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Pharmamanager über Biotechnologie„Grüne Gentechnik wird gebraucht“

Innovationen und nicht knappe Ressourcen befördern die pflanzenbasierte Wirtschaft. Das meint der Vorsitzende der Deutschen Industrievereinigung Biotechnologie.

Gentechnik macht konkurrenzfähig – behauptet die Industrie. Bild: ap
Heike Holdinghausen
Interview von Heike Holdinghausen

taz: Herr Braun, wird es die Bioökonomie in diesem Jahr in den schwarz-roten Koalitionsvertrag schaffen?

Matthias Braun: Wir hoffen, dass sie erwähnt wird.

Wieso?

Weil das jetzt eine ganz spannende Zeit für die pflanzenbasierte Industrie ist. Durch die neuen Funde und Fördertechniken von Erdöl stellt sich die Frage nach dem Ersatz fossiler Energien neu. Dort, wo biobasierte Unternehmen auf die Substitution von Öl gesetzt haben, bei Biokunststoffen oder Biokraftstoffen, müssen wir fragen, ab wann sich das künftig wirklich rechnet. Interessant wird es sicher da, wo biotechnologische Produkte einen Zusatznutzen bieten, etwa Plastiktüten, die kompostierbar sind. Treiber der Bioökonomie ist momentan nicht die Knappheit von Öl, sondern Innovationen.

Bedeutet Bioökonomie für Sie die Transformation der Rohstoffversorgung, weg von der auf Erdöl setzenden Wirtschaft?

Das kann man darunter verstehen, und das war einmal die Triebfeder für viele Initiativen in dem Bereich. Diese Triebfeder gibt es so nicht mehr. Darum verstehe ich Bioökonomie als Teil einer gesamten Ökonomie, in der auch fossile Energieträger und Rohstoffe noch eine Rolle spielen. Es nützt uns gar nichts, wenn wir im Jahre 2035 hundert Prozent alternative Energien haben und unsere Produkte dann deshalb nicht mehr weltmarktfähig sind.

Im Interview: Matthias Braun

50, ist Teil der Geschäftsführung des Pharmakonzerns Sanofi-Aventis und Vorsitzender der Deutschen Industrievereinigung Biotechnologie.

Die Rohstoffwende wird nicht nur gefordert, weil die Ölvorräte begrenzt sind, sondern auch, weil Öl aus politischen und ökologischen Gründen ein problematischer Rohstoff ist.

Solange wir uns in politisch abgeschotteten Räumen bewegen, etwa in Deutschland oder in der Europäischen Union, ist das ein Argument. Hier können wir sagen, wir wollen die Bioökonomie und alternative Ressourcen aus diesen oder jenen Gründen fördern. Sobald Sie auf den Weltmarkt treten, gilt das aber nicht mehr. Denn solange weltweit Erdöl in der Produktion und für Energiegewinnung eingesetzt wird, kann die Bioökonomie preislich nicht mithalten. Das gilt übrigens grundlegend auch für die Felder, auf denen wir uns in der Bioökonomie bewegen. Wir brauchen industrielle Biotechnologie und geeignete Pflanzen, um die Bioökonomie zu realisieren.

Heißt das also, dass Sie die grüne Gentechnik nach Deutschland zurückholen wollen?

Wir werden dieses Dogma der Gentechnikfreiheit nicht aufrechterhalten können. Wenn wir gentechnisch veränderte Pflanzen von vornherein ausschließen, verlieren wir international den Anschluss. Das Schlimme daran ist der Verlust an Wissen. Es ist ja nicht so, dass auf diesem Feld nichts passiert, es passiert nur nicht bei uns.

Die Verbraucher akzeptieren aber keine gentechnisch veränderten Nahrungsmittel, und viele Bürger möchten keine solchen Pflanzen auf dem Acker.

Ja, das ist so. Aber eine Bioökonomie wird ohne grüne Gentechnik einfach nicht auskommen.

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29 Kommentare

 / 
  • F
    Friedbert

    Korrektur:

    Also erstens gibt es an den Berliner Universitäten Projekte,

    wo die Evolution durch Konditionierung OHNE direkten

    Eingriff in das Erbgut bewerkstelligt wird ....

  • F
    Friedbert

    Sieht man die Qualität von Zoos, denen ja auch BiologInnen und TierärztInnen vorstehen, kommt man auch ins ganz große Grübeln!

