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Pläne des Weißen Hauses unter TrumpDen Staat dekonstruieren

Trumps Chefstratege Stephen Bannon nennt die Ziele des Weißen Hauses. In ihnen steckt reichlich Sprengstoff, denn Bannon will den Staat radikal verändern.

Der Mann hinter Trump: Chefstratege Stephen Bannon (r.) mit dem US-Präsidenten Foto: dpa

Washington dpa | US-Präsident Donald Trumps Chefstratege Stephen Bannon sieht im radikalen Rückbau des Staates eines der obersten Ziele der US-Regierung. Die beiden anderen Prioritäten seien der Komplex Einwanderung und nationale Sicherheit sowie der Bereich Handel. Ein Zurückschneiden des Staates aber sei Wichtigste.

Bannon trat am Donnerstag gemeinsam mit dem Stabschef des Weißen Hauses Reince Priebus auf der CPAC-Konferenz in Washington auf, einem Treffen konservativer Aktivisten. Bei dem bis Samstag dauernden Treffen wird am Freitag Trump sprechen.

Bannon, der als Architekt der Trump'schen Politik gilt, meinte mit dem Begriff „Administrativer Staat“ ein verschränktes System aus Steuern, Regulierungen und internationalen Abkommen. Seiner Ansicht nach hindert dies das Wachstum und verletzt die persönliche Souveränität.

Es war nicht klar, ob Bannon mit dem von ihm gewählten Begriff der „Dekonstruktion“ letztlich die Zerstörung meint. Bannon sagte, die Kabinettsmitglieder seien alle aus einem bestimmten Grund ausgewählt worden: „Und das ist Dekonstruktion.“ Bannon beschreibt sich selbst als radikalen Denker mit einer nationalistischen Agenda.

Den Rückzug der USA aus dem transpazifischen Handelsabkommen TPP bezeichnete Bannon als einen der entscheidendsten Momente in der modernen US-Geschichte.

Medien als Oppositionspartei

Es war der erste öffentliche Auftritt Bannons nach Trumps Amtsantritt. Ihm und Priebus werden Machtkämpfe im Weißen Haus nachgesagt. Beide bemühten sich sehr um ein Bild der Geschlossenheit und der Harmonie.

Bannon wiederholte seine fundamentale Kritik an den Medien. Er nannte sie erneut „die Oppositionspartei“. Er glaube nicht, dass sich die Arbeit der Medien verbessern werde. Sie werde sogar schlechter werden, sagte er, hätten die Medien doch als globalisierte Konzerne keinerlei Übereinstimmung mit der national ausgerichteten Wirtschaftspolitik Trumps, sondern stünden dieser unerbittlich entgegen.

Gefragt, was seiner Ansicht nach in der täglichen Berichterstattung über das Weiße Haus die größten Fehler seien, sagte Priebus: „Alles, was Sie lesen.“ Nachdem die Medien Trump erst im Wahlkampf attackiert hätten, würden sie nun „lächerliche“ Geschichten liefern, dabei setze das Weiße Haus nur Trumps Agenda um.

Trump wird nach Bannons und Priebus' Überzeugung sämtliche im Wahlkampf gemachten Versprechen umsetzen. „Es war alles in seinen Reden, das müssten alle irgendwann mal klarkriegen“, sagte Bannon. So falsch wie die Medien über den Wahlkampf und über die Phase der Machtübergabe berichtet hätten, so falsch berichteten sie auch heute.

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47 Kommentare

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  • "Den Rückzug der USA aus dem transpazifischen Handelsabkommen TPP bezeichnete Bannon als einen der entscheidendsten Momente in der modernen US-Geschichte."

     

    Das drückt vor allem Angst aus.

     

    auch das

     

    Sie werde sogar schlechter werden, sagte er, hätten die Medien doch als globalisierte Konzerne keinerlei Übereinstimmung mit der national ausgerichteten Wirtschaftspolitik Trumps, sondern stünden dieser unerbittlich entgegen.

  • In etwa zur Dekonstruktion mal so -

    Empfehle ich Hannah Arendts -

    Essays - Wahrheit&Lüge in der Politik.

    1. Zur Presse -

    Sie verweist auf die von ihrem Public-Relations-Director Herb Klein Organisierte Kampagne der Regierung Nixon-Agnew , um die Glaubwürdigkeit der Presse vor der Präsidentschaftswahl von 1972 zu zerstören.

