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Parteienforscher Franz Walter"Steinmeier wird durch die Hölle gehen"

Franz Walter sieht schwere Zeiten auf den Kanzlerkandidaten zukommen. Denn das Problem der SPD "war ja nicht in erster Linie ein Problem Beck". Aber Steinmeier könnte doch ein Held werden.

Muss durchs Säurebad der Kritik: Kanzlerkandidat Steinmeier. Bild: reuters
Matthias Lohre
Interview von Matthias Lohre

taz: Herr Walter, die SPD rückt nach links, und nun präsentiert sie den Architekten der Agenda 2010 als Kanzlerkandidaten. Kann das gutgehen?

Franz Walter: Die SPD ist ja nicht wirklich nach links gerückt. Alle Änderungen an der Agenda 2010 blieben immer im von Gerhard Schröder einst vorgegebenen Rahmen. Aber ein Dilemma wird bleiben: Einerseits werden die Linken um Andrea Nahles darüber wachen, dass der Kanzlerkandidat nicht zu demonstrativ vom gefühlten Linksschwenk abrückt. Auf der anderen Seite werden Steinmeiers Fans im rechten Flügel verlangen, dass der Schröder-Kurs bibeltreu beibehalten wird.

Noch vor wenigen Tagen leugnete die SPD-Spitze, dass ihr Kanzlerkandidat nun gekürt wird. Warum jetzt doch?

Den Sozialdemokraten ist ihr Loser-Image an die Nerven gegangen. Sie hatten den diffusen Wunsch, den Gordischen Knoten zu durchschlagen, sich von komplexen Sachzwängen zu befreien. Doch diese Zwänge werden bleiben.

Hilft Becks Rücktritt der Partei, oder ist es selbst dafür zu spät?

Das Problem der SPD war ja nicht in erster Linie ein Problem Beck. Unter Ihrem Helden Müntefering stand die Partei 2004 noch weit schlechter da: Austritte wie nie zuvor und 21 Prozent bei den Europawahlen.

Kann der neue alte Parteichef Franz Müntefering die kopflose Partei bändigen?

Bundestagswahlkämpfe sind die Stärke von Müntefering. Da haut es auch mit seinen ja ziemlich simplen Sprüchen von der "klaren Kante" hin. Aber danach? Ein Konzeptionalist war er nie. Und sein Abgang aus dem Amt des Parteichefs 2005 war auch alles andere als rühmlich.

Von nun an wird Steinmeier alle Blicke auf sich ziehen. Kann er dem Schicksal des glücklosen Parteichefs entgehen?

Dem Säurebad der Kritik von allen Seiten kann er nicht entgehen. Wenn er sich aus Diskussionen heraushält, werden alle fragen: Warum führt er nicht? Wenn er aber stringent führt, werden viele rufen: Der Spitzenkandidat integriert die Flügel der Partei nicht. Steinmeier wird durch die Hölle gehen. Aber wer Regierungschef einer der größten Industrienationen werden will, muss das aushalten. Daraus kann sogar eine Art Heldenepos entstehen, von dem er profitiert.

Der erste Kreis dieser Hölle ist der Landtagswahlkampf in Bayern.

Wenn die CSU wieder über 50 Prozent erzielt, die SPD aber bei 20 Prozent dümpelt, dann wird Steinmeier in der Kritik stehen. Dann ist der weltgewandte Diplomat plötzlich auch ein Loser.

Wie kann er dem Image entgehen?

Was einen starken Kanzlerkandidaten ausmacht, ist die Fähigkeit zur Allianz. Helmut Schmidt hatte 1976 und 80 keine eigene Mehrheit und wurde trotzdem Kanzler. Steinmeier muss die Union einschüchtern, indem er zeigt, dass er auch mit anderen koalieren kann.

Steinmeier hat da nicht viele Möglichkeiten. Rot-Rot-Grün hat er ausgeschlossen, und Rot-Grün scheint in weiter Ferne.

Eine Ampel-Koalition ist noch denkbar. Aber es ist schon eine irre Angelegenheit: Die SPD hat einen Kanzlerkandidaten aufgestellt, der gar nicht Kanzler werden kann. Steinmeier steht für die Fortsetzung der Großen Koalition mit der SPD als Juniorpartner und ihm selbst als Außenminister.

