Orkneyinseln in Schottland: 77 Grindwale verendet

Tier­schüt­ze­r*in­nen hatten die gestrandeten Tiere am Donnerstag entdeckt. Bei den Grindwalen handelt es sich um eine ganze Walschule.

Dutzende Grindwale liegen auf dem in die Ferne reichenden Strand, ihre Körper sind zur Hälfte in den Sand eingesunken.

Schrecklich und „sehr emotional“: 77 Grindwale verendeten am Strand der Orkney-Inseln Foto: Foto: Emma Neave-Webb/British Divers Marine Life Rescue/dpa

LONDON dpa/afp | Dutzende Wale sind auf den schottischen Orkney-Inseln gestrandet und verendet. Tier­ärz­t*in­nen entdeckten 77 Grindwale an einem Strand, davon lebten nur noch 12, wie die Organisation British Divers Marine Life Rescue (BDMLR) mitteilte. Keines der Tiere konnte gerettet werden. „Leider mussten die verbliebenen zwölf Grindwale eingeschläfert werden, da sich ihr Zustand nach den vielen Stunden am Strand verschlechtert hatte.“

Die Wale waren am Donnerstag von den Tier­schutz­ak­ti­vis­t*in­nen auf der Insel Sanday im schottischen Orkney-Archipel entdeckt worden. Die Helfenden riefen die Öffentlichkeit auf, den Strand Tresness Beach auf der Orkney-Insel Sanday während der Rettungsmaßnahmen zu meiden. Bei den zunächst noch lebenden Tieren habe der lange Aufenthalt am Strand jedoch zu „Quetschverletzungen durch ihr eigenes Gewicht“ geführt, zudem hätten sie vermutlich bei Flut Wasser eingeatmet. Außerdem seien sie tiefer im Sand versunken, als die Flut über sie hinweg spülte – und kamen dadurch nicht mehr frei. Die Szene sei schrecklich und „sehr emotional“, so einer der Unterstützer*innen.

Bei den gestrandeten Walen handele es sich um eine ganze Schule aus Männchen mit einer Länge von bis zu sieben Metern sowie Weibchen, Kälbern und Jungtieren, berichtete die BBC. „Überall sind Wale. Es gibt eine lange Reihe von ihnen, einige leben noch“, sagte Emma Neave-Webb von BDMLR dem Sender. Die Ursache für die Massenstrandung sei noch unklar, hieß es. Womöglich sei ein Wal in Schwierigkeiten geraten, und der Rest habe versucht zu helfen, zitierten die BBC Expert*innen.

Wiederkehrendes Phänomen

Erst vor einem Jahr waren 55 Grindwale auf der schottischen Hebriden-Insel Lewis gestrandet, nur ein Tier überlebte. Grindwale – auch Pilotwale genannt – bauen laut Experten extrem enge Bindungen untereinander auf. Zu bestimmten Jahreszeiten sind sie in großen Verbänden unterwegs, was das Risiko einer Massenstrandung erhöht. Zuletzt waren in Australien mehrmals Dutzende der Tiere gestrandet. Viele starben.

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