
Plant Brasilien den Weltuntergang? : Die drei wichtigsten Klima-News der Woche
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Brasilien treibt Öl- und Gasbohrungen massiv voran. Die EU streitet über ihre Methan-Verordnung. In Norwegen gibt es das erste Zementwerk mit CCS.
Wenn es wirklich an all diesen Standorten in die Produktion gehen würde, dann würde die anschließende Verbrennung von Öl und Gas 11 Milliarden Tonnen CO2 verursachen, hat das brasilianische Instituto ClimaInfo ausgerechnet. Das entspricht elf Jahren der deutschen Emissionen auf dem aktuellen Niveau. Aktivist*innen sprachen deshalb bei Protesten vor Ort von einer „Weltuntergangsauktion“. Am Dienstag gingen erst einmal 34 Öllizenzblöcke an Bieter, dafür flossen umgerechnet rund 178 Millionen Euro.
Außerdem: Die EU hat eine Verordnung, mit der sie Energiekonzerne zur Reduktion ihrer Methan-Emissionen zwingen will – noch. Denn einige Länder wollen sie noch mal aufweichen, obwohl sie längst beschlossen ist. Methan ist ein besonders klimaschädliches Treibhausgas und gilt als das zweitwichtigste nach Kohlenstoffdioxid.
In Norwegen gibt es jetzt das erste Zementwerk im industriellen Betrieb, das mit einer CCS-Anlage läuft. Das heißt: Ein Teil des entstehenden CO2 wird vor Ort aufgefangen und dann mit dem Schiff in ein Endlager gebracht. Das Werk gehört dem deutschen Konzern Heidelberg Materials.
Einige feiern das als Klimaschutzerfolg – doch die Technologie ist auch sehr umstritten. Eine Befürchtung: Sie könnte die Nutzung fossiler Energieträger länger am Leben halten.
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