    Wäre nur von diesen dilletantischen, viel zu wenigen, und verhaltensbiologisch völlig unzureichend erschlossenen

    Zoos die Tierwelt abhängig, der Untergang wäre unaufhaltsam!!!

    Für deutsche Zoos gilt das erst Recht.

    Ich sehe viel zu wenig unternehmerische Tätigkeit der Biologen in den konventionellen Bereichen und viel zuviel Konzentration ! Auf gut deutsch:

    Warum verzehrt der Mensch nicht mehr Gnus, Gazellen, Lamas, Alpakas, Tapire,Rentiere,Warzenschweine Antilopen,Büffel, Mufflons,Steinböcke und züchtet sie deshalb und rettet ihr Leben? Warum konzentriert sich alles auf soviele Turboviecher?

    Warum gibt es nicht mehr demokratische Auswahl??!

    Warum erwerben nicht mehr biologengeführte Fonds Wälder und verbinden Holzwirtschaft und

    Artenvielfalt und kassieren auch noch Subventionen???

     

    An ihrer Misere sind sie auch mit selbst Schuld und die Gesellschaft zahlt einen hohen Preis für deren intellktuelle und persönliche Gleichschaltung!

    Wieso verbinden die deutschen Biologen nicht stärker Kommerz und Weltartenschutz!

    Wieso siedeln sie keine Delfine in der Nordsee und Kleinwale an?

    Wirtschaftlich ist das hochlukrativ und menschlicher als Wale/Delfine in schlechten Vergnügungsparks zu halten.

    Einige Inseln sind auch von Schiffen weniger stark frequentiert.

    Soviel sträflich ungenutztes Potential, aber immer der neuesten Mode hinterrennen!

    Wieso gibt es kaum noch Falkner

    für Eulen, Adler, Geier, Habichte, Milane und warum wird

    das Jagdrecht nicht durch Biologen anspruchsvoller gemacht, die Jäger nur noch als Falkner oder für die Raubtierversorgung mit vorheriger Veterninäruntersuchung jagen lassen sollten. Nichts geschieht!

    Wieso dürfen agrarische Großbetriebe der Tiermast und Pflanzenproduktion ohne BiologInnen betrieben werden?

  • F
    Friedbert

    @ Inocolum

    "...Ich darf sie berughigen. Der größte Teil meiner Kollegen ist in der Grundlagenforschung beschäftigt und hat wenig oder nichts mit Patenten, Biowaffen etc am Hut ..."

    (Wenn Sie in der Grundlagenforschung arbeiten, ist es ja auch geradezu zwingend logisch-banal, dass ihre KollegInnen der Biologie größtenteils ebenfalls aus

    der Grundlagenforschung sind.)

    Die, die das Sagen haben, entscheiden!

    Eine sehr, sehr kleine winzig kleine Gruppe macht meist den gewaltigen Unterschied, siehe Craig Venters. Das ist die Regel und nicht die Ausnahme.

    Und soviele Biologen können gar nicht in der Grundlagenforschung arbeiten, weil sonst zehntausende unbefristet angestellte Biologen in Hochschulen und bei bei Großunternehmen sichtbar sein müßten.

  • B
    Belista

    Gentechnik und Bioökonomie bilden

    ein Paradoxon, dank heutiger

    Nutzpflanzen-z.B. viele Apfelsorten ziehmlich vitaminarm, aber schön, haltbar und schlecht verdaulich sind.

    Super Fortschritt.

    Wann werden Konzerne lernen,

    sich an die Verbraucherwünsche geschmeidig anzupassen, anstatt

    die VerbraucherInnen zu entmündigen. Wann geht das Wissen über die Lebensgrundlagen an die Allgemeinheit über?

  • L
    LobbelbrabbelSeiberlei

    Die Industrie in Europa und besonders in Deutschland sollte auf gar keinen Fall eine Freihandelsabkommen mit den USA unterstützen, denn gegen die billigen Energiepreise,

    die Patentprobleme und Klageprobleme werden sie hilflos sein. Selbst die mächtigen Schweizer Banken knicken weg. Glauben Sie nicht,

    dass sie besser sind.

    Bisher hat jeder großer deutsche Konzern in den USA

    sein Fett wegbekommen (Thyssen,VW, Telekom, SAP(wird nun eher aus den USA gesteuert,

    Mercedes(Korruptionsskandal-Luxussportwagen nun aus USA uvm.).

