Parteichef der ÖVP in Österreich: Kurzer Prozess
Sebastian Kurz wurde mit fast 99 Prozent zum neuen ÖVP-Chef gewählt. Der Außenminister will die Partei bei der Neuwahl im Herbst zum Erfolg führen.
Zugleich beschloss der Parteitag eine Statutenänderung, die Kurz personell und inhaltlich weitgehend freie Hand gibt. In Österreich soll im Oktober neu gewählt werden, die große Koalition aus SPÖ und ÖVP ist gescheitert.
Kurz hatte schon früh Neuwahlen verlangt und sich nach dem Rücktritt von ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner als sein Nachfolger sofort in Stellung gebracht. Die ÖVP-Spitze bestimmte ihn dann im Mai einstimmig bei einer Vorstandssitzung zum neuen Parteivorsitzenden und sprach sich für Neuwahlen aus.
In Umfragen liegt die ÖVP derzeit klar hinter den Sozialdemokraten und der Rechtsaußenpartei FPÖ. Kurz gilt jedoch als Hoffnungsträger seiner Partei und könnte das Blatt für die ÖVP wenden.
Die Übernahme des Parteivorsitzes hatte der bei den Wählern beliebte Außenminister an neue Vollmachten geknüpft: Kurz will unter anderem seine Mannschaft und die Kandidatenliste für die Wahl selbst zusammenstellen.
Bei der Präsidentschaftswahl im vorigen Jahr hatten die österreichischen Wähler den beiden Koalitionsparteien ihr schlechtestes Ergebnis seit 1945 beschert und dafür gesorgt, dass ihre Kandidaten nicht in die Stichwahl kamen. Dies gelang dagegen dem FPÖ-Bewerber Norbert Hofer, der später gegen den ehemaligen Grünen-Chef Van der Bellen verlor.
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