Kann der Außenexperte Steinmeier einen Wahlkampf führen, in dem es voraussichtlich um Bildung, Wirtschaft und Arbeit gehen wird?

Steinmeier ist einer der sogenannten Architekten der Agenda 2010. Da hat er also genug Expertise. Die SPD wird die Chancengleichheit und die Möglichkeit zum sozialen Aufstieg in den Mittelpunkt stellen. Das alles zielt vor allem auf die verunsicherte Mitte. Gerade jene breite Mitte, die seit Rot-Grün immer weniger sozial aufsteigen kann. Das SPD-Image als Schutzmacht der kleinen Leute wird noch weiter in den Hintergrund treten.

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21 Kommentare

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  • N
    NADI

    Die SPD hat die gleichen Probleme wie vor zwei oder drei Wochen. Warum sollen die Personen diese Probleme in kurzer Zeit lösen. Ich stimme Walter zu, die Hölle beginnt mit den Wahlen. Und da steht jetzt auch die Linke auf vielen Zetteln drauf. Zudem verliert die SPD auch an Nichtwähler oder bürgerliche Parteien. Ich glaube nicht an eine Renaissance der SPD. Vielleicht ist ihre historische Epoche vorbei und der Spagat zwischen neoliberaler Reformpolitik und sozialem Ausgleich einfach unrealistisch.

  • JP
    Joachim Petrick

    Wie soll Steinmeier durch die Hölle gehen, wenn er als dessen Botschafter der SPD seinen Schwefel anrüchigen als Gevatter „Unheil“ Besuch abstattet, um ihren Flügeln das Flattern für Petermännchens Himmelfahrt beizubringen? Jedes Mal erleben wir angesichts von anstehenden Entscheidungen über die Verlängerung des Mandats des Deutschen Bundestages für Auslandseinsätze der Bundeswehr in Afghanistan Doppelknaller als Überraschungseier, als Geleitzug, das Thema Bundeswehr in Afghanistan, Kosovo, Somalia, Libanon und anderswo aus den Schlagzeilen zu kippen, da hat en jedes Mal das bitter böse Geschmäckle, als ginge es dabei um die kolonial asymmetrischen Feldzüge des Deutschen Kaiserreich unter dem mörderischen General Lützow- Vorbeck gegen den Stamm der Heros in Südwestafrika vor 1914 unter willfährig pseudopatriotischer Duldung des militaristischen Kerns Mehrheit der SPD?

    Nachdem Franz Müntefering frei herumfliegende Kormorane des Kapitals als Heuschrecken entlarvt, die gut aufgestellte Unternehmen profitgeil in ihre Bestandteile zerlegen und sei es per Verschuldung durch Ausschüttung überhöhter Sonderdividenden, lässt sich ahnen, dass es diese Heuschrecken zur Zerlegung von Parteien zugunsten Dritter wie der prekären NGO „Initiative neue Soziale Marktwirtschaft“ (INSM) und andere längst gibt. Insofern gibt Frank Walter Steinmeier keinen ordentlichen Verlierer der SPD ab, sondern den politisch Treuhand Insolvenzverwalter der SPD, der seine Hand für Gaben aller Art politischen Profits Dritter dringlich auf und offen hält. Frank Walter Steinmeier weiß sprichwörtlich sein heillos unseliges Tun unter eine scheinheilig südamerikanische Weisheit zu stellen, wenn er weißhaarig am offenen Herzen der SPD operiert „Unglück hat nur bestimmte Besuch Zeiten“. So ist er also zur Stelle unser Unken Rufer als Heuler unter den Eulen der SPD im Blätterwald, als weißer Unglücksrabe der europäischen Sozialdemokratie „wie pfeift der Wind so kalt“? Da Frank Walter Steinmeier nicht gleichzeitig überall sein kann, geht es der SPD, angesichts der erschreckenden Nachrichten Gestattungsproduktion im Willy Bandt Haus, relativ durchhängend ausgewogen gut. Dass sich Kurt Beck auch noch zum Lieferanteneingang des exklusiven Hotelkomplexes der SPD Tagung am Schwielowsee bei Potsdam locken ließ, um die schlechte Nachricht seiner Abdankung als SPD Vorsitzender im Schleudergang und Schleudersitz Installation hinterrücks als „Medien- und Staatsbegräbnis erster Klasse“ in Empfang zu nehmen, riecht nach bevorstehenden Saalschlachten auf SPD Parteitagen der „Gesine Hilf!, wo bleibst du! Der Schwan die SPD ist als Rohrkrepierer tanzend am Krepieren“, “Scheiße im Trompetenrohr kommt bei der SPD Agenda 2010/Hartz IV immer häufiger vor“ “Ab sofort wird argumentativ zurück geschossen! Wirrwahr wird ungescholten mit Wirrwahr vergolten“. “Die SPD die Wüste lebt, aber erst auf, wenn Oskar sie mit seinen reinen Wassern der Linken Hand, die weiß was die Rechte tut, begießt, auf dass ihre Vielfalt, ihr Reichtum der Vielstimmigkeit nach 2009 neu ersprießt“.

