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Oberleitungen für AutobahnenNicht so abwegig, wie es klingt

Ungewöhnlicher Vorschlag des Umweltrats: Lastwagen fahren mit Ökostrom – wie Trolleybusse. Das könnte die Lösung für den umweltschädlichen Güterverkehr sein.

Zukunftsvision? Lastwagen befördern ihre Güter über die Autobahn – mit Hilfe von Ökostrom. Hier ein Test der Firma Siemens. Bild: Siemens Presspic

BERLIN taz | Liebhaber des Busfahrens kennen ihn: den Trolleybus. Verbunden mit einer Oberleitung, ruckelt er als Mischung zwischen Bus und Straßenbahn durch viele Städte, vor allem in Osteuropa, aber auch in der Schweiz, in Frankreich, in Solingen und in Eberswalde.

Nun hat der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU), ein Beratungsgremium der Bundesregierung, sich diese Technik vorgenommen – und schlägt sie als Lösung für eines der großen Probleme im Umweltschutz vor: den Güterverkehr. Denn in Deutschland entstehen durch den Transport von Waren große Mengen schädlicher Klimagase: jährlich allein 67 Millionen Tonnen Kohlendioxid, Tendenz steigend. Das ist ein „substanzieller Anteil“ an den CO2-Emissionen in Deutschland.

Immer mehr Fracht wird kreuz und quer über den Globus befördert. Experten schätzen, dass sich der Güterverkehr in der Bundesrepublik in den nächsten 40 Jahren verdoppeln könnte. Am Montag präsentierte der Umweltrat in Berlin seinen Lösungsvorschlag: Oberleitungen für Autobahnen.

Umweltweise empfehlen

Die sieben Mitglieder des „Sachverständigenrats für Umweltfragen“ – allesamt ProfessorInnen – beraten die Regierung. Sie werden für vier Jahre berufen.

Ihre Aufgabe: Sie erstellen Gutachten über die ökologische Lage in Deutschland, schlagen Alarm bei Problemen und entwickeln umweltschonende Lösungen. Zu ihren am Montag vorgestellten Empfehlungen gehört die Pfandpflicht auf Handys und andere Elektrogeräte, um eine Wiederverwendung von Metallen zu fördern. Gezielte Steuererhöhungen sollen überdies den Fleischkonsum in Deutschland senken. Grund: Viehzucht zählt zu den weltweit größten CO2-Produzenten.

Zunächst 5.000 Kilometer Autobahnen, von der A 1 bis zur A 9, könnten mit Stromleitungen versorgt werden, sagt Olav Hohmeyer, Professor für Energie- und Ressourcenwirtschaft an der Universität Flensburg und Mitglied des Sachverständigenrats. Die Idee sei nicht so abwegig, wie sie klinge, erläutert er: Nur 17 Prozent der Güter reisen derzeit per Bahn, 10 Prozent auf Wasserwegen. Der überwältigende Anteil von 70 Prozent des Verkehrs auf der Straße wird betrieben mit stinkendem und zunehmend knappem Dieselkraftstoff. Frühere Pläne, Erdöl durch Pflanzenkraftstoff zu ersetzen, erwiesen sich als nicht durchsetzbar. Grund: Zu viel landwirtschaftliche Fläche würde verbraucht, um die dafür nötigen Energiepflanzen anzubauen. Außerdem funktioniert der Ackerbau in intensiver Landwirtschaft bislang auch nur mit Hilfe von Düngemitteln und Kraftstoffen auf Erdölbasis. Gleichzeitig sind Lkws für Elektroantriebe zu schwer.

Auch die Forderung „mehr Güterverkehr auf die Schiene“ greife zu kurz: „Selbst Experten mit optimistischen Prognosen schätzen, dass sich nur die Hälfte des Lkw-Verkehrs auf die Schiene verlagern lässt“, sagt Hohmeyer. Fazit: „Wenn der Verkehr nicht zum Strom kommen kann“, so der Umweltwissenschaftler, „dann muss der Strom zum Verkehr kommen.“ Die Kosten schätzt er auf etwa 1,5 Millionen Euro pro Kilometer. Bei 5.000 Kilometern Oberleitungen würde das 7,5 Milliarden Euro kosten.

