Personaldiskussion beim „Spiegel“: Hoodies sind sauer
Die Paywall von „Spiegel Online“ rentiert sich offenbar nicht. Nun streitet man an der Ericusspitze, wer die Verantwortung dafür trägt.
Neu ist aber, dass die Schuld daran offenbar Spiegel Online-Chef Florian Harms zugeschoben wird. Dessen Job stünde nun zur Disposition, berichtet Horizont und verweist auf Auseinandersetzungen zwischen Print-Chef Klaus Brinkbäumer, Geschäftsführer Thomas Hass und Harms.
Die Online-Ressortleiter, zu denen auch Bereichsleiter und Chefs vom Dienst gehören, sind verärgert über diese Darstellung. „Mit Sorge“ beobachteten sie die Debatte, heißt es aus Ressortleiterkreisen. Sie tolerieren nicht, dass „die Fortführung von Projekten an einzelnen Personen festgemacht wird“ – schließlich sei die Bezahlschranke von Anfang an ein Experiment gewesen, dass von Geschäftsführung, Chefredaktion und Gesellschaftern gemeinsam beschlossen wurde.
Das Besondere an Spiegel Onlines Bezahlmodell: Die Leser bezahlen für die „Spiegel-Plus“-Texte erst dann, wenn sie für insgesamt fünf Euro gelesen haben – wenn sie überhaupt bis dahin lesen oder nicht andere Wege finden, die Schranke zu umgehen.
Die Presseabteilung des Spiegels will sich nicht zu den Interna äußern. Am 1. Dezember treffen sich die Gesellschafter des Hauses, also die Mitarbeiter KG, Gruner + Jahr und die Augstein Erben. Der Termin steht schon lange fest, er ist das reguläre Herbsttreffen der Gesellschafter. Eine Abberufung von Florian Harms bedürfte einer Entscheidung der Gesellschafter und der Geschäftsführung – die soll auf dem Treffen aber nicht fallen.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Comeback der Linkspartei
„Bist du Jan van Aken?“
Soziologische Wahlforschung
Wie schwarz werden die grünen Milieus?
Nach Taten in München und Aschaffenburg
Sicherheit, aber menschlich
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
Klimaneutral bis 2045?
Grünes Wachstum ist wie Abnehmenwollen durch mehr Essen
Geiselübergabe in Gaza
Gruseliges Spektakel