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Peter Weibel gestorbenÜber den Umweg der Philosophie

Der Künstler, Theoretiker, Kurator und langjährige Direktor des Zentrums für Kunst und Medien (ZKM) in Karlsruhe starb nach kurzer Krankheit.

Der international renommierte Medienkünstler Peter Weibel ist tot Foto: Uli Deck/dpa

dpa/epd | Der international renommierte österreichische Medienkünstler Peter Weibel ist tot. Der langjährige Leiter des Karlsruher Zentrums für Kunst und Medien (ZKM) starb am Mittwoch im Alter von 78 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit, wie das ZKM am Donnerstag mitteilte. Zuvor hatten die Badischen Neuesten Nachrichten darüber berichtet.

Weibel, der 1944 als Kind einer Russlanddeutschen und eines Wehrmachtssoldaten in Odessa zur Welt kam, ist in Oberösterreich aufgewachsen. In Paris studierte er in den 1960ern zunächst Französisch, Filmwissenschaften und Komparatistik, bevor er dann über den Umweg der Philosophie und Semiotik zur experimentellen Literatur und Performance kam.

Als einer der frühe Multichecker war er vom US-Expended Cinema beeinflusst und reüssierte zusammen mit der feministischen Künstlerin Valie Export Ende der 1960er Jahre beim Wiener Aktionismus. Medientheorie und Videokunst, ja neue Medien hatten es Peter Weibel generell angetan. Bevor er ab 1999 das ZKM in Karlsruhe leitete, für das er bis zuletzt arbeitete, stand er auch an der Spitze der Ars Electronica in Linz.

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2 Kommentare

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  • Warum das Engagement diese guten Mannes für den Frieden und gegen die stupide Kriegslogik unterschlagen?



    Er war Initiator und Erstunterzeichner des in der Zeitschrift Emma veröffentlichten Offenen Briefs an Bundeskanzler Scholz vom 29. April 2022, der sich gegen Waffenlieferungen an die Ukraine nach dem russischen Überfall auf die Ukraine ausspricht.



    - außerdem Erstunterzeichner. Das „Manifest für Frieden“ ruft zu Diplomatie und Verhandlungen und gegen weitere „eskalierende Waffenlieferungen“ an die Ukraine im Zuge des russischen Überfalls auf.

    • @guzman:

      Nun, den einen späten Fehler alles Gute von zuvor überschatten lassen ? Das würde Peter Weibel nicht gerecht.