Im Bundesverband Güterkraftverkehr gibt man sich mäßig interessiert: „Man muss alle Möglichkeiten in Erwägung ziehen, um vom Öl wegzukommen“, sagt Adolf Zobel vom Verband. Fraglich sei, ob die Trolley-Lkw-Variante finanzierbar ist. Nach Schätzungen des Umweltrats dürften sich Investitionen in eBrummis für die Spediteure innerhalb von zwei Jahren rechnen. Voraussetzung: Strom aus erneuerbaren Energien wird steuerlich gegenüber Dieselkraftstoff bevorzugt.

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37 Kommentare

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  • JK
    Juergen K.

    Astrein !

     

    Wenn dann an den Autobahnen Oberleitungen angebracht sind, kann man unten noch Schienen anbringen.

     

    Dann könnte man das Bahnstrecke nennen.

     

    Das hätte dann den Vorteil, dass weniger Fahrer unterwegs sind.

    Das mögen die Unternehmen.

     

    Für die 5 Mrd von Stuttgard 21

    hätte man auch e3ine Bahnstrecke bauen können.

     

    Ich schätze,

    man hat vergessen, der Industrie zu sagen,

     

    dass man sich damit einiger Fahrer hätte entledigen können.

     

     

    Das hätten die gemocht.

  • TL
    Tim Leuther

    @Kevin R

    Sie sollten vielleicht mal nachdenken bevor Sie falsche Fährten legen: Ein Oberleitungs-LKW braucht eben kein großen Akku mehr. Er hat ja an sich keine Batterie. Jedenfalls lässt sich das vom Oberleitungsding nicht ableiten, es kommt auf den Zweitantrieb an.

     

    Der wird vermutlich Diesel bleiben, denn es sollen ja nur einige Autobahnen elektrifiziert werden, er muss also auch auf anderen Autobahnen funktionieren, und auch abseits der Autobahnen. Daher sind die Oberleitungen ja der Grund, weil man KEINE Akkus in LKWs schrauben will weil LKWs ja

     

    * schon ohne Akkus sehr schwer sind

    * am besten immer rollen sollen, und nicht mal 10 Stunden "tanken" können

    * lange Distanzen fahren

    * dabei wegen dem Gewicht und Luftwiederstand pro Fahrzeug viel Energie verbrauchen

     

    Daher werden die LKWs wohl nur einen sehr kleinen Akku haben, wenn überhaupt.

  • KR
    Kevin R.

    Bevor der Sachverständigenrat (inzwischen mit Unterstützung von Greenpeace und der Presse) die nächste grün angestrichene Sau durchs Dorf treibt, hätte er die Sache mit den Elektro-Lkws ja mal seriös durchrechnen können. Anhaltspunkte für große Rohstoff- und Umweltprobleme bei der Elektromobilität gibt es bereits, siehe den Beitrag "Rohstoffe für Elektroautos" der kleinen deutschen NGO PowerShift:

    http://tinyurl.com/cl3h9tj

  • J
    Johann

    Die Vorstellungen entsprechen dem Niveau der derzeitigen Bundesregierung. Ohne Sinn und Verstand.

    Die Herren sollen sich beim Psychater anmelden.

    Vielleicht ist es noch nicht ganz zwecklos.

    Man könnte sich ein paar Sattelten vorstellen, die an einem langen Seil die LKW's übers land ziehen.

     

    haha haha !!!!

  • C
    cyctologie

    das ist NICHT DIE STROMAUTOBAHN an die ich vor ein paar tagen dachte...

    wenn man eh schon autobahnen hat, warum dann, die für die energiewende notwendigen leitungen, nicht entlang des mittelstreifens einer autobahn oder an deren rand.

     

    ich hab mir das straßennetz nicht angesehen aber es gibt sicher autobahnen von nord nach süd. da sollte man auch die neuen stromtrassen bauen.

     

    zum thema:

    was ist eigentlich aus der idee des TRANSRAPID geworden ... da gibt's keinen rollwiderstand. es können sehr große geschwindigkeiten erreicht werden und man kann kleinsteinheiten die nur den mediamarkt/edeka um die ecke beliefern zu immer größeren einheiten zusammenführen und aneinanderkoppeln (energieeinsparung/windwiederstand). an der jeweiligen abfahrt werden sie dann aus der kolonne ausgekoppelt und der rest des "güterzuges" kann einfach weiterfahren...dann hat man den flexiblen LKW und den ressourcenschonenden Güterzug kombiniert.

     

    diese variante ist zwar kostenintensiv wird aber - nicht zuletzt von siemens - seit jahrzehnten auf steuerkosten erprobt.

     

    was auch erwähnt wurde und wahr ist - lokale produktion, lokaler verbrauch, schluss mit freihandel und nur produkte importieren die ich selbst nicht herstellen kann. für ein land wie deutschland bleiben da nur rostoffe, südfrüchte und olivenöl. das alles ließe sich mit klassischen güterzügen in rauen mengen rankarren.

  • TL
    Tim Leuther

    Was soll eigendlich das ganze CO2 gerede. Das ist in Kopenhagen getorben. Die Weltpolitik ist nicht fähig global as zu koordinieren. Aber ohne globale koordination ist das ganze sinnlos, da man dann sowohl die Kosten für die Verleidung/Abschwächung des Klimawandels, als auf für den Klimawandel selbst trägt. China stäßt pro kopf mehr aus als Frankreich. Die 500 Millionen EU weniger als Halb so viel wie die 300 Millionen USA. Jetzt rechnet mal.

     

    NEIN: Es geht hier um Peak-Oil! Unsere Elektrolaster fahren auch mit braunkohle!

     

    PS: Schiebe natürlich auch toll, aber ich hab meine zweifel dass das die Organisatorische Allgemeinlösung sein kann.

  • TL
    Tim Leuther

    @zebrad

    Dafür fahren Straßenfahrzeuge bei konstanterem Tempo. Schienenfahrzeuge bremsen ab, müssen beschleunigen. etc.

    Durch die Vorfahrt für den Personenverkehr passiert das. Ohne den, könnte man aber Personenzüge vermutlich vergessen.

    @Simon

    Bodenbezogener Verkehr braucht fläche. Bei der Schiene ist das auch so.

    @Ralph

    Die werden natürlich trotzdem ein Dieselmotor haben, der im Notfall einspringt, genauso wenn er die Autobahn verlässt.

  • D
    Dr.Catenaire:

    Ich war schon immer von Oberleitungstechnik begeistert!

    Ob sich das System beim Lkw bewährt, wird sich zeigen.

    Bei der Bahn und Straßenbahn funktioniert es hervorragend(sind allerdings Schienenfahrzeuge!)

    Man darf natürlich nicht vergessen,daß man genügend saubere Kraftwerke und Unterwerke braucht.

     

    Am Rande möchte ich noch erwähnen, daß viele Eisenbahnstrecken immer noch nicht elektrifiziert sind

    und so wirtschaftlich ins Abseits geraten!

  • M
    Michael

    Ich finde das eine überlegenswerte gute Idee - danke für den Artikel, davon habe ich noch nichts vorher gehört. Natürlich sollte man zugleich endlich mal durchgehend die Bahn elektrifizieren und im ÖPNV den Obus als das "Vorbild" für diese Lösung ernsthafter fördern. In ganz Osteuropa ist der Obus in Städten das dominierende Verkehrsmittel- noch vor der Strassenbahn. Er ist flexibler, in der Regel mit einem kleinen Zusatzmotor ausgerüstet, um bei Störungen oder kurzen Umleitungen fahren zu können. Also warum sollte das Konzept nicht auch bei Lkw´s Anwendung finden?

    Übrigens in Dresden nutzt VW eine Industriestrassenbahn um Teile in die VW Manufaktur bringen zu lassen - auch eine Lösung, aber eben speziell...

  • Z
    zebrad

    ... und dann wird man merken, dass auch LKW mit Oberleitungen wesentlich höhere Rollwiderstände (und damit Energieverbrauch) haben als Schienenfahrzeuge.

    ... und dann wird man uns die total neue Idee eines Schienenfahrzeugs präsentieren.

    Bin mal gespannt, wann ein Ingenieurbüro für die Erfindung des Rades abkassieren will...

  • N
    nachdenker

    Gibt es doch schon flächendeckemd in Europa und nennt sich EISENBAHN.

    Großer Vorteil und Unterschied: Eine Zugmaschine bewegt sehr viele Einheiten.

  • TA
    The Abyss

    Und genau mit der Umweltnummer fahren wir 100% vor die Wand! Wirklich ein absolut schlechter Vorschlag hier und nur mit den an den haaren herbeigezogenen Argumenten im abwegigsten auch nur annähernd Tragbar: Ich bin kein Wissenschaftler aber wenn der ein oder andere hierzu mal die ein oder andere frage an MICH hat - denn ICH habe GESUNDEN MENSCHNVERSTAND - dann sollte er sich auf was gefasst machen.

     

    Um das mal zu veranschaulichen:

     

    Alle Laster mit Batterien versehen.

    Das ganze Strassennetz mit "Oberleitungen" ausrüsten.

    Die halbe Weltkugel mit Palmölplantagen bebauen um unseren ach so "sauberen" Strom zu porduzieren.

    Mir ein Jahrzehnt Behinderungen und Risiken im Strassenverkehr aufbürden.

    UNSER Bahnnetz völlig obsolet machen - da dann endlich alles Brummies auf die Strasse dürfen und müssen.

    Meinen Kindern ein haufen scheiss Hochspannungsleitungen über den Kopf und um die Schlafzimmer hängen...

    Ganze generationen von Gastarbeitern anlocken um die hiesiegen Löhne für die "Vertragspartnern" (Siemens Ag , Hochtief) Akzeptabel zu halten - Sprich 10.00 euro die std. um ne ScheissStromleitung anzubringen!

    Millionen von Leuten zu verheizen die die "raren Erden" für unsere achso Tolle "Technologie" abbauen werden... in Afrika und China.

     

    Das ganze als "Fortschritt" und "Wirtschaftsfördernd" verkaufen - ich tret jedem in den ARSCH der mir mit so einem Haufen Scheisse ankommt!

     

    Endlich weniger Auto, mehr Bahn, mehr Lokale Produktion, mehr ehrenswerte Verdienstmöglichkeiten vor ORT - VOM ORT!!!

     

    Merkel, Guido, Uschi, Rösler, Wowi, Bar und wie ihr alle noch heisst VERTRETET DOCH EDLICH MAL DEN WILLEN EURES SCHEISSVOLKES bitte bitte bitte ...

  • A
    Alexander

    Ich bin begeistert über die Kreativität "Stromleitungen bei Autobahnen, klingt gut!

     

    Aber bei all der Schönheit der Idee. Vielleicht gehts auch etwas praktischer wenn man.

     

    1. Höhere Steuern auf Verkehr und damit größere Anreize lokaler Produktion (weniger Verkehr, weil geringerer Transportbedarf)

     

    2. Zölle auf "China-produkte". Wenn diese teuerer werden, wird auch hier die lokalere Alternative attraktiver und auch hier verringert sich Verkehr.

     

     

    Lösungen 1 bis 2 benötigen keine Oberleitungen. Aber und dabei liegt das Problem, die Proviteure des berkorksten Systems heute werden nicht direkt proivtieren. Vielmehr die ganzen anderen.

     

    schade eigentlich....

  • BS
    Ben Siegel

    Das ist aber eben das Problem. Solange der Strom dafür aus einem Erdöl-, Erdgas- oder Kohlekraftwerk kommt, wars das mit der CO2-Einsparung. Der Dreck wird dann eben nicht mehr auf den Autobahnen verteilt, sondern konzentriert auf einem Fleck - da, wo das Kraftwerk steht. Außerdem muss der Strom ja auch an die Autobahn kommen, und mit dem Netzausbau soll es ja nicht grad rosig aussehen.

