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Anfertigungen für eine Zeichnung zum neuen Podcast
Foto: Skizze: Donata Kindesperk

Der neue taz-Podcast zur Sorgearbeit: Nicht erst seit der Coronakrise sind es vor allem Frauen und Queers, die die Gesellschaft zusammenhalten.

Sarah Ulrich
Podcast
von Sarah Ulrich

Wer tröstet? Wer kümmert sich? Wer sorgt sich? Wer spricht Probleme an? Wer trägt die Verantwortung dafür, dass unsere privaten und öffentlichen Beziehungen funktionieren? Wer hält das System am Laufen, wenn die Räder zu blockieren drohen? Die Grundlage für das Funktionieren unserer Gesellschaft sind Strukturen, die auf Fürsorge, Pflege und Beziehungsarbeit basieren.

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In der ersten Folge unseres neuen Podcast “We care!“ wollen wir uns insbesondere diesem Teil von Care-Arbeit widmen: Der emotionalen oder Beziehungsarbeit und Fürsorge. Für die erste Folge hat taz-Autorin Sarah Ulrich mit Margrit Brückner besprochen, was Care, emotionale Arbeit und Fürsorge überhaupt bedeutet und warum wir dringend ein gesellschaftliches Umdenken in der Debatte brauchen. Denn die Coronakrise hat noch einmal verdeutlicht, was Brückner auf den Punkt bringt: “Was alle Menschen brauchen, ist, dass wir umsorgt und versorgt werden. Wir brauchen eine Sorgestruktur. Das kann nicht gegenüber einer Profitorientierung hintangestellt werden.“

Die vergangenen Monate haben deutlich gezeigt: Es geht nicht ohne diejenigen Menschen, die sich um Kinder, kranke oder alte Menschen kümmern. Was inzwischen sogar die Vereinten Nationen eine “Krise der Frauen“ nennt, ist für viele Menschen bereits vorher alltägliche Realität gewesen. Insbesondere Frauen und Queers sind diejenigen, die im familiären und privaten Bereich die Beziehung am Laufen halten und Fürsorge leisten. Die sich kümmern, die sich die Sorgen der anderen anhören, die in schwierigen Zeiten Unterstützung leisten, die dafür sorgen, dass alle sich wohlfühlen. Was häufig als ein stark vereinfachtes “Frauen können das eben besser“ attribuiert wird, ist jedoch vor allem Effekt einer patriarchalen Gesellschaft. Und: unbezahlte Arbeit.

taz auf die Ohren

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Umdenken in der Sorgearbeit

Aber auch im öffentlichen Bereich sind Frauen und Queers jene, die am häufigsten in Fürsorge- oder Reproduktionsberufen arbeiten. Pflege, Soziale Arbeit, Putzkräfte: Es sind ebendiese Berufe, die so wichtig dafür sind, dass die Zahnräder des Systems ineinandergreifen und die dennoch so prekär und unsichtbar bleiben. Nicht selten sind es insbesondere auch (post)migrantische Menschen, die diese Arten der prekären Arbeit verrichten.

Außerdem ist die Folge ein Plädoyer für radikale Selbstfürsorge, emanzipatorische Beziehungspraxis und ein gesellschaftliches Umdenken in der Sorgestruktur. Wir sprechen über die gesellschaftlichen Schieflagen und Wege und Widersprüche darin, diese Care-Debatten zu politisieren. Denn, wie Brückner sagt: “Das Herzstück unseres Wohlfahrtsstaats ist die Care-Arbeit, die häufig unsichtbar in Familien, unbezahlt in Ehrenämter, unterbezahlt in Berufen geleistet wird. Das gilt es zu ändern, um zu einem anderen Miteinander zu kommen.“

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We care! Der feministische taz-Podcast zu emotionaler Arbeit und Care. Ab jetzt immer monatlich auf taz.de, Spotify, iTunes und Deezer.

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1 Kommentar

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  • "Aber auch im öffentlichen Bereich sind Frauen und Queers jene, die am häufigsten in Fürsorge- oder Reproduktionsberufen arbeiten."

    Das Frauen on sozialen Berufen besonders häufig vorkommen ist ja eine Binse. Das dort aber dominierend auch "Queers" arbeiten, halte ich für en durch nichts belegtes Gerücht.