Öffentliches WLAN für Berlin: So langsam funkt‘s
Der Senat hat endlich den Vertrag mit seinem Wunsch-Anbieter unterzeichnet. Auch die BVG will das drahtlose Netz in U-Bahnhöfen ausbauen.
Drahtloses Internet ist ein Sinnbild für schnelles, reibungsloses Funktionieren. Beim Aufbau eines öffentlichen WLAN in Berlin vermeint man dagegen das Knirschen rostiger Zahnräder zuhören, so langsam kommt das Projekt voran. Als es im Juli hieß, der Senat habe mit der abl GmbH aus Fürth endlich den passenden Anbieter gefunden, schien alles sich zu fügen. Nun hat es wieder Monate gedauert, um einen Vertrag abzuschließen. Das bestätigte die Senatskanzlei am Donnerstag.
Es seien eben detaillierte Absprachen nötig, sagte Senatssprecher Bernhard Schodrowski zur taz. Über die konkreten „Hotspots“ – also die Standorte der Router – lasse sich noch nichts sagen. Klar sei, dass es um die „innere Innenstadt“ gehe, es aber auch dort keine flächendeckende Abdeckung gebe.
Im Juli war bekannt geworden, dass rund 650 „Hotspots“ vor allem in touristisch frequentierten Bereichen eingerichtet werden sollen. Der Netzzugang soll ohne Registrierung möglich sein. Der Anbieter refinanziert das durch Werbung und erhält 170.000 Euro Anschubförderung vom Land Berlin.
Nils Jahn, Vertriebsleiter von abl, bestätigte der taz, dass es noch keine definitive Standortliste gebe. Die werde nun mit Senat und Bezirken abgestimmt, wobei oft auch der Denkmalschutz ein Wörtchen mitzureden habe. Fest stünden im Prinzip fünf zentrale Orte: das Brandenburger Tor, der Gendarmenmarkt, das Rote Rathaus, die Philharmonie und das Theater des Westens.
Zielvorgabe Sommer 2016
„Die Planung geht jetzt erst richtig los“, so Jahn. „Die Geräte werden im Dezember bestellt, ab Februar installieren wir sie.“ Bis Sommer 2016 sollen die meisten Zugangspunkte in Betrieb sein.
Gute Nachrichten gibt es derweil von der BVG: Der WLAN-Testbetrieb im Bahnhof Osloer Straße sei fehlerfei verlaufen, die Nutzer seien sehr zufrieden gewesen, sagte Sprecherin Petra Reetz. Deshalb wolle man das Angebot langfristig auf alle U-Bahnhöfe ausdehnen. „Jetzt müssen wir eine finanziell tragfähige Lösung finden und dann den Betrieb ausschreiben“, so Reetz. „Das dauert, aber wir haben den Ehrgeiz, noch 2016 weitere Bahnhöfe mit WLAN auszustatten.“
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