Olympische Spiele in Rio: Korruptionsvorwürfe um Bauprojekte
Ranghohe Abgeordnete sollen bei der Vergabe von Bauaufträgen Schmiergelder erhalten haben. Das berichtet die brasilianische Generalstaatsanwaltschaft.

Generalstaatsanwalt Rodrigo Janot wirft Cunha vor, umgerechnet knapp 440.000 Euro von der Baufirma OAS erhalten zu haben, damit er Gesetzesvorhaben voranbringt, die dem Unternehmen nützen. Cunha nannte die Anschuldigungen „lächerlich“. Es ist das erste Mal, dass bei den milliardenschweren Olympiaprojekten Korruptionsvorwürfe laut werden.
OAS war am Bau mehrerer Sportstätten in Deodoro, im Norden Rios, beteiligt, darunter die für die BMX-, Mountainbike und Kanu-Wettbewerbe, aber auch an der Renovierung des Hafens der Stadt und an Projekten zur Wassersäuberung. Die Firma wollte die Vorwürfe nicht kommentieren.
In seinem 190-seitigen Bericht an den Obersten Gerichtshof erklärt Janot, Cunha habe das Unterhaus als Zentrum für den Austausch von Schmiergeld gegen Gesetzvorlagen missbraucht. Der einflussreiche Abgeordnete ist wegen einer Reihe von Skandalen mit Rücktrittsvorwürfen konfrontiert. Gleichzeitig versucht er, ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsidentin Rousseff voranzubringen.
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