    Die Deutsche Industrie braucht ihre sicheren Rückzugsräume!!!

    Die EU ist dafür da, diese zu gewähren!!! Handel ohne Grenzen,

    ohne Reglementierungen, ohne Schutz und ohne Rechtsgleichheit ist Wirtschaftsanarchie-nicht Liberalisierung, sondern Anarchie!!

    Und viertens, wer braucht denn eigentlich Öl, wenn man mit Bioethanol fahren. Warum es so unnötig kompliziert machen?

    Und fünftens, die Länder mit dem

    meisten finanziellen Gestaltungsspielraum, verfügen über eine selbstbestimmte

    Währungspolitik.

    Freihandelsabkommen setzen auch diese aus. Man schaltet praktisch die Politik, den Beamtenapparat und jede unabhänige Kontrollinstitution aus. Das heißt Tumore innerhalb

    der Unternehmen sind nicht mehr

    entfernbar durch den Staat.

    Die Innovativität im Biobereich in Deutschland wird letzlich

    durch die Hochschulstrukturen

    und vergebenen Projekt-/

    Diplom-/Doktorarbeiten reglementiert.

    Wissenschaftliche Selbstbestimmung oder umfangreichere Projekte fallen meist raus.

  • F
    Friedbert

    Fast niemand will alte und neue Nutzpflanzen und Nutztiere archivieren oder Saatgutstationen von freien

    Nutzsorten aufbauen. Die EU

    will diese herkömmlichen mannigfaltigen Sorten gängeln

    und reglementieren, wo sind die Biologen die sich damit

    selbstständig machen wollen und

    Saatgutlieferant oder Tierzuchtreserve betreiben?

    Warum zahlt nicht der Staat

    oder die EU für die Forschung

    an der eigenen vorher unbedenklichen Flora für staatliche Gutachten alter Nutzpflanzensorten?

    In Samenbanken werden Sie

    irgendwann Milliardenwerte sein,

    weil niemand sie pflegte und vermehrte von dieser Bio-streberInnenschar und die Tradition fortsetzt.

    Warum haben sich nie Biologen gefunden, die die das gesamte Bienenspektrum züchten -inzuchtfrei. Exportiert werden doch auch nur sehr wenige Arten,

    ebenso bei Kühen und Schweinen,

    Äpfel-,Tomaten-,Pflaumensorten, Kartoffelsorten ... . Der

    Rassenerhalt der Nutztiere und Sortenerhalt der Nutzpflanzen wird doch fast alles nur von EnthusiastInnen betrieben!!!

  • F
    Friedbert

    Also erstens gibt es an den Berliner Universitäten Projekte,

    wo die Evolution durch Konditionierung oder direkten

    Eingriff in das Erbgut bewerkstelligt wird.

    Die Pflanze passt sich hier neuen Stressfaktoren im Zeitraffer an ohne ihre bisherigen Eigenschaften zu verlieren ohne fundamental

    neue Wirkprinzipien oder neue Stoffwechselvorgänge und neue Gentransfers zwischen artfremden Lebewesen aufbauen zu können und das etwas für den Menschen gefährliches hineinpfuschbar wird.

     

    Zweitens ist gegen die Gentechforschung nichts zu sagen, wenn diese ausschließlich in Hochsicherheitslabors und nicht

    auf Freilandflächen erfolgt.

    Total hermetisch und katastrophensicher darf und soll geforscht werden und chemische Verbindungen synthetisiert werden dürfen.

    Nur muss auch sichergestellt werden, dass diese Organismen aus mindestens 5 Gründen in Freiheit nicht überlebensfähig oder gar vermehrungsfähig wären. Diese Forschung ist interessant und auch wichtig, um Europa vor etwaigen Biowaffenattacken zu schützen, aber auch um Moleküle preisgünstig produzieren zu können z.B. für die Pharmaindustrie.

     

    Drittens, wieviel Biologen machen eigentlich noch bodenständige Forschung?

    Fast niemand will mehr die Nährstoffzersetzer bei Leichen

    untersuchen.

    • I
      Inoculum
      @Friedbert:

      Als Biologe muss ich sagen, dass die meisten Leute wenig oder gar keine Ahnung haben was wir machen bzw wie wir das bewerkstelligen. Da vermischen sich allzuhäufig Fiktion mit Oberstufenwissen und Angst vor Unbekanntem.

