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Personenführung #169: Malte Kreutzfeldt Medienmensch und Umweltschützer

Malte Kreutzfeldt ist Idealist: Er will durch Journalismus die Welt verbessern.

Malte Kreutzfeldt Foto: Kathrin Windhorst

Von JAN FEDDERSEN

Beim Praktikum in der taz, das schon wirklich sehr viele Jahre zurückliegt, blieb immerhin das bei ihm hängen, zu unserem Glück: „Da will ich wieder hin.“ Malte Kreutzfeldt, 1971 im katholischen Hildesheim geboren, ist ein Medienmensch durch und durch, seine Biografie beglaubigt diesen Befund. Schülerzeitungsredakteur war er, ein solcher bei der Asta-Zeitung an der Universität Göttingen, schließlich ein Volontär bei der HNA in Kassel und Göttingen.

Neben dem Zivildienst auf der fast durchweg protestantischen Hallig Hooge in der Nordsee, dem Umweltschutz verpflichtet, absolvierte er auch Zeiten an der Universität Berkeley mit anschließendem Forschungsprojekt in Alaska. Kurzum: Dieser Kollege kennt sich in jeder Hinsicht ökologisch, umweltschützerisch und energiewendisch aus. Und schreibt darüber. Und die Welt verbessern, findet er, geht am besten aus der journalistischen Perspektive.

So inspiriert kam er 2007 zur taz, zunächst als Leiter des Ressorts Wirtschaft und Umwelt, inzwischen als Mitglied des taz-Parlamentsbüros. Des Autoren dieser Zeilen liebster Text stammt aus der Zeit, als in Stuttgart (und nicht nur dort) ein heftiger Streit um Stickoxid- und Feinstaubwerte wogte – und ein Lungenarzt behauptete, dass alle offiziellen Angaben falsch seien und davon keinerlei Gefahr ausginge.

Mit Mathematik Dinge verstehen

Malte Kreutzfeldt aber, ein des sehr schnellen Sprechens und Denkens fähiger Kollege, rechnete wiederum die Zahlen dieses Arztes durch – und blamierte ihn bis, wie man so sagt, bis auf die Knochen. „Mathematik ist (ebenso wie andere Naturwissenschaften) nicht unbedingt ein Hobby. Aber ich finde es schön (und irgendwie auch notwendig), damit Dinge selbst zu verstehen und damit auch überprüfen zu können.“

Aktuell ist er häufig mit der Coronaberichterstattung befasst. Gestern erschien unter seiner Leitung ein vierseitiges Dossier zum Thema.

2010 war für ihn privat sehr wichtig, so erzählt er selbst: Er, der mit seinem Partner in Berlin lebt, wurde Vater. „Mein Sohn lebt hauptsächlich bei seiner Mutter in Göttingen, jedes zweite verlängerte Wochenende verbringe ich mit ihm. Dadurch sind ganz neue Hobbys wie ‚Zuschauer beim Jugendfußball‘ entstanden.“ Für sonstige Freizeit bleibe nicht viel Zeit – „ein bisschen Radfahren, Paddeln, Kino – und auch das Twittern“.