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ÖPNV in FrankreichMacron will 49-Euro-Ticket kopieren

Frankreichs Präsident plant ein landesweites ÖPNV-Ticket nach deutschem Vorbild. Das Angebot soll schon in den nächsten Monaten kommen.

Frankreichs Präsident Macron winkt noch aus einer schwarzen Limousine und nicht aus einem Zug Foto: Ludovic Marin/afp

Paris AFP | Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will ein landesweit geltendes Abonnement für den Nahverkehr nach dem Vorbild des Deutschlandtickets einführen. „Ich habe den Verkehrsminister gebeten, dies mit den Regionen auf den Weg zu bringen, die sich beteiligen wollen“, sagte Macron in einem etwa zweistündigen Interview auf dem Youtube-Kanal „HugoDécrypte“ am Montagabend. Geplant sei ein runder Tisch mit den Regionen.

„Wir könnten schon in den nächsten Monaten ein solches Angebot haben“, sagte Macron. „Für die Umwelt und die Kaufkraft wollen wir ein Zugticket anbieten“, schrieb der französische Verkehrsminister Clément Beaune im Onlinedienst X (vormals Twitter).

Das Deutschlandticket für 49 Euro erlaubt landesweit unbegrenzte Fahrten mit Bussen, S-Bahnen und Regionalzügen. Es wurde im vergangenen Mai eingeführt, um den Autoverkehr und damit den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern.

Macron sprach sich außerdem dafür aus, dass alle Schülerinnen und Schüler eines Jahrgangs künftig je einen Baum pflanzen sollen. „Wir müssen wieder aufforsten“, betonte der Präsident. Diese Maßnahme löste Spott bei der Opposition aus. „Alle Schüler rufen Macron dazu auf, für jede absurde Ankündigung zur Klimapolitik einen Baum zu pflanzen“, schrieb die grüne Senatorin Mélanie Vogel im Onlinedienst X.

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6 Kommentare

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  • Wouh! Was für ein Erfolgsmodell. Hoffe das D-Ticket bekommt dann nächstes Jahr eine "Plus IC" Version für 69 Euro (39 Euro in der Junior-/Studi-/Sozialticket Version).

    Damt wäre dann auch der Druck aus den Nahverkehrszügen ein Stück raus.

    Und 2025 dann geförderte ICE/TGV Tickets, weil die extrem schädlichen Flugverbindungen von Berlin/Hamburg/Hannover/Köln/Frankfurt nach Paris dann verboten werden!!!

    Savoir-Vivre! :-()

    • @Goldi:

      Langfristig ist geplant das Deutschland und Frankreich gegenseitig ihre 49 € Tickets anerkennen.

    • @Goldi:

      Die Verbindung Berlin -> Paris hat mit ICE/TGV eine Fahrtzeit zwischen 8 1/2 h und 9 h. Wie sollen Sie die bitte ernsthaft als eine Alternative zu einer Flugverbindung mit 2 h Flugzeit anbieten? Morgens hin (Ankunft ca. 09.30 h), abends zurück (Abflug ca. 19.30 h)...

      • @KatholischerVerbindungsstudent:

        Vielleicht sollte man dann eher darüber nachdenken, ob es angemessener Lebensstil ist, eintägige Städtetrips zu unternehmen. Egal, ob beruflich oder privat.



        Wer muss wirklich für ein paar Stunden mal eben nach Paris? Und für weichen Menschen ist das gesund?

        • @blutorange:

          Notwendig ist das für ausreichend viele Personen, die im kreativ-künstlerischen Bereich arbeiten.



          Und eine der Konsequenzen der viel beschworenen europaweiten Vernetzung von Menschen, von größtmöglicher Flexiblität ist eben auch, daß Freundeskreise heute geographisch nicht mehr auf einen Radius von 50 km beschränkt sind. Wer in Deutschland sein Abitur gemacht, dann sein Bachelorstudium in Österreich absolviert und das Masterstudium in Frankreich abgeschlossen hat, der hat eben auch einen internationalen Freundeskreis. Und der will gepflegt werden - da wird am Freitag in Wien gearbeitet, am Samstag in Paris ein Geburtstag und am Sonntag in Rom ein Hochzeitstag gefeiert.



          Ob man das gut findet, ist die eine Sache, aber es ist die Realität vieler Menschen in Europa.



          Und ob das gesund ist/als gesund empfunden wird, sollte man doch den betroffenen Personen überlassen. Da hst niemand reinzureden.

          • @KatholischerVerbindungsstudent:

            Da sehe ich weiterhin keine notwendigen Gründe.



            Und zum Reinreden eine Anmerkung:



            "Wir können uns unseren Lebensstil nicht mehr leisten."