Olaf Heine fotografiert FDP-Chef Lindner: Hippe Graustufen und Dreitagebart
Bisher fiel er eher durch Fotografien von Rockstars auf. Nun knipst Olaf Heine den FDP-Chef in Modelposen. Ganz so überraschend ist das aber nicht.
Von Rammstein zur FDP: Für manche eine steile Karriere, für andere ein tiefer Abstieg. Was Fotograf Olaf Heine selbst davon hält, verrät er nicht. Er sei „mehr ein Mann der Bilder als der Worte“, heißt es aus seiner Agentur.
Bisher hatte der Hausfotograf von Rammstein eher Rockstars vor der Kamera. Jetzt folgt FDP-Chef Christian Lindner: Vergangene Woche stellte dessen Partei ihre Wahlkampagne vor, geknipst von Olaf Heine, in hippen Graustufen, mit Dreitagebart und Modelposen. „Das kam unserem Ziel entgegen, Christian Lindner so zu porträtieren, wie er ist“, heißt es aus der FDP.
Optisch reihen sich die Fotos gut ein in die bisherigen Arbeiten des deutschen Fotografen. Der 49-jährige Wahlberliner hat sich auf schwarz-weiße Porträtfotos spezialisiert. Noch während seiner Ausbildung zum Bauzeichner machte er in den 90ern Coverfotos für Die Ärzte. Es folgten etliche Aufnahmen für die Alben von Rammstein und später auch Musikvideos, zum Beispiel für Die Toten Hosen und a-ha.
Jetzt also ein Ausflug in die Politik. So ganz überraschend ist das FDP-Engagement aber wieder nicht – zog sich doch bisher schon eine feine Spur Neoliberalismus durch Heines Motivwahl. Der Fotograf schoss Bilder für Adidas, Rolex, BMW und Til Schweiger. „Es gibt viele Menschen, die ich fotografiere, deren Werk nicht unbedingt meinen Geschmack trifft“, sagte Olaf Heine mal in einem Interview mit der Berliner Morgenpost, „aber ich kann vielleicht mit der Person etwas anfangen“. Und damit ist er ja irgendwie wieder bei Rammstein: Liebe ist für alle da.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!