    Genau das ist - a main point today too - für Trump! Klar.

    2. Dekonstruktion des Staates -

    Verballhornt -"Nachtwächterstaat!" -

    Bekanntes Staatstheorethisches Modell - wobei selbst der "Nachtwächter" noch privatisiert ist.

    3. Anders als u.a. Nixon - haben Trump & seine Spießgesellen

    Watergaten - also gravierende „Missbräuche von Regierungsvollmachten“ - nicht nötig.

    Sie sind Watergate - im freien Fall!

    Spielen Grand hand mit vieren -

    Von oben runter - vulgo Durchmarsch.

    4. Sie bedienen dabei Innen&Außenpolitisch - zwei eng verwandter US.Politmetaphern!

    The ugly American & The Arrogance of Power (Fulbright).

    5. Wie gehabt sind am Start -

    Von Hannah Arendt u.a. anhand der Pentagon-Papiere gezeigt - die allfälligen messerscharfen Harvard et al. getunten "Problemlöser" - denen

    "Politik zur einer Hälfte aus 'Image-Pflege' und zur anderen Hälfte aus

    Der gezielten Werbung für dieses

    'Image' besteht!"

    6. Das genau hat im Wahlkampf prima funktioniert. Klar!

    7. Genau da - könnte aber auch die Sollbruchstelle liegen.

    Wenn nämlich Trump - m.E. sein eigentliches Ziel verfolgt & -

    Nur für die - Happy Few Beauty&Rich - Liefert!

    Im realisierten ausgepowerten Nachtwächterstaat fehlt es dann bei Arbeitsplatzmangel in combi mit Lohndumping endgültig an jeglicher

    sozialer Absicherung!

    8. Das alles vor dem Zweifel - ob das von der Trump-Troika avisierte Instrumentarium zum Ziel "USA first"

    Angesichts des dauerkranken AußenHandelsdefizits & der weltweiten Verflechtung eine reale Aussicht auf Erfolg hat.

    kurz - Waschmittelwerbungspolitik Wird auf Dauer nicht reichen!

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      "Waschmittelwerbungspolitik Wird auf Dauer nicht reichen!"

       

      Die da vielleicht?

       

      "Die Weißer Riese Waschmittel bewältigen riesige Wäscheberge. Damit Fecken verschwinden und Frische und Sauberkeit bleibt."

       

      (Kein Witz. Kopiert aus der Originalwerbung, inkl. aller Fehler...)

    • 1G
      10236 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      "7. Genau da - könnte aber auch die Sollbruchstelle liegen.

      Wenn nämlich Trump - m.E. sein eigentliches Ziel verfolgt & -

      Nur für die - Happy Few Beauty&Rich - Liefert!"

       

      Sieht nicht so aus http://www.zeit.de/2017/09/steuerreform-usa-donald-trump-handel

       

      Bisher:

       

      Anteil 0,1% am Einkommen http://inequality.org/wp-content/uploads/2014/10/Figure-3-e1455723924591.png

       

      Anteil 1% am Einkommen: http://inequality.org/wp-content/uploads/2014/10/Figure-2-e1455723827815.png

       

      Anteil 0,1% am Vermögen: http://equitablegrowth.org/wp-content/uploads/2014/10/102014-wealth-web-01.jpg

       

      BTW, seit 1993 waren die Demokraten 16 Jahre an der Macht.

      • @10236 (Profil gelöscht):

        Nicht nur in USA ist die Konzentration von Einkommen und Vermögen in dieser Zeit gestiegen:

        http://blog.zeit.de/herdentrieb/2014/01/17/einkommen-und-vermogen-sind-ungleich-verteilt-ein-erklarungsversuch_6952

         

        Ob noch weniger Staat das Mittel ist, daran etwas zu ändern?

        • 1G
          10236 (Profil gelöscht)
          @Artur Möff:

          "Ob noch weniger Staat das Mittel ist, daran etwas zu ändern?"

           

          Keine Ahnung. Die Amis ticken da anders und der Wohlfahrtsstaat ist eher eine demokratische Erfindung. Seine Beschneidung allerdings auch (B.Clinton), so dass die Reps da wohl nicht viel abbauen können.

