: Panzerteile für Iran
■ Mannheimer Staatsanwalt ermittelt
Mannheim (taz) – Die Behörden in Baden-Württemberg sind möglicherweise dem Schmuggel von Kriegsmaterial in den Iran auf die Spur gekommen. Wie der Mannheimer Oberstaatsanwalt Hubert Jobski bestätigte, sind vergangene Woche fünf Verdächtige in Südwestdeutschland festgenommen worden. Sie sollen versucht haben, Ersatzteile für US-amerikanische Panzer in den Iran zu bringen. Die Güter waren im slowenischen Adriahafen Koper beschlagnahmt worden. Frachtpapiere wiesen als Ziel Jemen aus. Der Wert der Waffenteile wird auf 12,5 Millionen Mark geschätzt. Woher die Ersatzteile stammen, wollte Jobski nicht sagen.
Stellt sich der Verdacht als stichhaltig heraus, können die fünf Verhafteten wegen Verstoß gegen das Außenwirtschaftsgesetz angeklagt werden. Da der Iran als Krisengebiet gilt, dürfen dorthin keine Waffen exportiert werden.
Bei einem der Verdächtigen soll es sich um einen Geschäftsmann aus Salzburg handeln, berichten die Salzburger Nachrichten. Der 56jährige soll bereits vor zwei Jahren geplant haben, über 200 Kampfpanzer der Bundeswehr nach Österreich zu bringen und dort auszuschlachten. Dies war dem Schrotthändler jedoch damals vom österreichischen Wirtschaftsministerium untersagt worden. Ulrich Willenberg
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen