Pläne für die Hasenheide vorgestellt: Die Revolution trägt Grün
Der erste neue geschützte Radstreifen wird grün sein, zwei Meter breit und mit Pollern vom Autoverkehr getrennt. Zwölf weitere Vorhaben werden geplant.
Günther hat die Pläne für die Hasenheide auf der Fahrradkommunalkonferenz am Dienstag im Hotel Estrel vorgestellt. Es ist der Auftakt für eine ganze Reihe solcher Vorhaben. Zwischen Südstern und Wissmannstraße soll ein geschützter Radstreifen mit einer Breite von zwei Metern entstehen. Eingefärbt wird er mit Kaltplastik in grüner Farbe. Zwischen Autoverkehr und Radstreifen soll ein Sicherheitsabstand von einem Meter liegen. Weil das Ganze Platz kostet, wird es auf der Höhe des Parks an der Hasenheide künftig keine Parkplätze mehr geben. Der Autoverkehr rollt dagegen auf zwei Spuren.
Umgekehrt verhält es sich auf den bebauten Abschnitten der Hasenheide. Hier gibt es Parkplätze, dafür müssen die fahrenden Autos mit einer Spur auskommen. Die Botschaft der grünen Revolution: Der Fahrradverkehr geht vor. Parkende und fahrende Autos müssen sich den Rest teilen. Das gibt bestimmt noch ordentlich Gesprächsstoff. Zumal bereits weitere zwölf geschützte Radstreifen mit den Bezirken in der Abstimmung sind.
Aber auch die radelnde Bevölkerung hat nun ihre Debatte. Womit grenzt man einen Radstreifen vom Autoverkehr baulich ab? Mit Pollern oder mit sichtbaren Schwellen? Bei der Hasenheide hat sich die Verkehrsverwaltung für 0,9 Meter hohe, rot-weiße Poller entschieden. Das sei aber noch keine Vorentscheidung für andere Vorhaben, ließ Günthers Sprecher Matthias Tang wissen. Eine Kurzumfrage unter Radfahrenden in der taz ergab, dass Schwellen eher Stürze verursachen könnten als Poller.
Alles wird grün
Auch die Farbe der Revolution stieß mehrheitlich auf Gegenliebe. Gut so, denn da lässt die Senatorin nicht mehr mit sich reden. Wenn der grüne Belag an der Hasenheide eine Testphase übersteht, werden alle Radwege in Berlin grün eingefärbt, kündigt Radsenatorin Regine Günther an.
Und wann beginnt sie nun, die grüne Revolution? Mit dem Start der Bausaison 2018, heißt es aus der Verwaltung. Geschichte wird gemacht – aber erst, wenn das Wetter mitspielt.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Soziologische Wahlforschung
Wie schwarz werden die grünen Milieus?
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
Nach Absage für Albanese
Die Falsche im Visier
Nach Taten in München und Aschaffenburg
Sicherheit, aber menschlich
Treibhausgasbilanz von Tieren
Möchtegern-Agrarminister der CSU verbreitet Klimalegende
Ägyptens Pläne für Gaza
Ägyptische Firmen bauen – Golfstaaten und EU bezahlen