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Norbert Geis über Homos und Familie„Die Natur nicht außen vor lassen“

Der CSU-Abgeordnete Norbert Geis verlässt den Bundestag. Vorher spricht er noch über egoistische Homosexuelle, seine Frau und die Kinder.

„Generell ist es am besten, wenn der Mensch bei Vater und Mutter aufwächst“, sagt Norbert Geis Bild: dpa
Heide Oestreich
Interview von Heide Oestreich

taz: Herr Geis, die Süddeutsche Zeitung schrieb mal: „Wenn wirklich niemand mehr in der CSU ein gesellschaftspolitisches Sprüchlein aus dem späten Mittelalter raushauen will, greifen Journalisten zur bewährten Nummer des Abgeordneten Norbert Geis.“ War Ihnen klar, dass Sie diese Funktion hatten?

Norbert Geis: Das ist großer Quatsch. Meine Ansichten haben der Süddeutschen Zeitung nicht geschmeckt. Und dann mussten sie sie lächerlich machen. Das ist mir oft widerfahren. Die Süddeutsche hat mich auch mal Taliban genannt. So etwas fällt da irgendeinem Menschen bei Nacht ein.

Der Homo-Politiker Ronny Pohle, der von der CDU in die Linkspartei wechselte, schrieb zu Ihrem Ausscheiden auf Facebook: „Ein Hetzer weniger im Bundestag“. Wie kommt er zu solchen Ansichten?

Ich habe nie etwas persönlich über irgendeinen Homosexuellen gesagt. Ich habe diese Neigungen immer als Intimbereich betrachtet. Aber ich war immer dagegen, dass man aus einer gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaft gleich eine Ehe macht. Dagegen habe ich mit allen Registern gekämpft.

Sie sind auch gegen das Adoptionsrecht für Homosexuelle.

Da kommt es allein auf die Frage an: Ist es gut für das Kind? Da gibt es genug Studien, die belegen, dass das nicht so ist. Generell ist es am besten, wenn der Mensch bei Vater und Mutter aufwächst.

Im Interview: Norbert Geis

Seit 1987 CSU-Bundestagsabgeordneter, war zuletzt vor allem für seine konservativen Ansichten bekannt. Für den neuen Bundestag hat er nicht mehr kandidiert.

Und den Kindern, die bei homosexuellen Paaren aufwachsen, geht es schlechter?

Das kann man so nicht sagen, aber der Gesetzgeber muss ja generalisieren, wenn er ein Gesetz machen will. Es ist nun mal Lebenserfahrung, Menschheitserfahrung, dass Kinder bei Vater und Mutter aufwachsen. Nur weil das ein paar Leute wollen, kann man das nicht in den Papierkorb werfen. Denen geht es nicht um die Kinder, sondern nur um sich selbst. Man sollte die Natur nicht außen vor lassen.

Haben Sie immer genug Zeit für Ihre Kinder gefunden, wo Sie so viel pendeln mussten?

Ja, sicher. Wir sind doch zusammen in den Urlaub gefahren. Und ich war ja nur in den Parlamentswochen weg. Und meine Kinder haben hoffentlich nicht darunter gelitten, weil meine Frau das ausgleichen konnte.

Die war wahrscheinlich zu Hause, bei vier Kindern?

Meine Frau ist Unternehmerin, sie hat eine Grundstücksgesellschaft und einen Betrieb von ihrem Vater übernommen. Aber sie konnte dabei zu Hause sein. Sie hat ihre Hauptaufgabe immer in der Erziehung der Kinder gesehen.

Hätten Sie gern Elternzeit gehabt?

Wissen Sie, als Anwalt, da war ich gefordert. Und als Abgeordneter konnte ich nicht einfach daheim bleiben. Generell finde ich das Elterngeld gut. Aber dass es in reeller Höhe nur an berufstätige Frauen gezahlt wird, ist natürlich falsch. Frauen, die nicht berufstätig sind, erhalten nur 300 Euro.

Der Staat möchte, dass Frauen bereits einen Berufseinstieg gemacht haben, damit sie nach der Elternzeit leichter an ihren Arbeitsplatz zurückkehren können.

Das ist eine Ökonomisierung des Privatlebens, man kann doch nicht alles von der Wirtschaft aus denken. Das verleugnet die gesellschaftliche Leistung der Frau, die zu Hause ist. Die Frau, die irgendwo Direktrice ist, leistet natürlich auch einen Beitrag. Aber die Frau, die daheim ihre Kinder erzieht, erbringt eine große Leistung für die Gesellschaft, nicht nur für sich selbst.

Und Sie? Gehen Sie nun in die wohlverdiente Rente?

Nein, ich sitze in meinem Anwaltsbüro und lasse mir von Ihnen die Zeit stehlen.

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126 Kommentare

 / 
  • AD
    Ahmet der Doische

    Norbert Geis ist der beste Beweis dafür, dass die Kreationisten Recht haben.

     

    Denn so einen wie ihn dürfte es nach der Evolutionstheorie nämlich gar nicht mehr geben.

    • @Ahmet der Doische:

      In anderen Ländern wer Welt steht mitunter die Todesstrafe auf ausgelebte Sexualität. Geis ist nun wirklich nicht der Adolf unserer Zeit.

  • B
    borias

    das heisst also, das 22 us- staaten, 10 kanadische provinzen,mexico, argentinien,brasilien, uruguay,einige australische staaten und canberra, neuseeland, Andorra, Belgien, Dänemark, Frankreich , Island, die Niederlanden, Norwegen, Schweden, Spanien und uk, wo gemeinschaftliche adoption erlaubt ist, nicht wissen, was gut für kinder ist.......aber herr geis weiß es!gott sei dank ist der weg!

  • JW
    Jürgen Wenke

    Erfreulich, dass sich gegen diesen Eiferer so viel Widerspruch erhebt. Gut auch, dass Europa weiter ist, die CDU als Partei hat in Sachen Menschenrechte für Schwule und Lesben seit Bestehen der Bundesrepublik als maßgeblichste Regierungspartei sich schwerste Menschenrechtsverletzungen zu Schulde kommen lassen. Diese Partei diskriminiert immer noch mit den maximalen Mitteln, die ihr in Regierungsverantwortung zur Verfügung stehen. Glücklicherweise wird durch Europa der Spielraum für dieses diskrimenierende Vorgehen immer kleiner und beschränkter. Herr Geis ist ein maßgeblicher Repräsentation dieser Menschenrechtsverletzterfraktion gewesen - glücklicherweise gewesen. Aber es ist auch Ziehvater für Nachfolgende, siehe Frau Reiche und Konsorten.

  • T
    timekiller030

    „Die Natur nicht außen vor lassen“:

    Dann fangen wir mal an mit Brillen, Herzschrittmachern usw.

  • BB
    Butter bei die Fische (2)

    Es gibt jedoch nicht eine Studie, die auch nur ansatzweise die Vorurteile bestätigen könnte, wonach Kinder ihre sexuelle Präferenz von den Eltern "abschauen" oder gar "erlernen" würden. Das ist genauso ein unwissenschaftlicher Mumpitz, wie die Annahme Kinder gleichgeschlechtlicher Eltern würde "etwas fehlen", nämlich eine erwachsene Bezugsperson des anderen Geschlechtes. Kinder suchen sich ihre Bezugspersonen selbst und das auch ausserhalb der Familie. Und auch in "gemischtgeschlechtlichen" Familien.

    • S
      Studierend
      @Butter bei die Fische (2):

      Darauf hatte ich bereits weiter unten hingewiesen. Es folgte dann mit so putzigen Pseudonymen wie "Objektivierend" u. a. die Leugnung objektiver Kriterien für eine seriöse Wissenschaft. Die Erde ist für manche wohl auch immer noch eine Scheibe. Zahlreiche Studien zu Kindern in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften weisen übrigens darauf hin, dass in vielen Fällen gerade die sehr bewusste (!) Herstellung breiter Netzwerke von Bezugspersonen eine besondere Stärke dieses Familienmodells darstellt, die Selbstbestimmung und -bewusstsein der betroffenen Kinder ganz entscheidend fördert. Ganz nebenbei frage ich mich, wo die Hyperaktivität der angeblichen Kindeswohl-Verfechter in diesem Thread eigentlich bleibt, wenn es um Armut, soziale Ausgrenzung und Entrechtung von Kindern und Jugendlichen z. B. durch Hartz IV geht, die diese - ebenfalls wissenschaftlich nachweislich (u. a. neurologische Entwicklung etc.) - für ihr ganzes Leben zeichnet und ihnen nachhaltig Lebensrechte raubt?! Die Herstellung gleicher Lebensrechte für alle Kinder ist eine zentrale Aufgabe der ganzen Gesellschaft. Welche sexuelle Identität die unmittelbaren "Erziehungsberechtigten" dann haben oder in welcher Konstellation sie zusammenleben, ist bei Vorhandensein gleicher Lebensbedingungen für alle Kinder völlig irrelevant.

      • BB
        Butter bei die Fische
        @Studierend:

        Den "Kindeswohl-Verfechtern" geht es eben um genau das nicht - Das Wohl des Kindes.

         

        Es geht ihnen lediglich um die Pflege ihrer kleinbürgerlich-verklemmten Vorurteile gegenüber allem, was irgendwie "anders" ist.

         

        Der Rücken der Kinder ist da nur ein gern genommenes Trittbrett. Die können sich ja gegen soviel "Erwachsenenliebe" auch gar nicht wehren.

  • Herr Geis verwechselt mal wieder seine Meinung mit objektiv belegbaren Studien. Aber das ist nicht mehr von Belang - Hauptsache man muss seine sogenannte Politik nicht mehr ertragen.

     

    Gehe er mit Gott, aber gehe er... endlich!!

  • Ein Hetzer und Ewiggestriger weniger im Bundestag.

    Alles eine Frage der Zeit.

  • H
    Hans

    Krass, da wird Herr Geis auf seine alten Tage doch noch liberal (für seine Verhältnisse), seine Frau darf arbeiten und senil, da er der Meinung ist "nie etwas persönlich über irgendeinen Homosexuellen gesagt" zu haben.

     

    Ein Hetzer ist er, der schlimmste seit Geissler.

     

    Schöne Rente Herr Geis. Endlich sind sie weg.

    • @Hans:

      Immerhin ist Geißler intelligent. Und inzwischen altersmilde.

      • H
        Hans
        @Ella:

        Ich hab auch das Zitat versaut ^_^

        hier ist das richtige so ab min 1:20

        http://www.youtube.com/watch?v=l5QLziJftAE

        • @Hans:

          Lol, das waren noch Zeiten!

  • Kinder brauchen vor allem Gemeinschaft, Sicherheit, Geborgenheit, Aufmerksamkeit, Verlässlichkeit und klare Strukturen. Ob die Bezugspersonen jetzt männlich oder weiblich sind, ist daneben ziemlich belanglos. Das heute vorwiegend anzutreffende Modell der alleinerziehenden Mutter, oder des alleinerziehenden Vaters halte ich allerdings auch für unzureichend. Die Gefahr dabei ist, dass sowohl das Kind als auch die/der Mutter/Vater emotional einander zu sehr ausgeliefert sind. Mit zwei festen Bezugspersonen ist es für ein Kind wesentlich einfacher soziales Verhalten einzuüben, ohne einen völligen Liebesentzug fürchten zu müssen und ohne der einzigen Bezugsperson ständig und unerbittlich auf die Nerven gehen zu müssen. Ich finde es sehr erstaunlich, dass ausgerechnet die Politiker, deren Parteien eine insgesamt kinder- und elternfeindliche Arbeits-, Wohnungs und Sozialpolitik betreiben, das Vater-Mutter-Kind-Modell zum Idealbild hochstilisieren. Mit der gesellschaftlichen Realität hat das schon lange nichts mehr zu tun und das ist nicht zuletzt auch ein Ergebnis "christlicher" Politik.

    • BB
      Butter bei die Fische (1)
      @Rainer B.:

      "Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind groß zu ziehen." (afrikanisches Sprichwort)

       

      Kinder werden nicht durch die Eltern allein erzogen, wahrscheinlich nicht mal "vorrangig". Wichtig ist immer ein funktionierendes "soziales Umfeld". Das umfaßt gleichaltrige Spielkameraden genauso wie den weiteren Familienkreis (Großeltern, Onkel, Tanten, Cousins/~inen und "außerhäusliche erwachsene Bezugspersonen", z.B. Nachbarn, den/die Kindergärtner/in oder Trainer/in im Sportverein. Je größer und verläßlicher dieses Umfeld umso besser. Vor allem Kinder, die einen Großteil ihrer Zeit mehr oder weniger "abgeschottet" zu Hause verbringen zeigen häufiger seelische/geistige Verkümmerung und soziale Auffälligkeiten. Meit ist dann auch nur ein Elternteil als Bezugsperson zugegen. Die "Studien" auf die sich Herr Geis beziehen möchte, hat er wahrscheinlich nie gelesen. Sie zeigen z.B., daß Väter in der typischen Kleinfamilie (er vollzeiterwerbstätig, sie Hausfrau) sich im Durchschnitt 3 Minuten am Tag dem Nachwuchs widmen. Wo ist da noch der Unterschied zur Alleinerziehenden? Das Rollenbild, das Kinder von ihren Vätern vermittelt bekommen ist "Abwesenheit" und "Unerreichbarkeit". Trotz der größeren Belastung Alleinerziehender sind diese Kinder deutlich besser auf das spätere Erwachsenenleben vorbereitet, auch das ist ein Ergebnis der Familienforschung. Kinder, die in der Obhut nichterwerbstätiger Mütter aufwachsen neigen deutlich stärker zu Unselbständigkeit und Hilflosigkeit. Sie haben ja auch selten mehr gelernt, als nach Mutti zu brüllen, wenn es schwierig wird. Und gerade Männer übertragen diese Bequemlichkeit ziemlich ungefiltert auf ihre Partnerinnen, die dann zugleich "Muttis Rolle" einnehmen müssen.

      • @Butter bei die Fische (1):

        Das Sprichwort kannte und schätze ich . Deshalb hab ich ja auch "Gemeinschaft" als ersten Punkt genannt.

    • KN
      kindgerechte Normalität
      @Rainer B.:

      80% aller Kinder leben bis zu ihrer Volljährigkeit bei ihren sogar verheirateten Eltern.

       

      24% der Erziehenden sind alleinerziehend. 6% sind unverheiratete Paare/Patchworks.

      Insgesammt aber wächst nur jedes 5te Kind in einer Alternativkonstellation auf.

      Tendenz bei Alleinerziehenden steigend bei Paare/Patchworks sinkend.

       

      Was heißt hier nicht mehr zeitgemäß ?

      Das Vater/Mutter 2 Kindermodell ist nach wie vor prägend.

      Wo leben Sie ? Etwa in Berlin ?

       

      In wirtschaftlich schlechten Zeiten nimmt die Scheidungsrate zu. Übrigens in den 20ern des vergangenes Jahrhunders war es noch hipper - dort gab es aus Armut erzwungene total zeitgemäße Alternativmodelle.

       

      Nicht alle zum Wohl des Kindes.

      Und darum darf es im Grunde nur gehen !

       

      Kinder brauchen Sicherheit, Geborenheit und auch Normalität.

      Hier geht es oft um traumatisierte Kinder undnicht um Lifestylobjekte

      • H
        Hans
        @kindgerechte Normalität:

        Ihr Bespiel ergibt 110% an Modellen. 10%-Fehlerquote?

        Bitte die Studie nennen.

        • @Hans:

          Nee, die erste Zahl bezieht sich auf die Kinder, die bieden anderen auf die Erziehenden. Die Quelle würde mich allerdings auch interessieren. Er verrät sie aber nicht. ;-)

      • S
        Studierend
        @kindgerechte Normalität:

        "Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen"

         

        Danke! Besser kann man es nicht formulieren. Ihre sehr fundierten Ausführungen bringen es insgesamt auf den Punkt. Bürgerliche Ideologen und Überväter/-mütter sollten sich im Interesse von Kindern mal nicht allzu wichtig nehmen. In dieser Hinsicht tun sich bei den Betreffenden tiefe sozialpsychologische Abgründe auf. Die Lebensrechte von Kindern sollten so wenig abhängig von ihrer familiären Herkunft sein wie nur irgend möglich. Zumindest dann, wenn es tatsächlich um Kindeswohl, also gleiches Wohl für alle Kinder, geht.

      • @kindgerechte Normalität:

        Ich lebe in Hamburg. Woher nehmen Sie Ihre Zahlen?

        Für mich sind übrigens auch Mütter/Väter, die zwar noch verheiratet sind, bei denen sich aber nur ein Elternteil erkennbar und regelmäßig ums Kind kümmert, alleinerziehend. Bei einmal im Jahr zusammen in Urlaub fahren, aollte man aus meiner Sicht nicht großspurig von einer "Familie" sprechen. Das gehört ins Reich der Phantasiegebilde.

      • @kindgerechte Normalität:

        Zitat: "80% aller Kinder leben bis zu ihrer Volljährigkeit bei ihren sogar verheirateten Eltern."

         

        I doubt it. Vielleicht in Bayern.

      • N
        Norman
        @kindgerechte Normalität:

        Das Bundesverfassungsgericht entscheidet ja bald hinsichtlich Adoptionsrecht bei gleichgeschlechtlichen Paaren darüber, was Normalität ist. Früher war es auch normal, das Frauen kein Wahlrecht hatten. Heute ist dies glücklicherweise nicht mehr so.

        Es wird Zeit das endlich diese nur noch nervigen Vorurteile verschwinden.

  • Gut, das es die Aufklärung in Europa gab. Es hat zwar lange gedauert bis Frauen das Wahlrecht und eine gewisse Gleichstellung erhalten haben und noch länger, bis eine Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften erfolgt ist. Aber auch ein Herr Geis mit seinen konservativen Ansichten muss sich halt den Menschenrechten unterordnen. Wie auch alle Religionen, Sekten, Politiker und sonstigen verkorksten Ideologien. Wie schön, dass ich das noch erleben durfte. Ein Hoch auf die Menschenrechte!

    • @Frederik Nyman:

      Sie sollten einmal die Charta des Europarats für die Rechte von Waisenkindern lesen. Darin ist festgelegt, dass jedes Kind ein Recht darauf hat, von einem Elternpaar beiderlei Geschlechts erzogen zu werden.

      • @Horsti:

        Das wird dann zukünftig das Verfassungsgericht und der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte entscheiden, ob nicht auch beide Elternteile bei Adoptionen dasselbe Geschlecht haben können. Die Menschenrechte entwickeln sich und sind nichts Statisches, also alles ganz im Sinne der Aufklärung.

        Diese Gerichte werden hierbei sich u.a. auch an Studien orientieren, die das Kindeswohl betrachten. Frau Merkel konnte vor der Wahl keine Studie nennen, die Nachteile für ein Kind sieht. Das Einzige was sie noch vorbringen konnte war ein „ungutes Gefühl“. Und dieses „ungute Gefühl“ scheinen auch Sie zu verspüren, dies darf allerdings nicht als Rechtfertigung dienen Menschen zu diskriminieren.

        • @Frederik Nyman:

          @ Nyman:

           

          Es kann genausogut diskriminierend sein Kinder Elternteile mit unterschiedlichen Geschlechtern vorzuenthalten.

          Das ist ja auch die Kritik von Hr. Geis.

          • @Horsti:

            Das müssten Sie mir erklären was daran dikriminierend sein soll. Das Kind wird ja gerade nicht benachteiligt bzw. diskriminiert, wenn keine Studie aufzeigen kann, dass es dem Kindeswohl schadet.

            • @Frederik Nyman:

              Nur weil es keine Studie gibt die aufzeigt, daß es dem Kindeswohl schadet, kann dem durchaus so sein.

               

              Von interessensgeleiteten Auftragsstudien aus dem Hause Zypries oder Geis sollte man da Abstand nehmen.

              • @Horsti:

                Ich gehe davon aus, dass Sie mir auch keine Studie nennen können, die belegt, dass dem Kindeswohl geschadet wird. Alle Argumentationen basieren nur auf einem "unguten Gefühl". Das wird vorm Bundesverfassungsgericht voraussichtlich keinen Bestand haben.

      • @Horsti:

        Verlinken Sie doch mal.

        Alles, was ich gefunden habe, ist dieser Satz:

         

        "(3) Jedes Kind hat Anspruch auf regelmäßige persönliche Beziehungen und direkte Kontakte zu beiden Elternteilen, es sei denn, dies steht seinem Wohl entgegen."

         

        Von "beiderlei Geschlechts" steht da aber nichts.

         

        http://de.wikipedia.org/wiki/Kinderrechte#Europ.C3.A4ische_Union

        • @Ella:

          @ Ella:

           

          Elternteile haben stets beiderlei Geschlecht...

          • H
            Hans
            @Horsti:

            m(

          • @Horsti:

            Lol, ist das so? Na, dann hätten Sie ja nicht "Elternpaar beiderlei Geschlechts" schreiben müssen!

             

            (Mal abgesehen davon, dass die Satzaussage auch sonst nicht dem entspricht, was Sie wiedergegeben haben.)

  • K
    Kaboom

    Das ist der Mann, der sowohl gegen die Anerkennung der Oder-Neisse-Linie gestimmt hat, als auch gegen die Straffähigkeit von Vergewaltigung in der Ehe.

    Wenn solche Leute nicht über die Zunkunft dieses Landes entscheiden, kann es nur gut sein für dieses Land.

  • S
    Studierend

    Warum fragt der Interviewer/die Interviewerin nicht nach den Studien, die angeblich belegen, dass es Kindern bei gleichgeschlechtlichen Paaren schlechter geht? In der seriösen Sozialwissenschaft ist mir KEINE EINZIGE Studie weltweit bekannt, die zu einem solchen Ergebnis kommt. Und ich rede jetzt nicht von anti-wissenschaftlichen Hetzartikeln evangelikaler und sonstiger christlicher "Institute". Dasselbe gilt für Alleinerziehende und andere Formen menschlichen Zusammenlebens. Die bürgerliche Familienideologie und -norm ist noch relativ jung und ebenso ausbeuterisch und unterdrückerisch wie die Produktionsverhältnisse, auf denen sie fußt.

    • O
      Objektivierend
      @Studierend:

      Hm, und Sie können sicher "belegen", wer und was Ihrer Meinung nach zur "seriösen Sozialwissenschaft" gehört?

      • @Objektivierend:

        Das ist keine Frage von "Meinung". Wissenschaft muss bestimmten Kriterien genügen.

    • T
      temp
      @Studierend:

      Geis auch nicht. Darum hat er dann ja auch gleich von "Menschheitserfahrung" etc. geschwafelt. Wahrscheinlich gehört es einfach zum "gesunden Menschenverstand", so wie es auch früher völlig einleuchtend war, dass die Erde eine Scheibe ist. Da sind Studien gar nicht nötig.

       

      Aber in der Tat: als Interviewer hätte ich ihn da auch an die Wand genagelt.

    • E
      Erfahrend
      @Studierend:

      Sie erinnern mich an den französischen Adel.

      Ammen waren normal, die lieben Kleinen wurden maximal einmal täglich besucht, damit sie die eigenen Tagesinteressen nicht störten und auch der sexuellen Lust nicht im Wege standen.

      Wenn dann schon KITA ab dem 2. Jahr, warum nicht die läppischen 365 Tage früher?

      Außerdem haben Frauen, die nicht stillen schneller wieder Lust auf Sex!!

      Ich bin so eine Mutter, die ihrem Kleinkind, zwecks "Gleichberechtigung" ein Paracetamolzäpfchen in den Hintern schob und und den ganzen Tag mit einem schlechten Gewissen herumlief, weil ich eigentlich besser bei meinem Kind sein sollte.

      Ich sollte mich aber "selbstverwirklichen" in meinem Job für einen Konzern, der Geld verdienen will.

      • @Erfahrend:

        Danke für ein paar offene Worte jenseits des Theorieteils.

    • E
      egal
      @Studierend:

      Stimmt genau! Es gibt sogar zwei recht gute Studien, die belegen, dass es Kindern bei gleichgeschlechtlichen Eltern genau so gut geht, wie anderen Kindern auch - abgesehen davon, dass sie manchmal Diskriminierungserfahrungen machen bzw. ihrer Familienform. Aber die Scheu auf angebliche Studien zu verweisen oder völlig erfundene Zahlen zu nennen ist nicht mehr groß, da es viel zu selten geprüft wird....

    • E
      Erfahrend!!
      @Studierend:

      Dass Kinder unter der Trennung ihrer Eltern leiden ist also nur eine institutionelle Mär?

      Kinder wachsen bei Stiefeltern (heute Patchworkfamilien), oder Alleinerziehenden besser auf?

      Warum versucht man dann auf Gedeih und Verderb Männer in Erziehungs"Anstalten", wie Kindergärten und Schulen zu bekommen?

      Wenn sie weltweit (ohne Studium und Statistik) Kinder in Waisenhäusern befragen, dann bekommen sie in Amerika, Asien, Afrika, bis Zypern immer die selbe Antwort.

      Die Kinder wünschen sich Vater und Mutter, sprich Familie!

      • H
        Hans
        @Erfahrend!!:

        Zusammenhang? Sinn?

        Es müssen also sogar die leiblichen Hetero-Eltern sein, Ein Stiefelternteil ist schon eine Belastung des Kindes? Wie bizarr ist diese Ideologie denn. Passt zudem nicht zu ihrer Kindergarten-Theorie.

         

        Was haben die Waisenkinder damit zu tun. Die sind doch froh, wenn sich irgendwer adäquat um sie kümmert. Und aus welcher Studie zitieren sie da?

        • D
          DIE??
          @Hans:

          "Die" sollen doch froh sein!?

          Traurig, wie Menschen ihre wahre Gesinnung selbst in 2 Sätzen nicht verbergen können.

          • H
            Hans
            @DIE??:

            Gesinnung? Was für eine Gesinnung soll meine Aussage bedingen?

             

            Was ist Ihrer Ansicht zu bevorzugen, ein Kind im Heim oder ein Kind mit einem/einer fürsorgenden Erziehungsberechtigten?

      • H
        Heiner
        @Erfahrend!!:

        1) Nein, aber das wurde auch nicht behauptet.

         

        2) Nein, aber das wurde auch nicht behauptet.

         

        3) Aus verschiedenen Gründen, aber bestimmt nicht weil man eine Vater-Mutter-Kind-Situation herbeiführen will. Und überhaupt - ist das so, dass man auf 'Gedeih und Verderb Männer [...]'? Ist das erste was ich höre.

