piwik no script img

Pjöngjang arbeitet an SatellitenErneuter Raketentest in Nordkorea

Zum zweiten Mal in einer Woche feuert Pjöngjang eine Rakete ab. Laut eigener Angaben trägt der Test zur Entwicklung eines Aufklärungssatelliten bei.

Passanten in Seoul beobachten Ende Januar Bilder eines nordkoreanischen Raketentests Foto: apAP

Seoul dpa | Nordkorea hat eigenen Angaben zufolge einen weiteren wichtigen Test in der Entwicklung eines Erdbeobachtungssatelliten durchgeführt. Einen Tag nach dem zweiten nordkoreanischen Raketenstart innerhalb einer Woche berichteten die staatlichen Medien am Sonntag, durch den Test sei die Sicherheit verschiedener System eines geplanten Aufklärungssatelliten einschließlich der Systeme für die Datenübertragung und des Empfangs geprüft worden. Über die Rakete, die dazu eingesetzt wurde, gab es keine Angaben. Aufklärungssatelliten dienen vor allem militärischen Zwecken.

Südkorea und Japan hatten von dem Start einer weiteren ballistischen Rakete gesprochen und ihr weitgehend isoliertes Nachbarland dafür scharf kritisiert. UN-Resolutionen verbieten Nordkorea die Erprobung solcher Raketen, die je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf tragen können.

Nordkorea hatte bereits Ende Februar eine mutmaßliche ballistische Rakete gestartet und später vom Test für die Satelliten-Entwicklung gesprochen. Beim jüngsten Test war die Rakete nach Angaben des südkoreanischen Militärs bei einer Flughöhe von bis zu 560 Kilometern etwa 270 Kilometer weit geflogen, bevor sie ins Japanische Meer stürzte. Nordkorea hatte seit Jahresbeginn bereits mehrfach Raketen getestet.

Experten erwarten nun, dass Nordkorea schon bald eine „Weltraumrakete“ starten könnte, um möglicherweise einen Satelliten ins All zu befördern. Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hatte Anfang 2021 bei einem Kongress der herrschenden Arbeiterpartei unter anderen Rüstungsprojekten auch die Einführung von Spionagesatelliten und Aufklärungsdrohnen gefordert.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!