           

          Aber was die Globalisierung betrifft, da kann man 2 Ansätze verfolgen:

           

          1. Merkel&Co = "Wettbewerbsfähigkeit" - wir konkurieren mit der ganzen Welt und ihr (die Bevölkerung) müsst euch reformieren (=sparen) damit wir überhaupt bestehen können. Wir unterstützen das Ganze natürlich auf jegliche mögliche Weise (TTIP, CETA, Exporte um 50% etc), weil einige von euch (30-50%) ziemlich gut damit fahren können.

           

          2.Trump&Co wollen jetzt wohl die Ware da radikal (zig %) besteuern (zusätzlich zu MwSt) wo sie verkauft wird und Steuernachlässe für inländische Beschäftigung anbieten. Radikaler Ansatz, der Jobs erhalten/zurückbringen sollte und sie auch verteuern sollte.

          • @10236 (Profil gelöscht):

            Vielleicht sollten Sie sich den Artikel nochmal durchlesen, den Sie selbst verlinkt haben zum Thema Besteuerung, da sind nämlich auch die Probleme aufgeführt, die das aufwirft.

             

            Und was hat Merkel jetzt mit dieser ganzen Geschichte zu tun? Wer schreibt denn hier Lobeshymnen für Merkel und TTIP? Die Frage ist doch nur, ob DT's Ansatz wirklich was bringt für die amerikanischen Arbeiter und geeignet ist, die negativen Folgen der Globalisierung anzugehen und das möchte ich einfach bezweifeln.

      • 1G
        10236 (Profil gelöscht)
        @10236 (Profil gelöscht):

        OK, den Präsidenten gestellt.

        • @10236 (Profil gelöscht):

          Trumps Versprechen sind Trumps Versprechen, was hat das mit Ihren Tabellen aus der Vergangenheit zu tun?

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    Aus "deconstruction of administrative state" (Abbau des administrativen Staates) wird in vielen deutschsprachigen Schlagzeilen "Zerstörung des Staates" oder "Zerlegung des Staates".

     

    Haben die alle bloß Micky Mouse Hefte auf Englisch gelesen, oder ist es Absicht?

    • @10236 (Profil gelöscht):

      Destruction:

      http://www.dict.cc/englisch-deutsch/destruction.html

      • @Artur Möff:

        Oh sorry, Fehler:

         

        deconstraction: : the analytic examination of something (as a theory) often in order to reveal its inadequacy

         

        Trotzdem ist klar, was damit gemeint ist: Abbau von staatlicher Reglementierung wie Steuern, Umweltauflagen, Arbeitnehmerrechte, Schulen, Finanzströme etc. Und keiner soll dem Oberpaten im Weißen Haus in die Karten gucken können.

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @Artur Möff:

          Destruction, deconstruction, deconstraction, ist doch egal.

    • @10236 (Profil gelöscht):

      "Deconstruction" ist ein sehr ominöser Begriff, den die Konservativen auch noch nie für "Abbau des Verwaltungsstaates" verwendet haben, obwohl sie schon immer vom "schlanken Staat" fabuliert haben (und ihn dann immer mächtiger und teurer gemacht haben, wenn sie mal an der Macht waren).

       

      Deconstruction bedeutet auch viel eher "Zerlegung" oder "vollständiger Abbau" als alles andere. Passt auch zu Bannon, der mit den ganzen demokratischen und rechtsstaatlichen Umständlichkeiten nichts mehr zu tun haben will. Typischer Faschist halt.

      • @Mustardman:

        In dem Zusammenhang wird "Deconstruction" im Sinne von "Zerschlagung" (der staatlichen Strukturen) zu übersetzen sein. Denn das ist ja auch, worum es einem Faschisten, wie Bannon geht. Erst wenn das Bestehende bis auf die Grundmauern geschleift ist, kann er sein eigenes Regime aus Korruption und Unterdrückung und Ausbeutung der breiten Masse auf den Trümmern errichten. Die bestehende Ordnung, die Überzeugung von der Gleichwertigkeit aller Menschen ist sein Feind, das hat er mit Mussolini oder Hitler gemeinsam, nur ist er öffentlichkeitsscheuer.

      • 1G
        10236 (Profil gelöscht)
        @Mustardman:

        "Typischer Faschist halt."

         

        Wirklich? Und ich dachte, dass die Faschisten gerade für den starken Staat sind. V.a. "administrative".

        • 8G
          85198 (Profil gelöscht)
          @10236 (Profil gelöscht):

          Faschismus verstehe ich als Privatisierung der Staatsgewalt und der Medien in den Händen einiger weniger Kapitalisten. Insofern hat die USA lange schon eine Tendenz zum Faschismus.