      Ich darf sie berughigen. Der größte Teil meiner Kollegen ist in der Grundlagenforschung beschaäftigt und hat wenig oder nichts mit Patenten, Biowaffen etc am Hut

  • Danke für den Hinweis-Link. Ganz im Sinne von Rousseau oder auch Erich Fromm. Sehr gefreut hat mich die Nachricht, dass die Hilfsspende aus dem Haus Monsanto an Haiti verbrannt wurde.

    Wir können eben nur von der Natur lernen, aber nicht sie nachbauen, weswegen anscheinend Monsanto auch den Saatguttresor des jüngsten Gerichts in Spitzbergen mit finanziert.

  • A
    aaa

    Also ich als Verbraucher habe nicht gegen Gentechnik.

    • @aaa:

      das ist doch mal n wort. solange die frisch, fromm und froehlich bleiben, natuerlich!

  • "Wir wissen nicht was wir tun, aber wir fangen schon einmal an"

    Ich bin dieser Art der Wissenschaft gegenüber durchaus aufgeschlossen, solange sie zum wohle der Menschen und der Natur handeln, und nicht zum Wohle der Profitgier.

    Als arbeitsloser Chemiker für Umweltanalytik (und Abwerbeangebote der Pharmaindustrie gab es leider allzu oft, was ich aber mit meinem Gewissen nicht vereinbaren könnte, zumal die Struktur hier so abliefe, dass man sich erst einmal als Pharmareferent beweisen muss, bevor man in einem Labor, also da, wofür man ausgebildet wurde, stehen darf) habe ich mich schon vor meienr Ausbildung kritisch gefragt, warum die Naturwissenschaften überhaupt getrennt wurden. Viele Forschungen wären heute innovativer, erfolgreicher und eben zum Wohle aller, wenn sich nicht ein gewisser Teil der Industrie als Krake, als Systemanbieter heraus entwickelt hätte.

  • K
    Keul

    Mein Sohn hat dummerweise Biologie studiert. Und wegen der deutschen Innovationsfeinlichkeit bleibt er arbeitslos. Was bleibt ist Auswandern.

    • D
      Desillusionist
      @Keul:

      Warum schreiben Sie "dummerweise" über das Studium Ihres Sohnes? Biologie ist aufgrund der Vielfalt der Lebensformen wahrscheinlich die interessanteste Naturwissenschaft überhaupt und wird als Studium nicht schaden. Daß man als Biologe entweder im Bereich der industriellen Gentechnik tätig werden oder auswandern muß, erschliesst sich mir nicht. Das klingt für mich nach Tunnelblick oder einem Studiengang, der nicht die Biologie in ihrer ganzen Breite, sondern nur einen sehr kleinen Ausschnitt davon zum Inhalt hatte. Daß Naturwissenschaftler im Beruf ganz andere Dinge tun, als in ihrer Ausbildung, ist heute normal. Wer das in Deutschland nicht hinbekommt, landet früher oder später in Hartz-4.

    • @Keul:

      tja, pech gehabt!

      • A
        Auswandern
        @the real günni:

        @ The real Günni:

         

        Zitat:

        "tja, pech gehabt!"

         

        Sie mögen Biologen nicht?

         

        Tja.... Gehen sie mal auf Google und suchen nach

        -

        "dipl. biologe" grünen fraktion

        -

         

        Wenn sie glauben, dass Biologie-Studenten auch automatisch in Agro-Gentechnik-Firmen arbeiten würden;

         

        Dann sind sie doch ziemlich unwissend (Um es mal nett auszudrücken.).

        • @Auswandern:

          ich sag nur: pech gehabt!

      • TT
        @ The real G
        @the real günni:

        @ The real Günni:

         

        Zitat:

        "tja, pech gehabt!"

         

        Hmmmm..... Sagen sie mal Günni:

         

        Wissen sie eigentlich, was der Dunning-Kruger-Effekt ist?

         

        http://de.wikipedia.org/wiki/Dunning-Kruger-Effekt

        • @@ The real G:

          ja: pech gehabt!

    • A
      Auswandern
      @Keul:

      @ Keul:

       

      Naja.... Die Strecke zwischen Hannover und München ist größer, als die Strecke zwischen Hannover und Amsterdam^^

       

      Und auch außerhalb Großbritanniens spricht man Englisch...

