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Online, aber total analog

Digital reiner Sound ist nicht alles, wenn es um gute Musik geht. Das dachte sich der Autor von www.dismuke.org und stellte seine Schellacksammlung ins Netz. Da rauscht und knackst es nun wie einst auf Omas Grammophon. Doch das schadet dem Hörgenuss nicht. Big Bands, Jazzsänger und Schlager vom Anfang des 20. Jahrhunderts sind auf der einfachen, übersichtlich gestalteten Seite ebenso zu finden wie Opernarien, gesungen von Meister Enrico Caruso höchstpersönlich.

Unter der Rubrik „Hits der Woche“ werden neueste Errungenschaften vorgestellt. Was da „für einen Dollar auf dem Flohmarkt“ gefunden wurde, regt auch heute, über 70 Jahre nach der Entstehung noch zum Mitschnippen und -wippen an. Die ältesten Platten – 1900–1925 – wurden noch mit dem akustischen Mikrofon aufgenommen. Bei dieser Technik spielen und singen die Musiker direkt vor einem großen Schalltrichter. Die unten angebrachte Nadel ritzt dann direkt den Rohling. Das Ergebnis kann sich dennoch hören lassen.

Wem der 78-rpm-Sound gefällt, der kann auf einem Message-Board mit Gleichgesinnten Platten und Erfahrungen tauschen. Wer will, der darf die Raritäten auf www.dismuke.org auch gern downloaden. Nicht etwa als MP3-Files – das wäre wohl ein Stilbruch –, sondern als RealPlayer-Datei. Der einzige Nachteil dieses Verfahrens: Die üblichen Sound- und CD-Brenneranwendungen können dieses Format leider nicht in normale Audio-Files umwandeln.

mail@reiner-wandler.de

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