    Die Idee ist nicht schlecht, aber nicht zuende gedacht. Wie wärs denn, wenn man einfach den LKW-Verkehr eindämmte? Muss ich Obst aus Bayern hier in Niedersachsen essen? das wächst doch hier genauso gut (wenn nicht gar besser). Das will nur keiner. Jeder braucht unbedingt 500 verschiedene Sorten Kartoffeln aus aller Welt beim örtlichen Supermarkt, sonst leidet sein Lebensstil.

  • CA
    Corvus Albus Fortunatus

    Das Pressebild von einem Siemens Versuch... warum beschleicht mich grad ein komisches Gefühl bei der Sache?

     

    Worauf es hinausläuft: auch mit strombetriebenen LKWs wird ein endloses Wachstum nicht möglich sein. Auch mit strombetriebenen LKWs verlagern Unternehmen teuren Lagerraum auf die Straßen - zu Lasten der Speditionen, unterbezahlter Fahrer, Steuerzahlern und - normalen Autofahrern die im real existierenden Autoland keine Alternative haben zur stinkenden Blechkiste. Einen Anreiz zur Förderung lokaler Märkte bringt dies sicherlich auch nicht. Es müssen einfach die Langstrecken Transportkosten derartig teuer werden, daß sich auch für Großunternehmen eine lokale Produktion lohnt. Aber - ich vermute, das wird ganz von selbst passieren. Was mich wundert: derzeit gibt es überall Diskussionen über vermeintliche Stromknappheit, und jetzt wird ein Fass aufgemacht, wie man nochmal sehr viel mehr Strom verbrauchen kann? Liegt es womöglich daran, daß konventionelle Treibstoffe in absehbarer Zeit noch viel knapper werden? In dem Fall werden auch Oberleitungen nicht helfen, den Verkehrswahn in seiner jetzigen Form aufrecht zu erhalten.

  • A
    Andrea

    Und wie kommen diese Trolleybrummis dann auf die Autobahn, wenn es nur auf der Autobahn selbst Stromleitungen gibt? Und selbst wenn die entsprechenden Speditionen ihre Stützpunkte an der Autobahn haben: Wie kommt die Ware von der Autobahn runter zum Endverbraucher (sprich erstmal zum Supermarkt, Geschäft o.ä.)? Muss man das dann erst mühselig alles umladen in einen konventionellen LKW? Ist das nicht zu aufwändig, als dass es einer im großen Maßstab machen würde?

  • AG
    Astrid Gelaudemans

    Klingt gut.

    Wieviel co2 stossen die Kabelanlagen von Produktion bis zur Montage und Überwachung aus ?

    Brauchen wir den Strom nicht eventuell für anderes ?

    Was wird überhaupt transportiert ?

    Nehmen wir doch mal die Waren, die über den Brenner fahren an einem Tag.

    Was, wie, wohin und warum.......

    Hier hätte ich gerne viel mehr Information, denn regional, kurze Wege und saisonal nimmt ja schon mal einiges von den Strassen.

    Textilindustrie ansiedeln...... vielleicht auf etwas Plastikquatsch und Unsinnkonsum verzichten, dann hat der Transport doch Chancen auf den Schienen ????

     

    Klar kann man Wege finden, um so weiter zu machen wie bisher, nur das bisher hat uns doch nahe an den Abgrund geführt.

    Glücksindex, essbare Landschaften, soziale Gefüge, freiwillige Verzichte.

    Licht aus in Staedten, kein standby und keine Styroporverkleidung für alte Häuser.

    Stattdessen Warmwasser vom Dach und A ++++ als Standard für alle Geräte.

    Wir waren schon mal weiter, mit Menschenverstand und Naturnähe

  • M
    Matthias

    Alles schoen und gut, aber das Konzept hat doch die gleichen Probleme wie die Bahn.

    Solange es nur entlang einer Trasse fahren kann, muss es aufwendige und Zeit kostende Umschlagplaetze geben, da die Ware ja zum Abnehmer (z.B. Supermarkt) muss, nicht nur auf die Autobahn.

  • C
    cervo

    Gibts schon, nennt sich Eisenbahn. Mal ehrlich, anstatt, die den Bahnverkehr zu fördern, kommt solch ein Schwachsinn. Autolobby, ick hör dir trapsen.

  • S
    Stromer

    Solange es noch unelektrifizierte Bahnstrecken gibt sind dort die Investitionen zu tätigen.

    Der nächste Schritt wäre, auf der Autobahn Straßenbahnschienen zu verlegen.

    Daneben dann Radwege ...

  • Z
    Zeus35

    Also......ein System zum Gütertransport bei dem das Fahrzeug seine Energie von einer Oberleitung bekommt.

     

    Sind die Verantwortlichen wirklich schon so bekloppt?

    Muss man nun auch noch Milliarden in ein Autobahnoberleitungsnetz stecken?

     

    Schickt die Waren auf die Schiene! Da fährt man schon seit Jahrzehnten mit Strom aus einer Oberleitung, Staufrei, mit wesentlich geringerem Rollwiderstand, und ohne Feinstaub vom Reifenabrieb.

     

    Nur noch Idioten.

  • D
    dieter

    Derivate und alle produktionsfeindlichen Finanzprodukte verbieten. Wenn nur durch echte Produkte und Werte Geld verdient werden kann, würde es sich natürlich sehr gut Rechnen, in so eine Technik zu investieren. Das Geniale daran ist der direkte Stromverbrauch, ohne Batterie und lange Wege, und am Tag gibt es meist Sonnen- und/oder Windenergie.

    Gebaut wird das in den Opel-Werken. Dann bleiben auch noch nachhaltig Arbeitsplätze im Land.

  • A
    Andreas

    "NUR" die Hälfte auf die Schiene wäre ja schon mal was. Aber was macht der LKW auf dem Weg von der BAB zum Ziel? Hat er dann Dieselantrieb?

    Und wo ist dann der Unterschied zum Schienenverkehr? Dass man nicht umladen muss?

  • J
    Jan

    Auch ich finde die Idee abwegig, weil es eine wesentlich einfachere Variante gibt - regionale Wirtschaftskreisläufe. Würden diese steuerlich bevorzugt, wären schlich weniger LKWs auf der Straße. Nötige Investionssumme: 0€

    Dies im Zusammenspiel mit regionalen Währungen und schon lösen sich weitere Probleme ganz von allein.

    Die 7,5 Milliarden Euro könnten somit in die SchuldenTILGUNG fließen.

    Problem: Internationale Konzerne, die schon heute mehr zu sagen haben als unsere angebliche Regierung, werden dies niemals zulassen, und es wird auch niemand ernsthaft darum kämpfen, weil der Großteil der Bevölkerung vom quälensten aller Laster befallen ist: Trägheit.

  • R
    routier

    schaut mal in die Schweiz/Zürich - alle Busse öffentliche Verkehrsmittel seit 30 Jahren unter Strom. Da müßte man eine Spur für den elektronischen Verkehr freigeben, der rein Automatisch zu Verteilern läuft. Die Deutsche Bahn ist zu blööööde. Und langsam geht uns der Sprit aus. Oder waren die Amis nicht auf dem Mond?

    ciao

  • S
    Schlomo

    Probelme sehe ich dann bei Schwertransporten in Übergröße.

    Ansonsten ein schönes Konzept, könnte man das dann nicht evtl. so Auslegen, dass sich auch Elektroautos in die Oberleitung einklinken und laden können.

  • T
    tfunker

    5000 km Oberleitungen, über welche zusätzlich der Strom vom Norden in Süden "transportiert" werden könnte. Damit spart man sich jede fragwürdige Oberleitung durch Wohn- und Naturschutzgebiete. Denn wer sollte schon etwas gegen ein Leitung über einer Autobahn haben?

  • L
    Lapgs

    Na dieser Umweltrat scheint echt ein ganz tolles Gremium zu sein - die Jungs und Mädels empfehlen erst mal ein paar Steuererhöhungen (die kommen immer gut an bei Politikern), um den Fleischkonsum einzudämmen. Der Staat schreibt mir jetzt also noch mehr vor, was ich zu essen habe - und meine Handys soll ich auch noch teuer als bisher schon kaufen müssen. Die Eindämmung des Autofahrens hat ja schon mit der Mineralölsteuer ganz toll geklappt, der Effekt ist genau "0" - das freut vor allem den Staat, der die Steuern abzockt.

     

    Und letzte Satz des Artikels ist ja nur noch lächerlich: Natürlich rechnen sie die Oberleitungen, wenn ich die Alternative "Diesel" mit Erdrosselungssteuern belege. Sinnvoll wäre, einfach mal gar nichts zu besteuern und zu schauen, für was sich Menschen freiwillig entscheiden würden und nict über Steuern alles vorzugeben. Aber irgendetwas nicht zu besteuern, das mögen Politiker nicht.

     

    Wer bezahlt eigentlich die Gehälter von solches Umweltrat-Menschen? Ah, ich seh schon -Professoren. Die dürfen ihre tollen Steuererhöhungsideen auf Kosten des Steuerzahlers entwerfen. Super-Typen.

     

    Wann wird endlich mal eine Steuer auf von Politikern und Beamten verzapften Unsinn erhoben? Das wäre mal sinnvoll - und sicher sehr ertragreich.

  • D
    Dimitri

    Bei aller Sympathie für Elektromotore, Schiene, Oberleitungen und Co. bleibt immer noch eine Frage unbeantwortet: Woher kommt der Strom in den Leitungen? Solange die Energiewende nicht vollzogen ist, stellen alle Elektrifizierungskonzepte für den Verkehr nur einen Versuch dar, die Abgase aus den Auspuffrohren in die Kraftwerksschlote zu verlagern. Frei nach dem Prinzip "Aus den Augen - aus dem Sinn". Die Klimabilanz wird dadurch freilich keineswegs besser, eher im Gegenteil, denn der Nutzfaktor dürfte sich bei der Umwandlung der Energie im Kraftwerk, in den Umspannwerken und im Elektromotor des Fahrzeugs im Vergleich zur direkten Verbrennung eher verschlechtern.

    Man muss das Problem eben an der Wurzel packen, Schönheitsreparaturen helfen da nicht. An einer ernst gemeinten Energiewende führt nun mal kein Weg vorbei.

  • J
    Josef Švejk

    Laßt das "Öko" beim Strom weg,

    und dann kann man vielleicht über das Konzept diskutieren.

     

    Mit wievielen Windrädern bringt man eigentlich das Äquivalent für 36 Millionen Tonnen Diesel in die Oberleitung?

    Mit den Zahlen aus der Tabelle, und einer Gleichverteilung auf alle 8760 Stunden des Jahres, komme ich auf 17 GW. Wenn nur tagsüber gefahren wird, sinds 34.

    Das ist wohl kaum pillepalle.

     

    Die Technik mag ja interessant klingen. Aber ob man sich damit an der Frage der Primärenergiebereitstellung voebeimogeln kann?......

     

    Bei allem, was bisher unter der "Energiewende" diskutiert wurde, ging es ja publikumswirksam um den Status quo im Strommarkt.

    Der Bedarf des Verkehres wird kaum aus der Portokasse zu decken sein.

  • K
    Karl

    Ist schon 1. April?

     

    Das gabs schonmal, nannte sich "Bahn"! Auch wenn zumeist mit Dieselloks im Güterverkehr....

     

     

    Glück auf!

     

    Karl

  • H
    Helga

    Eigentlich für taz-Verhältnisse ein erstaunlich sachlicher Artikel - aber was soll diese nutzlose Spitze gegen die Spediteure im letzten Absatz: "Mäßig interessiert". Offenbar wird hier vergessen, dass die Spediteure die sind, die hier die Arbeit machen müssen und die von dieser arbeit leben müssen. Im Umweltrat sitzen nur hochbezahlte, unkündbare Beamte, die können erst mal fordern, was sie wollen, denn die müssen es nicht bezahlen. Aber wieso oft bei allen Gremien, die die Politik beraten sollen, wird offenbar auch hier die Wirklichkeit konsequent ausgeblendet.

