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Plagiatsvorwurf SchavanUni handelte richtig

Ein Gutachten bestätigt, die Düsseldorfer Universität habe Schavans Arbeit damals ordnungsgemäß geprüft. Am Dienstag wird über die Doktorarbeit entscheiden.

Die Dissertation der heutigen Wissenschaftsministerin Annette Schavan: „Person und Gewissen“ Bild: dapd

DÜSSELDORF dpa | In der Plagiatsaffäre um die Doktorarbeit von Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) bescheinigt ein Gutachten der Universität Düsseldorf ordnungsgemäßes Vorgehen bei der Überprüfung.

„Die Fakultät hat die nach geltendem Recht erforderlichen Prüfungen ordnungsgemäß durchgeführt. Auch die Verfahrensführung lässt keinen Grund zur Beanstandung erkennen“, heißt es in dem am Mittwoch von der Heinrich-Heine-Universität veröffentlichten Ergebnis des 22-seitigen Gutachtens.

Das Gutachten hatte die Uni selbst in Auftrag gegeben. Sie befasst sich seit mehreren Monaten mit Schavans Doktorarbeit zum Thema „Person und Gewissen“ aus dem Jahr 1980.

Anlass war heftige Kritik von Wissenschaftlern und Politikern am Verfahren. Sie hatte sich vor allem daran entzündet, dass Details aus einem internen Gutachten zur Dissertation durchgesickert waren. Darin wurde der Ministerin bei ihrer Promotion eine „leitende Täuschungsabsicht“ bescheinigt.

Am kommenden Dienstag tritt der Fakultätsrat der Philosophischen Fakultät zusammen, um über die Einleitung eines Plagiatsverfahrens zu beraten. Die Promotionskommission hatte ein Verfahren zur Aberkennung des Doktortitels empfohlen. Die Ministerin bestreitet jede Täuschung.

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3 Kommentare

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  • U
    Ute

    Schavan und Scham - mal sehen wie das in Einklang kommen wird,

     

    kommen muss...

  • N
    naseweiser

    "Die Ministerin bestreitet jede Täuschung."

    Die Schavan-Verteidigungslinie also nach dem Muster KTzuGuttenberg : Ja , sie habe Fehler gemacht , aber nicht getäuscht .

    Anders als KTzG wird sie aber alle rechtlichen Abwehrmöglichkeiten (Widerspruch , Klage , Berufung)in Anspruch nehmen , allein schon wegen der damit gewonnenen zeitlichen Verzögerung bis zum Ergehen einer rechtskräftigen Entscheidung ... - welches zweifellos erst im deutlichen Abstand nach der BT-Wahl der Fall sein würde . Und dann ist die Causa nur noch Schnee vom letzten Jahrhundert .

  • J
    jan

    Gut für Herrn Kaiser (oder ist er nicht mehr Rektor?): Schavan hat nicht so viele gute Freunde in der Atlantikbrücke, er kann also weiter joggen gehen.