: Ohne Worte
■ KurzFilmPreis geht an Alexander Kott
Eine Baracke irgendwo auf einem Hügel in Russland. Darin wohnen ein kleiner Junge und ein alter Mann. Davor steht eine Vogelscheuche. So beginnt der im Jahr 2000 von Alexander Kott in Russland gedrehte Film Pugalo (Vogelscheuche). Der Film aus dem internationalen Wettbewerb des eben zu Ende gegangenen Hamburger Kurzfilmfestivals erzählt ohne einen einzigen Wortbeitrag und auch ohne Musik, dafür aber mit dichten, eindrucksvollen Bildern, die Geschichte eines kleinen Jungen, der Freundschaft mit der Vogelscheuche schließt. Mit der Prämierung als bester Film, dotiert mit 5000 Mark, entschied sich die Jury gegen die Animations- und Soundorgien anderer Filme und für die Stille.
Der François-Ode-Preis, der Sonderpreis der Jury (2500 Mark wert), wurde an den Film Ring of Fire von Andreas Hykade verliehen. Der in diesem Jahr in Deutschland produzierte Trickfilm behandelt auf eine verstörend-lustige Weise das Thema Moral.
Silverstar (Deutschland 2000) erzählt die Geschichte eines Mannes, dessen Job das Einsammeln von Einkaufswagen ist. Durch die Einführung von Chipschlössern an den Wagen verliert er seine Arbeit. Nächtens kehrt er jedoch an die alte Stelle seines Wirkens zurück. Dort beweisen die Einkaufswagen ihre Zuneigung zu ihrem ehemaligen Einsammler. Harry Flöter und Jörg Siepmann bekamen dafür den diesjährigen Publikumspreis, ebenfalls mit 2500 Mark dotiert, verliehen.
Sven Rhenius
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