  • S
    stuartpet

    herr walter,hauen sie nicht so auf den putz,vonwegen steinmeier kann ein held werden.sie wissen doch ganz genau,daß steinmeier zur bw2009,nur denritter in trauriger gestallt geben kann.die jetzt durch ihren putsch wieder an die macht gekommenen schröderianer haben eine halbwertszeit von max 2 jahren,weil sie es nicht schaffen den kanzler zu stellen.ich wähle das orginal,die linke.

  • W
    Wa(h)lbeobachter

    Parteienforscher, ist das tatsächlich ein Beruf?

     

    Die Hölle, eine Nibelungen- ... äh: Bibeltreue, Gordische Knoten, diffuse Wünsche, Säurebäder, Aus- bzw. Durchhalteparolen, männliche Allianzen sogenannter Architekten, eine Schutzmacht und ein potentielles Heldenepos – vielleicht wäre ja ein ganz brauchbarer Romanschriftsteller geworden aus Herrn Walter, wenn die Konkurrenz nicht so groß gewesen wäre.

     

    Wenn ich so darüber nachdenke, auf wen das ganze Brimborium zielt, wird mir Angst. Sollte die hier skizzierte Art Politik tatsächlich das sein, was der deutsche Wähler will, gnade uns Gott (oder wer auch immer). Dann, fürchte ich, kann es zu ganz, ganz schlimmen Verwechslungen kommen...

  • S
    scardanelli

    Eine gute Entscheidung: zwei Pragmatiker, die ein Macher-Image haben. Sie müssen vor allem zwei Dinge klar herausstellen: dass Merkel nichts gemacht hat (natürlich mit Vorsicht, da sie selbst an der Regierung beteiligt war), dass die niedrige Arbeitslosenquote eine Nachwirkung der Schröder-Reformen war - und dass die angebliche so "tolle" Linke nicht mal ein Programm hat (die einen wollen Staatswirtschaft, andere soziale Marktwirtschaft der 70er, andere bedingungsloses Grundeinkommen), sondern nichts als ein Sammelbecken für Unzufriedene --- und selbst als sozial verträgliche Reformer auftreten - dann können sie 30% schaffen, mehr ist absolut nicht drin!

  • LB
    Ludwig Berger

    Beck tritt seine Ämter in der SPD ab.

     

    Franz Walter Steinmeier/Franz Müntefering sollen als Kanzlerkandidat/Parteivorsitzende das Ruder in der SPD übernehmen.

     

    Somit übernehmen erneut die Neoliberalen in der SPD das Ruder.

     

    Dies gleicht einer Steilvorlage für die Wahl der Partei DIE LINKEN. Es werden weitere Wähler von der SPD abstand nehmen und DIE LINKEN wählen.

     

    Die SPD ist und bleibt ein Desaster für Deutschland. Die Sozialdemokratie ist nun mal durch steigende Armut im Umbruch.

     

    Viele Mitbürger der Oberschicht werden in wenigen Jahren die Augen tränen durch Umverteilung von oben nach unten. Danke SPD.

