Öffentlich-rechtlicher Rundfunk: Katrin Vernau wird WDR-Intendantin
Die Verwaltungsdirektorin setzte sich am Donnerstag in einer Stichwahl gegen den „Tagesthemen“-Moderator Helge Fuhst durch. Sie folgt auf Tom Buhrow.
Vernau setzte sich am Donnerstag in Köln in einer Stichwahl des Rundfunkrats gegen „Tagesthemen“-Moderator Helge Fuhst (40) durch. Ihre sechsjährige Amtszeit beginnt am 1. Januar kommenden Jahres.
Buhrow gibt sein Amt Ende 2024 vorzeitig ab. Der 65-jährige leitet den in Köln ansässigen Sender seit 2013 und gehört zu den bekanntesten Fernsehjournalisten Deutschlands. Er kündigte im Dezember an, für eine dritte Amtszeit nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Sein Vertrag läuft zum Jahresende aus.
Vier Kandidaten für den Rundfunkrat
Ursprünglich hatten sich vier Kandidaten zur Wahl gestellt, doch keiner von ihnen erreichte am Donnerstag im ersten Wahlgang die Mehrheit – also mindestens 28 Stimmen von 55 Stimmen. Deshalb kam es zur Stichwahl der beiden Bestplatzierten. Die Stimmverteilung im ersten Wahlgang fiel so aus: Vernau bekam 17 Stimmen, Fuhst 16, WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn 15 und ZDF-Washington-Studioleiter Elmar Theveßen 7 Stimmen.
Der WDR ist die größte Anstalt im öffentlich-rechtlichen Senderverbund der ARD. Der Rundfunkrat wählt den Intendanten. Das ist das Kontrollgremium aus ehrenamtlichen Vertretern vieler Gruppen, die einen Querschnitt der Bevölkerung repräsentieren sollen. Zum Beispiel schicken der Landtag, Städtetag, Kirchen, Gewerkschaften und Verbände Vertreter in das Gremium, das im Wesentlichen die Programmarbeit eines Senders überwacht.
Vernau ist promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin und hat bereits Erfahrungen als Intendantin einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt. Für ein Jahr hatte sie ab September 2022 das Amt beim RBB inne. Sie ist nach Monika Piel die zweite Frau an der Spitze des WDR.
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