Nordsee-Fischfangmengen für 2016: Mehr Schellfisch, weniger Makrele
Die EU-Minister haben sich über die Fangquoten für Nordsee, Atlantik und Schwarzes Meer verständigt. Die Umweltorganisation Oceana ist nicht zufrieden.
Bei den zweitägigen Verhandlungen einigten sich die Minister auch auf Quoten für den Atlantik und das Schwarze Meer. Insbesondere um den Fischfang im Atlantik gab es harte Verhandlungen. Nach Angaben von Diplomaten waren die spanischen, portugiesischen, französischen und britischen Quoten heftig umstritten. Über die Quoten für die Ostsee wurde schon im Oktober entschieden.
Grundlage für die Quoten sind Vorschläge der EU-Kommission, die sich wiederum auf die Empfehlungen von Wissenschaftlern stützt. Die Umweltorganisation Oceana zeigte sich mit dem Ergebnis unzufrieden. „Die Lücke zwischen Politik und Wissenschaft bleibt bestehen. Damit ist nicht nur die nachhaltige Nutzung der Fischbestände bedroht, sondern auch der Wohlstand der Fischerei“, erklärte sie.
Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, all ihre Bestände bis spätestens 2020 auf einem langfristig verträglichen Niveau zu bewirtschaften. Dies gilt dann als erreicht, wenn möglichst viel Fisch aus dem Meer geholt wird, ohne dass sich der Zustand der Bestände verschlechtert. Ein Bestand ist eine Fischart in einem bestimmten Meeresgebiet.
Nach Zahlen der EU-Kommission vom Sommer werden etwas mehr als die Hälfte der Bestände, für die ausreichend Daten vorliegen, im Nordostatlantik, der Nordsee und der Ostsee bereits nachhaltig befischt. Das sind deutlich mehr als vor Jahren. Eine genaue Einschätzung ist aber schwierig, weil es in diesen Gebieten insgesamt mehr als 220 Bestände gibt. Einige davon sind aber recht klein und machen damit nur einen geringen Anteil an der Fischerei aus. Für andere fehlen Daten.
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