Pegida-Gründer und AfD: Hobby-Hitler sucht Partei
Pegida-Gründer Lutz Bachmann sieht eine „große Schnittmenge“ mit der rechtspopulistischen Partei. Aus der AfD kommen dagegen unterschiedliche Signale.
Bachmann, der sich in seiner Freizeit gerne auch mal als Hitler verkleidet, sagte, er sehe eine „derart große Schnittmenge“ mit der AfD, so dass man „über persönliche Befindlichkeiten hinwegsehen“ müsse. Eine Parteigründung hatte Bachmann schon vor Monaten ins Gespräch gebracht. Im vergangenen Sommer hatte er sogar angekündigt, dass Pegida bei Landtagswahlen antreten wolle.
Auch die AfD-Chefin Frauke Petry hatte in der Vergangenheit die Nähe zu Pegida gesucht und erklärt, es gebe „inhaltliche Schnittmengen“ mit dem Anti-Islam-Bündnis. Sie nannte etwa die Forderung nach mehr Bürgerbeteiligung oder nach einem Einwanderungsrecht.
Petrys Kochef Jörg Meuthen kann sich eine Kooperation mit einer „Pegida-Partei“ dagegen nicht vorstellen. „Mit Pegida wird es keine Zusammenarbeit und keine Absprachen geben“, sagte der Parteivorsitzende Jörg Meuthen am Dienstag. Die AfD sei die „einzige echte Alternative zu allen Parteien“. Auf Koalitionen sei die AfD nicht angewiesen. Innerhalb der Partei gibt es keine einheitliche Linie im Umgang mit der Anti-Islam-Bewegung.
Lutz B. und andere Hitler-Imitatoren
Die Pegida-Bewegung geht seit Oktober 2014 in Dresden fast wöchentlich auf die Straße und macht Stimmung gegen Muslime, Flüchtlinge, Politiker und Medien. Am Montag versammelte Pegida nach Angaben der Studenteninitiative „durchgezählt“ erneut bis zu 3.500 Anhänger in der sächsischen Landeshauptstadt. Ihnen standen rund 300 Gegendemonstranten gegenüber.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Christian Lindner
Die libertären Posterboys
Außenministerin zu Besuch in China
Auf unmöglicher Mission in Peking
Olaf Scholz’ erfolglose Ukrainepolitik
Friedenskanzler? Wäre schön gewesen!
Comeback der K-Gruppen
Ein Heilsversprechen für junge Kader
Prozess gegen Letzte Generation
Wie die Hoffnung auf Klimaschutz stirbt
Neuer Generalsekretär
Stures Weiter-so bei der FDP