  • Mir scheint, nachdem das Argument den Welthunger mit Hilfe der grünen Gentechnik zu bekämpfen, nicht mehr zieht, mussten neue Horroszenarien her. Felix Prinz zu Löwenstein geht im Interview "Die Zukunft gehört der ökologischen Landirtschaft" darauf ein, warum es absurd sei mit Gentechnik den Hunger besiegen zu wollen: http://www.der-freigeber.de/ursachen-hunger/

     

    Richtig ist, dass Alternativen zum Erdöl brauchen, denn auch die Erneuerbaren Energien sind auf diesen Rohstoff angewiesen (Herstellung, Transport usw.). Wir müssen uns aber klar sein, dass sich die Gentechnik einmal in die Natur entlassen, ungeahnte Folgen nach sich ziehen kann.

     

    In Zukunft sehe ich es als wichtig an, dass wir als moderne Gesellschaft im Einklang mit der Natur leben und nicht ständig dem Irrglauben anhängen, wir könnten uns über die Naturgesetze hinwegsetzen. Wer Interesse hat, kann sich ja mal gerne das sozio-ökologische Konzept "Equilibrismus" anschauen: http://www.equilibrismus.org/ . Den gleichnamigen gemeinnützigen Verein unterstütze ich in der Kommunikation.

    • BL
      Über Löwenstein - Gekürzt
      @Jens Brehl:

      Gekürzt!

       

      @ Jens Brehl:

       

      Felix Prinz zu Löwenstein ist Vorstandsvorsitzender

      Naturland e.V..

       

      Denken Sie etwa, dass sojemand wirklich neutral und unabhängig ist?

       

      Ich habe mir einen Teil ihres Links angesehen.

      Und bereits nach wenigen Sätzen erfolgt von Löwensteins Seite die erste massive Falschaussage:

       

      „Sie wurden entwickelt um entweder gegen bestimmte Herbizide immun zu sein oder selber Insektengifte produzieren. Nichts davon erhöht letztendlich die Erträge.“

       

      Es werden auch z.B. gentechnisch veränderte Weizenarten mit einer erhöhten Salzresistenz entwickelt. Und auch an trockenheitsresistenten Mais wird geforscht.

      Ebenso wurde schon erfolgreich probiert, mit Gentechnik Pflanzen zu züchten, welche einen höheren Nährwert haben:

       

      http://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCne_Gentechnik

       

      -> Die Abschnitte

       

      2.1.5 Trockentoleranz

       

      2.1.6 Salz- und Aluminiumtoleranz

       

      2.2.1 Bioverfügbarkeit von Phosphat und Eisen

       

      2.2.2 Proteinqualität und -gehalt

       

      http://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCne_Gentechnik#Proteinqualit.C3.A4t_und_-gehalt

       

      Okay, Wiki ist jetzt nicht die seriöseste Quelle, aber es soll hier nur einen Überblick über das Thema geben.

       

      Dann:

      „Durch die Lizenzansprüche der Patentinhaber verstärken gentechnisch veränderte Pflanzen zudem zusätzlich die wirtschaftliche Abhängigkeit der Bauern von den großen Agrarunternehmen, denn das Saatgut muss vor jeder Aussaat neu gekauft werden.“

       

      Diese Aussage ist ziemlich scheinheilig!!

       

      Denn auch im BIO-ANBAU wird Hybridsaatgut genutzt, welches der Bauer jedes Jahr neu kaufen muss!

       

      http://www.kultursaat.org/pdf/biohandel08.pdf

       

      Und auch im BIO-Anbau gibt es verwerfliche Dinge wie etwa „Sortenschutz“!!!

       

      http://www.bio-markt.info/web/Aktuelle_Kurzmeldungen/Produkte/Einkorn/15/33/100/11170.html

      • BL
        Über Löwenstein - Ergänzung
        @Über Löwenstein - Gekürzt:

        Ergänzung!

         

        Löwenssteins Aussage

        "Der Versuch, möglichst hohe Erträge mit Hilfe von Kunstdünger und Pestiziden zu erwirtschaften,....."

        -

        ist ebenfalls scheinheilig!

         

        Nur weil im Bio-Anbau keine chemisch synthetischen Pestizide genutzt werden, bedeutet Das noch lange nicht, dass im Bio-Anbau gar keine Pestizide eingesetzt werden.