    Echt schade, dass die taz selbst so sachlichen Artikel dann immer noch mal gegen die bösen Unternehmer sticheln muss - ebenso unsympathisch wie arrogant wie weltfremd wie der Sache nicht dienlich.

  • HH
    Heiko Höfle

    Zuerst Oberleitungen. Dann erhöhen wie die 40-Tonner auf 140-Tonner. Dann erlauben wir das Anhängen von mehreren Wagen. Und schließlich stellen wir das Ganze auf Schienen. Okay, bis dahin wird es vermutlich noch ein langer Weg sein. Wenn es doch bloß so eine Technik schon heute gebe...

     

    Davon abgesehen: Strom ja. Aber mit der Akku-Reichweite haben auch PKWs zu kämpgen. Warum legt man die Oberleitungen nicht als kontaktfreie Induktionsschleifen in den Asphalt? Der Transrapid sollte so ähnlich funktionieren. Bei jeder elektrischen Zahnbürste geht das. Warum sollte das bei PKWs nicht gehen? Es könnten PKWs und LKWs diesen Strom nutzen und die Reichweite auf der Autobahn vergrößern. Man müsste im Prinzip sogar nur die rechte Fahrbahn damit ausstatten. Für Kurzstrecken würden die Akkus genügen.

     

    Lasst mich raten: Die Tankstellen haben eine zu starke Lobby?

  • R
    Realist

    Diese Idee ist purer Schwachsinn.

    Güter gehören auf die Schiene, wenn sie über größere Entfernung transportiert werden.

    Die Autoren dieser Idee sollte man in die Klappsmühler sperren.

  • R
    Ralph

    Mit Verlaub, aber...

     

    ... Das funktioniert so nicht.

     

    1: Ein straßengebundenes Oberleitungsfahrzeug zu steuern, erfordert signifikant mehr Aufmerksamkeit vom Fahrer als ein "normales", da die Abnehmer nur ein kleines Spiel nach beiden Seiten zulassen.

     

    2: Eine entsprechende Ausbildung der Fahrer kostet Geld. Im Speditionsgewerbe zählt jedoch jeder einzelne Cent.

     

    3: Jede Baustelle legt die gesamte Fahrspur lahm, genauso wie jeder Stau und jedes liegengebliebene Fahrzeug - und sei es auch nur ein PKW gewesen, der 1cm zu weit in die Oberleitungsspur hineinragt und, aus welchen Gründen auch immer, nicht ohne Weiteres diesen einen Zentimeter verschoben werden kann. Das nächste oberleitungsgebundene Fahrzeug müßte unweigerlich ebenfalls stoppen und würde so wieder den gesamten Verkehr auf dieser Spur zum Erliegen bringen.

     

    4: Aus bereits erwähnten Gründen ist ein Überholen nicht möglich. In Einzelfällen kann das eine oder auch mehrere zusätzliche Übernachtungen für den Fahrer bedeuten - ganz zu schweigen von "diesem LKW", der da nur 30 Stundenkilometer fahren kann oder darf und hinter welchem nun der gesamte oberleitungsgebundene Verkehr hinterhertuckeln darf.

  • DS
    Dr. Seltsam

    Coole Idee, kann man voll viel Energie mit sparen, denn Strom kommt ja bekanntlich aus der Steckdose. Aber wenn man schon Lobbyarbeit für Kernkraft machen möchte, dann doch lieber richtig: Wo das Atom U-Boot ist, ist der Atomlastwagen nicht weit. »Saubere« Energie muss her!

  • S
    simon

    neben antriebsmittel verbrauchen lkw vor allem eins: fläche! also wieder mal ein konzept, das den flächenverbrauch nicht bedenkt.

     

    jeden tag werden allein in bayern 20 ha zubetoniert. das meiste für straßen. pro jahr geht damit die fläche des chiemsees verloren.

     

    ach, und den hasen der vom lkw zermatscht wird interessiert der antrieb erstmal null.

     

    sinnvoller wäre salat aus deutschland statt aus spanien zu kaufen. dann brauchen wir auch weniger lkw