          Konzern-Gefängnisse Konzerne-"Sicherheitsdienste" (sprich Polizei und Geheimdienst) arbeiten mit staatlicher Polizei und Geheimdiensten an Überwachung, Industriespionage. Mittlerweile ist auch die Armee teilweise privatisiert (z.B. Academi, ehem. Blackwater).

          Jetzt sind die Milliardäre selbst an der Macht, da geht's ans Eingemachte. Es soll mit dem Schulsystem das nächste Gewaltverhältnis privatisiert werden. Demnächst werden Kinder vielleicht bei Google zur Schule gehen (und von der Google-Polizei wegen Schwänzens zur Fahndung ausgeschrieben.

          Stattliche Gewaltverhältnisse werden nicht abgebaut, sondern in die Hände von Konzernen übertragen. Der Staat wird nicht abgeschafft, die Konzerne werden zum Staat, erhalten staatliche Privilegien, übernehmen staatliche Aufgaben .

          Gleichzeitig mit dem Abbau staatlicher Verantwortung für das Individuum werden die Befugnisse des Staates erhöht, für Eingriffe in individuelle Rechte.

          Nahezu totale Überwachung der Kommunikation, weitgehende Überwachung der Bewegung, Geheimgerichte, Notstandsgesetzgebung, unerklärte Kriege, Angriffe auf die Presse.

          Massendeportation, Mauerbau, Aufrüstung (auch atomar) - Geheimdienste, Militär und Rüstungskonzerne mit inflationär wachsenden Budgets.

          Massenkriminalisierung und Quasi-Versklavung - Gefängnisindustrie, zweithöchste Gefangenenquote der Welt (nach den Seychellen), systemischer Rassismus. http://www.huffingtonpost.com/michelle-alexander/the-new-jim-crow-how-the_b_490386.html

          • 1G
            10236 (Profil gelöscht)
            @85198 (Profil gelöscht):

            "Faschismus verstehe ich als Privatisierung der Staatsgewalt und der Medien in den Händen einiger weniger Kapitalisten.2

             

            Dann ist es sicherlich zum einen falsch, zum anderen wird die Staatsgewalt fast nirgendwo privatisiert, die Medien fast überall.

            • @10236 (Profil gelöscht):

              Irgendwie glaube ich mich erinnern zu können, dass gerade Sie mal einen Kommentar geschrieben haben zu der Rolle von Großkonzernen bei der Machtergreifung der Nazis. Bei anderer Gelegenheit natürlich. Aber nun ist Trump, ein Typ der noch strärkere Militarisierung anstrebt und die Presse beschneiden will, Ihr Messias. Verkehrte Welt irgendwie.

    • @10236 (Profil gelöscht):

      deconstruction: the act of breaking something down into its separate parts (...)

       

      Quelle: Cambridge Dictionary

       

      Die Damen und Herren Redakteure haben sicherlich auch alle "nur Mickey Mouse gelesen"...

      • @cursed with a brain:

        Das Cambridge Dictionary wird Ihnen aber bei Amerikanern keine große Hilfe sein.

      • 1G
        10236 (Profil gelöscht)
        @cursed with a brain:

        Sicherlich nicht. Sie haben aber wohl nicht zu Ende gelesen, denn weiter heißt es: "...in order to understand its meaning, especially when this is different from how it was previously understood"

         

        Die Bedeutung die Sie hier gebracht haben bezieht sich auf Analyse (z.B. in der Literatur); analog: "to break down".

    • @10236 (Profil gelöscht):

      Noch genauer: "Abbau des Verwaltungsstaates"

       

      Vielen Deutschen unbekannt, dass die USAmerikaner von *Präsident-Administration sprechen, während bei uns von "Regierung" die Rede ist.

      Soziologisch wichtig, um das Bürgerverständnis (vs. Staat, was uns Autoritätsgläubigen meist sehr seltsam vorkommt) der USAmerikaner zu verstehen.

    • @10236 (Profil gelöscht):

      rhetorische Frage?

       

      Micky Mouse ist doch so imperialistischer Kram. Das haben die bestimmt nicht gelesen.

  • In Deutschland hat das schon der ehemalige Bundespräsident Herzog 1998 angemahnt. Passiert ist nichts. Weniger Staat, sprich weniger Vorschriften, würden Deutschland voranbringen. Das Gegenteil ist leider der Fall. Aktuelles Beispiel der Vorschlag von der SPD zur Gründung eines neuen Ministeriums für Integration.