         

        Im ausländschen Bio-Anbau wird z.B. das "Naturpestizid" Rotenon eingesetzt, obwohl Dieses Parkinson verursachen kann:

         

        http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/was_zum_thema_rotenon_und_parkinson_noch_erwaehnenswert_ist/

         

        Im ausländischen Bio-Anbau wird auch das Naturpestizid Spinosad eingesetzt, obwohl Dieses ein starkes Binenen- und Fischgift ist.

         

        Auch ist man in der Bio-Szene auf die "brilliante" Idee gekommen, tierische Neozoen zur biologischen Schädlingsbekämpfung einzusetzen, obwohl sich Diese hier unkontrolliert ausbreiten können:

         

        http://www.welt.de/wissenschaft/article3866115/Tueckische-Bio-Krieger-gegen-Ernteschaedlinge.html

         

        Echt krass! Haben uns diese Leute nicht imemr erzählt, dass man neue Arten nicht einfach so in ein fremdes Ökosystem einbringen sollte???

    • @Jens Brehl:

      Leider hat es mir die Antwort auf Ihren Beitrag nicht als solchen ausgegeben. Also hier nocheinmal: Danke für den Hinweis-Link.

  • D
    Desillusionist

    "Aber die Arbeitsplätze!"

    "Wir verlieren den Anschluss"

    "Unser Wachstum muss gesichert werden"

    "Wir müssen unseren Wohlstand bewahren"

    "Wir müssen in Zukunft noch viele Milliarden Menschen mehr ernähren können"

     

    usw., usf.

     

    So einfallsreich wie eine Gebetsmühle. Trotzdem: Es funktioniert. Denn die meisten Menschen ticken so, daß solche Äußerungen ihren Interessen entsprechen.

  • wenn diese leute sich mal selber reden hoeren koennten.

     

    wissenschaftler, die alle texte ihrer lehrbuecher kennen, aber nicht diese informationen verknuepfen koennen, wenn es kein anderer fuer sie macht. und wenn es nicht in einem buch des lehrplans steht, glauben sie es nicht.

     

    wer saetze wie ´sonst verlieren wir den internationalen anschluss´ und ´wir verlieren wissen´ bei zukunftstechnologien raushaut, deren gefahren auf der hand liegen, ist entweder komplett ignorant, oder hat eine andere agenda.

    • AG
      Antwort - Gekürzt
      @the real günni:

      @ The Real Günni:

       

      Zitat:

      "wissenschaftler, die alle texte ihrer lehrbuecher kennen, aber nicht diese informationen verknuepfen koennen, wenn es kein anderer fuer sie macht. und wenn es nicht in einem buch des lehrplans steht, glauben sie es nicht."

       

      Quellen?

      Belege?

       

      Was aber komisch ist:

      Vor noch nicht mal 4 Monaten haben sie noch geschrieben:

       

      "hoffe aber instaendig,, dass in der zwischenzeit die haelfte der menschhaeit schnell nochmal biochemie studiert und aufwacht."

       

      http://www.taz.de/Sieg-fuer-Umweltaktivisten/!126641/

       

      Hmmmm....

      Komisch! Damals haben sie diese Wissenschaftler (Hier Biochemiker) noch verehrt...

    • AG
      Ach Günni....
      @the real günni:

      @ The real Günni:

       

      Zitat:

      "wissenschaftler, die alle texte ihrer lehrbuecher kennen, aber nicht diese informationen verknuepfen koennen, wenn es kein anderer fuer sie macht. und wenn es nicht in einem buch des lehrplans steht, glauben sie es nicht."

       

      Ach lieber Günni!

       

      Vor einiger Zeit haben sie hier in der TAZ einen Artikel zum Thema Gentechnik kommentiert:

       

      http://www.taz.de/Gentechnik-soll-Bienen-retten/!120843/

       

      Da haben sie geschrieben:

       

      "hoffe aber instaendig,, dass in der zwischenzeit die haelfte der menschhaeit schnell nochmal biochemie studiert und aufwacht."

       

      Klasse!

       

      Zuerst sind Wissenschaftler (Hier Biochemiker) für Sie Experten, deren Meinung über Alles geht.

       

      Und jetzt auf einmal sind diese Wissenschaftler für Sie hier sinngemäß (!) Fachidioten und Inseltalente, welche nicht über den Tellerrand gucken können....

       

      Naja... Manchen Menschen kann mans eh nie Recht machen....