Olympia Tag 7 – Der lange Nachmittag: Der Bulle und der Hüpfer
Judoka Andreas Tölzer gewinnt Bronze für Deutschland. Dong Dong aus China springt besonders schön und holt sich Gold. Wie der Name, so auch der Athlet?
Der Wettkampf des langen Nachmittags: Den „Bullen von Gladbach“ nennen sie ihn. Schwergewichtler Andreas Tölzer erkämpft sich zum Abschluss der olympischen Judo-Wettkämpfe Bronze. Vor dem Halbfinale hatte der 32-Jährige gerade einmal fünf Minuten Pause. Wegen Passivität erhält der Deutsche in der Verlängerung seine zweite Verwarnung. Der Wettkampf wird darum für seinen Gegner und späteren Silbermedaillengewinner, dem Russen Alexander Michaylin, gewertet.
Der mit 218 Kilo Körpergewicht schwerste Teilnehmer dieser und aller vergangener Olympischen Spiele, Ricardo Blas Jr. von der Pazifikinsel Guam, gewinnt seinen ersten Kampf, unterliegt aber im Achtelfinale dem Kubaner Oscar Brayson. Der wiegt zwar auch 108 Kilo, wirkt im Vergleich zu Blas aber filigran, ja schmächtig.
Der Athlet des langen Nachmittags: Dong Dong. Nein, das ist kein Scherz, der Chinese Dong Dong gewinnt mit 62,990 Punkten die Goldmedaille im Trampolin-Springen. Die Chinesen springen hoch und schön. Auch Lu Chunlong, der gewinnt Bronze. Zweiter wird Dmitri Uschakow aus Russland.
Der Fehlstart des langen Nachmittags: Die russische Bahnradfahrerin Viktoria Baranowa hat zugegen, ein „verbotenes Mittel“ genommen zu haben. Sie ist bei einer vorolympischen Doping-Trainingskontrolle positiv getestet worden. Tschüs, sie wurde nach Hause geschickt. Baranowa war für den an diesem Abend Keirin-Wettbewerb gemeldet.
Die Schlussfolgerung: Anscheinend: Ja, Namen können helfen Titel zu gewinnen. Und nein, Betrügen lohnt sich nicht.
Wer noch?
Bogenschießen (Männer): Gold: Oh Jin-Hyek (Südkorea) | Silber: Takaharu Furukawa (Japan) | Bronze: Dai Xiaoxiang (China)
Der chinesische Bronzemedaillengewinner setzte sich im Duell um Platz Drei gegen den Niederländer Rick van der Ven durch, der zuvor im Achtelfinale den favorisierten fast blinden Südkoreaner Im Dong-Hyun ausgeschaltet hatte. Dieser hatte zu Beginn der Spiele mit 699 Ringen einen neuen Weltrekord aufgestellt.
Judo über 100 Kilo (Männer): Gold: Teddy Riner (Frankreich) | Silber: Alexander Michajlin (Russland) | Bronze: Andreas Tölzer (Deutschland) und Rafael Silva (Brasilien)
Judo bis 78 Kilo (Frauen): Gold: Idalys Ortiz (Kuba) | Silber: Mika Sugimoto (Japan) | Bronze: Tong Wen (China) und Karina Bryant (Großbritannien)
Badminton, Doppel (Mixed): Gold: Zhang Nan und Zhao Yunlei (China) | Silber: Xu Chen und Ma Jin (China) | Bronze: Joachim Fischer und Christinna Pedersen (Dänemark)
Schießen, Schnellfeuerpistole 25 Meter (Männer): Gold: Leuris Pupo (Kuba) | Silber: Vijay Kumar (Indien) | Bronze: Ding Feng (China)
Gewichtheben, Halbschwergewicht bis 75 Kilo (Frauen): Gold: Swetlana Podobedowa (Kasachstan) | Silber: Natalja Sabolotnaja (Russland) | Bronze: Iryna Kulescha (Weißrussland)
Trampolin (Männer): Dong Dong (China) | Silber: Dmitri Uschakow (Russland) | Lu Chunlong (China)
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