  • Liebe taz, ich kann echt darauf verzichten, bei euch wortwörtlich denselben dpa-Text wie bei allen anderen zu lesen. Bitte nicht persönlich nehmen, aber sowas hat wirklich was von "ist ja nicht so wichtig, wir nehmen einfach eine Konserve".

  • Die "Progressiven" werden jetzt wieder snowflaken, denn solche "Dekonstruktion" ist ihnen dann auch wieder nicht recht. Wetten?

    • @Frank Erlangen:

      Ist das jetzt irgendwie ein Slogan, den man kennen muss, oder heißt das auch etwas?

      • @Mustardman:

        Mit "Snowflake" werden diese hochsensiblen, mikroaggressionsaffinen, zumeist akademischen Jungmänner/Frauen bezeichnet, die auch als "social justice warrior/sjw" firmieren.

        Die gehen sehr leicht kaputt, emotional.

        • @Frank Erlangen:

          Ach ja, und die, die andere als Snowflakes bezeichnen, sind schon so lange emotional verkrüppelt, dass ihnen jede Andeutung der Möglichkeit von individueller Freiheit und Sensibilität panische Angst einjagt...

        • @Frank Erlangen:

          Nö, als "Snowflakes" bezeichnen die Rechten alle, die der Meinung sind, dass Menschen nicht alle gleich sein müssen und auch Minderheiten und individuelle Freiheitsrechte geschützt gehören. Dafür werden sie dann als (empfindliche, also schwache und verachtenswerte) individuelle Schneeflocken verhöhnt. Wahrscheinlich im Gegensatz zu harten, kantigen und identischen Eiswürfeln oder so.

           

          Aber es ging mir gar nicht um das Wort" Snowflake", ich habe nach der Aussage des Satzes gefragt. Natürlich ist es den "Progressiven" nicht recht, wenn der Staat sich nur noch um die Unterdrückung der Pressefreiheit und den Schutz der Reichen vor den Armen kümmern soll. Was soll man da wetten?

          • 3G
            33523 (Profil gelöscht)
            @Mustardman:

            Erstmal wird das Wort nicht nur von Rechten benutzt. Es wird benutzt um zum Ausdruck zu bringen das jemand extrem Emotional reagiert wenn seine Werte infrage gestellt werden.

            Das ist bei Menschen die identitätspolitisch unterwegs sind nur logisch, da ein Angriff auf ihre Werte dann automatisch auch ein Angriff auf die Identität ist. Letztere sind z.B. entweder progressives oder aber white supremacists.

            Und um das mal klarzustellen: Identität ist nicht das gleiche wie Person. Wer Sie als Person sind können Sie nicht alleine bestimmen. Das müssen Sie mit ihrem Umfeld auskegeln. Identität ist für den Menschen selber eher synonym mit dem Ego. Als Snowflake bezeichnet man also eine Person mit starken narzisstischen Zügen die nicht mit Kritik umgehen kann.

             

            Scheinbar glauben Sie das progressives für individuelle Freiheiten sind. Das ist falsch. Progressives sind im Kern für Gruppendenke und gegen individuelle Freiheit. Das die von ihnen hoffierten Gruppen Minderheiten sind ändert nichts an der autoritären und repressiven Natur dieser politischen Strömung.

            • @33523 (Profil gelöscht):

              Nein, die Frage ist immer noch die, ob individuelle Freiheiten lächerlich oder essentiell sind. Da haben Sie sich jetzt mit vielen Widersprüchen drumherumgedreht, bis aus der Verteidigung von Minderheitenrechten Repression geworden ist, aber wahr wird das darum noch lange nicht.

               

              Das ist wieder wie Männer, die sich benachteiligt fühlen, weil sie Frauen nicht benachteiligen dürfen. Oder wie Leute, die es als Unterdrückung empfinden, wenn sie es tolerieren sollen, dass Menschen schwul sein dürfen. Oder die Aufklärung über die Folgen des Rauchens als Gesundheitsdiktatur bezeichnen.

              • 3G
                33523 (Profil gelöscht)
                @Mustardman:

                Die Frage ist für mich aus Ihrem Beitrag nicht klar hervorgegangen. Beantworten kann ich sie aber kurz und knapp: Individuelle Freiheitsrechte sind essentiell!