  • T
    ted

    DAS VERSTEHE WER´S KANN

     

    Auch wenn FW Steinmeyer in der 2. Schröderfischer-Regierung (2002-2005) der einzige am Kabinettstisch gewesen sein soll, der ´n Text, der länger als´n DIN-4-Blatt ist, lesen und verstehen konnte - warum FW Steinmeyer heute Kanzlerkandidat wurde, bleibt trotzdem unklar - seit wann ist die CDU denn mit ihrer Frau Merkel so unzufrieden? -

     

    fragt Ted

  • N
    NADI

    Die SPD hat die gleichen Probleme wie vor zwei oder drei Wochen. Warum sollen die Personen diese Probleme in kurzer Zeit lösen. Ich stimme Walter zu, die Hölle beginnt mit den Wahlen. Und da steht jetzt auch die Linke auf vielen Zetteln drauf. Zudem verliert die SPD auch an Nichtwähler oder bürgerliche Parteien. Ich glaube nicht an eine Renaissance der SPD. Vielleicht ist ihre historische Epoche vorbei und der Spagat zwischen neoliberaler Reformpolitik und sozialem Ausgleich einfach unrealistisch.

  • JP
    Joachim Petrick

    Wie soll Steinmeier durch die Hölle gehen, wenn er als dessen Botschafter der SPD seinen Schwefel anrüchigen als Gevatter „Unheil“ Besuch abstattet, um ihren Flügeln das Flattern für Petermännchens Himmelfahrt beizubringen? Jedes Mal erleben wir angesichts von anstehenden Entscheidungen über die Verlängerung des Mandats des Deutschen Bundestages für Auslandseinsätze der Bundeswehr in Afghanistan Doppelknaller als Überraschungseier, als Geleitzug, das Thema Bundeswehr in Afghanistan, Kosovo, Somalia, Libanon und anderswo aus den Schlagzeilen zu kippen, da hat en jedes Mal das bitter böse Geschmäckle, als ginge es dabei um die kolonial asymmetrischen Feldzüge des Deutschen Kaiserreich unter dem mörderischen General Lützow- Vorbeck gegen den Stamm der Heros in Südwestafrika vor 1914 unter willfährig pseudopatriotischer Duldung des militaristischen Kerns Mehrheit der SPD?

    Nachdem Franz Müntefering frei herumfliegende Kormorane des Kapitals als Heuschrecken entlarvt, die gut aufgestellte Unternehmen profitgeil in ihre Bestandteile zerlegen und sei es per Verschuldung durch Ausschüttung überhöhter Sonderdividenden, lässt sich ahnen, dass es diese Heuschrecken zur Zerlegung von Parteien zugunsten Dritter wie der prekären NGO „Initiative neue Soziale Marktwirtschaft“ (INSM) und andere längst gibt. Insofern gibt Frank Walter Steinmeier keinen ordentlichen Verlierer der SPD ab, sondern den politisch Treuhand Insolvenzverwalter der SPD, der seine Hand für Gaben aller Art politischen Profits Dritter dringlich auf und offen hält. Frank Walter Steinmeier weiß sprichwörtlich sein heillos unseliges Tun unter eine scheinheilig südamerikanische Weisheit zu stellen, wenn er weißhaarig am offenen Herzen der SPD operiert „Unglück hat nur bestimmte Besuch Zeiten“. So ist er also zur Stelle unser Unken Rufer als Heuler unter den Eulen der SPD im Blätterwald, als weißer Unglücksrabe der europäischen Sozialdemokratie „wie pfeift der Wind so kalt“? Da Frank Walter Steinmeier nicht gleichzeitig überall sein kann, geht es der SPD, angesichts der erschreckenden Nachrichten Gestattungsproduktion im Willy Bandt Haus, relativ durchhängend ausgewogen gut. Dass sich Kurt Beck auch noch zum Lieferanteneingang des exklusiven Hotelkomplexes der SPD Tagung am Schwielowsee bei Potsdam locken ließ, um die schlechte Nachricht seiner Abdankung als SPD Vorsitzender im Schleudergang und Schleudersitz Installation hinterrücks als „Medien- und Staatsbegräbnis erster Klasse“ in Empfang zu nehmen, riecht nach bevorstehenden Saalschlachten auf SPD Parteitagen der „Gesine Hilf!, wo bleibst du! Der Schwan die SPD ist als Rohrkrepierer tanzend am Krepieren“, “Scheiße im Trompetenrohr kommt bei der SPD Agenda 2010/Hartz IV immer häufiger vor“ “Ab sofort wird argumentativ zurück geschossen! Wirrwahr wird ungescholten mit Wirrwahr vergolten“. “Die SPD die Wüste lebt, aber erst auf, wenn Oskar sie mit seinen reinen Wassern der Linken Hand, die weiß was die Rechte tut, begießt, auf dass ihre Vielfalt, ihr Reichtum der Vielstimmigkeit nach 2009 neu ersprießt“.

