Petrobras-Skandal in Brasilien: Fraktionschef verhaftet
Ein Senator der Regierungspartei, ein Banker und ein Anwalt wurden festgenommen. Sie sollen die Ermittlungen in dem Skandal behindert haben.
Ihnen wird vorgeworfen, die Ermittlungen in der Korruptionsaffäre um den staatlichen Energiekonzern Petrobras behindert zu haben. Der Senat votierte am Abend mit 59 zu 13 Stimmen für die Aufrechterhaltung der Haft gegen Amaral. Ein Gericht hatte zuvor die Immunität des Senators aufgehoben.
Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff und ihre Arbeiterpartei stehen wegen des Korruptionsskandals stark unter Druck. Rousseff soll ihren Wahlkampf 2014 illegal mit Spenden von Zulieferern des Energiekonzerns Petrobras finanziert haben. Die Präsidentin stand zwischen 2003 und 2010 dem Petrobras-Aufsichtsrat vor.
Die Affäre erschüttert seit vergangenem Jahr die brasilianische Politik. Die Arbeiterpartei soll umgerechnet bis zu 177 Millionen Euro an Schmiergeldern von dem Staatskonzern erhalten haben. Insgesamt geht es in der Affäre um rund 3,5 Milliarden Euro.
In dem Korruptionsskandal werden Unternehmer und dutzende Parlamentarier verdächtigt. Im September befand ein Gericht in Brasília den ehemaligen PT-Schatzmeister João Vaccari der Korruption, Geldwäsche und Verschwörung für schuldig und verurteilte ihn zu mehr als 15 Jahren Haft.
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