                 

                Wo sehen Sie in meinem Beitrag Widersprüche? Ich bin für individuelle Freiheit, gegen Gruppendenken jeder Art und vor allem gegen Frontenbildung (Identitätspolitik). Darin kann ich erstmal keinen Widerspruch erkennen.

        • @Frank Erlangen:

          Dass die Wölfe die Zäune, die sie von "ihrer" Schafsbeute trennen, nicht mögen, ist ja nichts Neues.

           

          Dass einige Schäfe so dumm und leichtgläubig sind, dass sie zwischen Hirte und Metzger nicht mehr zu unterscheiden wissen, ist hingegen schon etwas befremdlich.

  • Am Ende bleibt eine kleine asoziale, rassistische, superreiche Clique. Alle anderen werden versklavt.

    • @amigo:

      Das ist doch schon längst so, nicht nur in den USA.

      • @Kurzer Prozess:

        Sie werden erst dann merken, dass Sie nicht versklavt waren, wenn Sie es dann schließlich sind.

      • @Kurzer Prozess:

        Sie wissen offenbar nicht, was Sklaverei heisst. Außerdem, selbst wenn dem so wäre, überwindet man ein repressives System nicht, indem man es perfektioniert.

  • Der Strippenzieher betritt die Bühne.

  • Es wäre sschön, wenn die Grand old Party das mal als Anlass nimmt zu prüfen ob sie das denn auch so will. UNd dann entsprechend handelt.

     

    Das Perfide an der Situation bzw. an der Konstruktion ist: Egal wer gegen Trump auftritt: Demokraten vor Republikanischen Büros oder die Medien Hintergrundberichte schreiben oder das Ausland protestiert oder Washingtoner Establishment oder Mr. Moore.... es unterstützt geradezu die Bannon Meinung da er eine Trennung von "wir die es richtig machen gegen die anderen die uns zerstören wollen" hingekriegt hat.

     

    Die wirkliche Reinigung kann nur von den Republikanern kommen. Nur dann ist sie authentisch... nämlich amerikansich.

    Wenn die das nicht erkennen und akiv werden sondern sich gar einspannen lassen (Paul Ryan), dann bekommen wir langsam ein echtes Problem.

    • @Tom Farmer:

      "Es wäre sschön, wenn die Grand old Party das mal als Anlass nimmt zu prüfen ob sie das denn auch so will. UNd dann entsprechend handelt."

       

      Die Grand old Party steht spätestens seit Reagan für einen Rückzug des Staates. Das ist schon lange eine Kernforderung wirtschaftsliberaler Parteien. Unsere FDP nennt es z.B. "schlanker Staat". Bannon nennt es jetzt eben Rückbau. Zerstören will er den Saat natürlich nicht. Er wird ja noch als Machtinstrument (Militär, Polizei ect.) gebraucht.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Als waschechter Fschist will Bannon natürlich nicht die Macht beseitigen. Nur dessen Verteilung und gegenseitige Kontrolle.

         

        Und nur Faschisten haben an diesem Plan auch nichts auszusetzen.

        • @cursed with a brain:

          Und schon regnet es wieder Faschisten...

           

          Ich halte die Rückzug des Staates für einen großen Fehler, weil er fast ausschließlich den wirtschaftlich Starken nützt und den wirtschaftlich Schwachen schadet. Aber der "schlanke Staat" gehört nun mal zum Standardprogramm wirtschaftsliberaler Parteien.

           

          PS: Die bisher existierenden faschistischen Staaten haben das Gegenteil getan. Sie haben den Staat bis in den persönlichen Bereich ausgedehnt.

    • @Tom Farmer:

      Die Anti-Staat Haltung ist den Republikanern und insb. der Tea-Party-Bewegung ja nicht fremd. Ich bezweifel, dass sie sich gegen diese Programmatik zu Wehr setzen. Wer eine solche Bildungsministerin wähl (wenn auch denkbar knapp), die als einzige Agenda die Schwächung des öffentlichen Bildungssystems hat, der wird Trump nicht grundsätzlich in den Arm fallen

    • @Tom Farmer:

      Sie erwarten,daß die GOP sich gegen einen schwachen Staat stellt? Das ist DAS Credo von konservativ bis libertär, das ist einer der essentiellsten Standpunkte für welche die Republikaner schlicht stehen. Es gibt Dinge bei Trump, die den Reps gegen den Strich gehen, aber weniger staatliche Kontrolle/Eingriffe gehört nicht dazu.