  • S
    stuartpet

    herr walter,hauen sie nicht so auf den putz,vonwegen steinmeier kann ein held werden.sie wissen doch ganz genau,daß steinmeier zur bw2009,nur denritter in trauriger gestallt geben kann.die jetzt durch ihren putsch wieder an die macht gekommenen schröderianer haben eine halbwertszeit von max 2 jahren,weil sie es nicht schaffen den kanzler zu stellen.ich wähle das orginal,die linke.

  • W
    Wa(h)lbeobachter

    Parteienforscher, ist das tatsächlich ein Beruf?

     

    Die Hölle, eine Nibelungen- ... äh: Bibeltreue, Gordische Knoten, diffuse Wünsche, Säurebäder, Aus- bzw. Durchhalteparolen, männliche Allianzen sogenannter Architekten, eine Schutzmacht und ein potentielles Heldenepos – vielleicht wäre ja ein ganz brauchbarer Romanschriftsteller geworden aus Herrn Walter, wenn die Konkurrenz nicht so groß gewesen wäre.

     

    Wenn ich so darüber nachdenke, auf wen das ganze Brimborium zielt, wird mir Angst. Sollte die hier skizzierte Art Politik tatsächlich das sein, was der deutsche Wähler will, gnade uns Gott (oder wer auch immer). Dann, fürchte ich, kann es zu ganz, ganz schlimmen Verwechslungen kommen...

  • S
    scardanelli

    Eine gute Entscheidung: zwei Pragmatiker, die ein Macher-Image haben. Sie müssen vor allem zwei Dinge klar herausstellen: dass Merkel nichts gemacht hat (natürlich mit Vorsicht, da sie selbst an der Regierung beteiligt war), dass die niedrige Arbeitslosenquote eine Nachwirkung der Schröder-Reformen war - und dass die angebliche so "tolle" Linke nicht mal ein Programm hat (die einen wollen Staatswirtschaft, andere soziale Marktwirtschaft der 70er, andere bedingungsloses Grundeinkommen), sondern nichts als ein Sammelbecken für Unzufriedene --- und selbst als sozial verträgliche Reformer auftreten - dann können sie 30% schaffen, mehr ist absolut nicht drin!

  • LB
    Ludwig Berger

    Beck tritt seine Ämter in der SPD ab.

     

    Franz Walter Steinmeier/Franz Müntefering sollen als Kanzlerkandidat/Parteivorsitzende das Ruder in der SPD übernehmen.

     

    Somit übernehmen erneut die Neoliberalen in der SPD das Ruder.

     

    Dies gleicht einer Steilvorlage für die Wahl der Partei DIE LINKEN. Es werden weitere Wähler von der SPD abstand nehmen und DIE LINKEN wählen.

     

    Die SPD ist und bleibt ein Desaster für Deutschland. Die Sozialdemokratie ist nun mal durch steigende Armut im Umbruch.

     

    Viele Mitbürger der Oberschicht werden in wenigen Jahren die Augen tränen durch Umverteilung von oben nach unten. Danke SPD.

