Pannenserie im Mordfall Lena: Psychiatrie-Chef will nicht schuld sein
Der mutmaßliche Mörder der elfjährigen Lena aus Emden habe sich bei einer psychiatrischen Verhandlung unauffällig verhalten, sagt der Chefarzt. Inzwischen wird gegen vier Polizisten ermittelt.
BERLIN/EMDEN dpa | Der mutmaßliche Mörder der elfjährigen Lena aus Emden hat sich vor der Tat während einer Behandlung in der Psychiatrie nach Angaben des Chefarztes unauffällig verhalten.
Der Experte wies in einem Zeitungsinterview eine Mitverantwortung für den Tod Lenas zurück. „Es war kein Gewaltpotenzial zu erkennen. Sonst hätten wir ihn nicht entlassen“, sagte der Chefarzt der Aschendorfer Kinder- und Jugendpsychiatrie, Filip Caby, der Neuen Osnabrücker Zeitung.
Der 18-Jährige hatte am vergangenen Wochenende zugegeben, die Elfjährige am 24. März getötet zu haben. Laut den Ermittlungen wollte er einen sexuellen Missbrauch an dem Mädchen verdecken.
Der Tatverdächtige hatte sich im November 2011 bei der Polizei Emden nach der Behandlung in der Psychiatrie als Pädophiler angezeigt. Einen Tag später entkam eine Joggerin nur knapp einer Vergewaltigung in den Emder Wallanlagen. Auch diese Tat wird dem 18-Jährigen zugeordnet.
Nach der Pannenserie im Vorfeld des Verbrechens Ende 2011 will die Polizeidirektion Osnabrück im Laufe des Tages mitteilen, welche Dienststelle die disziplinarrechtlichen Untersuchungen gegen Polizisten des Kommissariats Aurich/Wittmund leiten soll.
Gegen vier Beamte laufen dort entsprechende Untersuchungen, gegen zwei von ihnen ermittelt außerdem die Staatsanwaltschaft Aurich wegen des Verdachts der Strafvereitelung im Amt.
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