  • T
    ted

    DAS VERSTEHE WER´S KANN

     

    Auch wenn FW Steinmeyer in der 2. Schröderfischer-Regierung (2002-2005) der einzige am Kabinettstisch gewesen sein soll, der ´n Text, der länger als´n DIN-4-Blatt ist, lesen und verstehen konnte - warum FW Steinmeyer heute Kanzlerkandidat wurde, bleibt trotzdem unklar - seit wann ist die CDU denn mit ihrer Frau Merkel so unzufrieden? -

     

    fragt Ted

  • N
    NADI

    Die SPD hat die gleichen Probleme wie vor zwei oder drei Wochen. Warum sollen die Personen diese Probleme in kurzer Zeit lösen. Ich stimme Walter zu, die Hölle beginnt mit den Wahlen. Und da steht jetzt auch die Linke auf vielen Zetteln drauf. Zudem verliert die SPD auch an Nichtwähler oder bürgerliche Parteien. Ich glaube nicht an eine Renaissance der SPD. Vielleicht ist ihre historische Epoche vorbei und der Spagat zwischen neoliberaler Reformpolitik und sozialem Ausgleich einfach unrealistisch.

  • JP
    Joachim Petrick

    Wie soll Steinmeier durch die Hölle gehen, wenn er als dessen Botschafter der SPD seinen Schwefel anrüchigen als Gevatter „Unheil“ Besuch abstattet, um ihren Flügeln das Flattern für Petermännchens Himmelfahrt beizubringen? Jedes Mal erleben wir angesichts von anstehenden Entscheidungen über die Verlängerung des Mandats des Deutschen Bundestages für Auslandseinsätze der Bundeswehr in Afghanistan Doppelknaller als Überraschungseier, als Geleitzug, das Thema Bundeswehr in Afghanistan, Kosovo, Somalia, Libanon und anderswo aus den Schlagzeilen zu kippen, da hat en jedes Mal das bitter böse Geschmäckle, als ginge es dabei um die kolonial asymmetrischen Feldzüge des Deutschen Kaiserreich unter dem mörderischen General Lützow- Vorbeck gegen den Stamm der Heros in Südwestafrika vor 1914 unter willfährig pseudopatriotischer Duldung des militaristischen Kerns Mehrheit der SPD?

    Nachdem Franz Müntefering frei herumfliegende Kormorane des Kapitals als Heuschrecken entlarvt, die gut aufgestellte Unternehmen profitgeil in ihre Bestandteile zerlegen und sei es per Verschuldung durch Ausschüttung überhöhter Sonderdividenden, lässt sich ahnen, dass es diese Heuschrecken zur Zerlegung von Parteien zugunsten Dritter wie der prekären NGO „Initiative neue Soziale Marktwirtschaft“ (INSM) und andere längst gibt. Insofern gibt Frank Walter Steinmeier keinen ordentlichen Verlierer der SPD ab, sondern den politisch Treuhand Insolvenzverwalter der SPD, der seine Hand für Gaben aller Art politischen Profits Dritter dringlich auf und offen hält. Frank Walter Steinmeier weiß sprichwörtlich sein heillos unseliges Tun unter eine scheinheilig südamerikanische Weisheit zu stellen, wenn er weißhaarig am offenen Herzen der SPD operiert „Unglück hat nur bestimmte Besuch Zeiten“. So ist er also zur Stelle unser Unken Rufer als Heuler unter den Eulen der SPD im Blätterwald, als weißer Unglücksrabe der europäischen Sozialdemokratie „wie pfeift der Wind so kalt“? Da Frank Walter Steinmeier nicht gleichzeitig überall sein kann, geht es der SPD, angesichts der erschreckenden Nachrichten Gestattungsproduktion im Willy Bandt Haus, relativ durchhängend ausgewogen gut. Dass sich Kurt Beck auch noch zum Lieferanteneingang des exklusiven Hotelkomplexes der SPD Tagung am Schwielowsee bei Potsdam locken ließ, um die schlechte Nachricht seiner Abdankung als SPD Vorsitzender im Schleudergang und Schleudersitz Installation hinterrücks als „Medien- und Staatsbegräbnis erster Klasse“ in Empfang zu nehmen, riecht nach bevorstehenden Saalschlachten auf SPD Parteitagen der „Gesine Hilf!, wo bleibst du! Der Schwan die SPD ist als Rohrkrepierer tanzend am Krepieren“, “Scheiße im Trompetenrohr kommt bei der SPD Agenda 2010/Hartz IV immer häufiger vor“ “Ab sofort wird argumentativ zurück geschossen! Wirrwahr wird ungescholten mit Wirrwahr vergolten“. “Die SPD die Wüste lebt, aber erst auf, wenn Oskar sie mit seinen reinen Wassern der Linken Hand, die weiß was die Rechte tut, begießt, auf dass ihre Vielfalt, ihr Reichtum der Vielstimmigkeit nach 2009 neu ersprießt“.

  • S
    stuartpet

    herr walter,hauen sie nicht so auf den putz,vonwegen steinmeier kann ein held werden.sie wissen doch ganz genau,daß steinmeier zur bw2009,nur denritter in trauriger gestallt geben kann.die jetzt durch ihren putsch wieder an die macht gekommenen schröderianer haben eine halbwertszeit von max 2 jahren,weil sie es nicht schaffen den kanzler zu stellen.ich wähle das orginal,die linke.

  • W
    Wa(h)lbeobachter

    Parteienforscher, ist das tatsächlich ein Beruf?

     

    Die Hölle, eine Nibelungen- ... äh: Bibeltreue, Gordische Knoten, diffuse Wünsche, Säurebäder, Aus- bzw. Durchhalteparolen, männliche Allianzen sogenannter Architekten, eine Schutzmacht und ein potentielles Heldenepos – vielleicht wäre ja ein ganz brauchbarer Romanschriftsteller geworden aus Herrn Walter, wenn die Konkurrenz nicht so groß gewesen wäre.

     

    Wenn ich so darüber nachdenke, auf wen das ganze Brimborium zielt, wird mir Angst. Sollte die hier skizzierte Art Politik tatsächlich das sein, was der deutsche Wähler will, gnade uns Gott (oder wer auch immer). Dann, fürchte ich, kann es zu ganz, ganz schlimmen Verwechslungen kommen...

  • S
    scardanelli

    Eine gute Entscheidung: zwei Pragmatiker, die ein Macher-Image haben. Sie müssen vor allem zwei Dinge klar herausstellen: dass Merkel nichts gemacht hat (natürlich mit Vorsicht, da sie selbst an der Regierung beteiligt war), dass die niedrige Arbeitslosenquote eine Nachwirkung der Schröder-Reformen war - und dass die angebliche so "tolle" Linke nicht mal ein Programm hat (die einen wollen Staatswirtschaft, andere soziale Marktwirtschaft der 70er, andere bedingungsloses Grundeinkommen), sondern nichts als ein Sammelbecken für Unzufriedene --- und selbst als sozial verträgliche Reformer auftreten - dann können sie 30% schaffen, mehr ist absolut nicht drin!

  • LB
    Ludwig Berger

    Beck tritt seine Ämter in der SPD ab.

     

    Franz Walter Steinmeier/Franz Müntefering sollen als Kanzlerkandidat/Parteivorsitzende das Ruder in der SPD übernehmen.

     

    Somit übernehmen erneut die Neoliberalen in der SPD das Ruder.

     

    Dies gleicht einer Steilvorlage für die Wahl der Partei DIE LINKEN. Es werden weitere Wähler von der SPD abstand nehmen und DIE LINKEN wählen.

     

    Die SPD ist und bleibt ein Desaster für Deutschland. Die Sozialdemokratie ist nun mal durch steigende Armut im Umbruch.

     

    Viele Mitbürger der Oberschicht werden in wenigen Jahren die Augen tränen durch Umverteilung von oben nach unten. Danke SPD.

  • T
    ted

    DAS VERSTEHE WER´S KANN

     

    Auch wenn FW Steinmeyer in der 2. Schröderfischer-Regierung (2002-2005) der einzige am Kabinettstisch gewesen sein soll, der ´n Text, der länger als´n DIN-4-Blatt ist, lesen und verstehen konnte - warum FW Steinmeyer heute Kanzlerkandidat wurde, bleibt trotzdem unklar - seit wann ist die CDU denn mit ihrer Frau Merkel so unzufrieden? -

     

    fragt Ted