         

        4) Ohne Studium und Statistik ist das eine bloße Behauptung, die nichts bedeutet.

      • S
        Studierend
        @Erfahrend!!:

        Die unzähligen Studien, auf die ich mich beziehe und die das tun, was Sie zu fordern vorgeben (nämlich mit den betroffenen Kindern zu "sprechen"), belegen weltweit ohne Ausnahme, dass das, was Kinder brauchen und sich wünschen, nicht von Geschlecht oder sexueller Orientierung der Verantwortung übernehmenden Erwachsenen abhängt. Sondern in erster Linie von den sozioökonomischen Lebensbedingungen. Worum geht es Ihnen denn nun? Um das Wohl von Kindern oder darum, allen IHRE Vorstellung von "Familie" aufzuzwingen? Sie treiben das Spiel derer, die Menschen und Lebensweisen in mehr oder weniger wertvolle einteilen und diese Ideologie jedem von kleinauf eintrichtern wollen, um anschließend die dadurch erzeugte Diskriminierung wieder als Begründung für noch mehr Diskriminierung heranziehen.

        • O
          OBJEKTIVIEREND
          @Studierend:

          "Die unzähligen Studien, auf die ich mich beziehe [...], belegen weltweit ohne Ausnahme" - also damit haben Sie sich aber endgültig disqualifiziert als Diskutant/Diskutantin. Genausogut kann ich Ihnen vorwerfen, dass es Ihnen nicht um das Wohl von Kindern geht, sondern Sie diese als Politikum nutzen und schlicht *Ihre* Ideologie verbreiten möchten.

          • @OBJEKTIVIEREND:

            Nur dass seine Aussage sachbezogen, überprüfbar und von ihm belegt ist, während es sich bei der Ihren um einen unterstellerischen Angriff auf seine Person handelt.

        • @Studierend:

          Mit Kindern sprechen, am besten, wenn die beiden Papis daneben sitzen, da muss ja ein objektives Bild rauskommen.

           

          Gibts ein paar Links zu Studien?

          • @Viccy:

            Nicht einmal Frau Merkel konnte dem Adoptionsrecht von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften etwas entgegensetzten in einer Politiksendung vor der Wahl als ein „ungutes Gefühl“. Es gibt eben keine seriöse Studie, die belegt, dass es für Kinder schlecht ist, bei zwei Vätern oder Müttern aufzuwachsen. Sogar eine Studie des Bundesministeriums belegt, dass es für Kinder keine Nachteile gibt. Es sind halt alles Vorurteile. Wer Google nutzt und sich mit seriösen und nicht religiös geprägten Institutionen befasst, findet auch genug Studien hierzu.

            http://www.bmj.de/SharedDocs/Downloads/DE/pdfs/Forschungsbericht_Die_Lebenssituation_von_Kindern_in_gleichgeschlechtlichen_Lebenspartnerschaften.pdf?__blob=publicationFile

            http://www.lsvd.de/fileadmin/pics/Dokumente/Adoption/LSVD_Essentiels-BMJ-Studie.pdf

            http://www.aerzteblatt.de/archiv/66250/Studie-Kindern-gleichgeschlechtlicher-Eltern-geht-es-gut

            http://www.zeit.de/online/2009/31/homosexuell-adoption

            • @Frederik Nyman:

              Ja, diese berühmte Studie von Frau Zypries...

              Einerseits wird darin behauptet Kinder die bei gleichgeschlechtlichen Paaren aufwachsen, hätten keine Nachteile, andererseits hat sich genau diese Frau Zypries gegen ein volles Sorgerecht für Väter gewandt. Wie das zusammenpaßt, möge uns die Dame doch dann bitte einmal erklären.

              Abgesehen davon war die Datenbasis der Studie mangels Masse nicht einmal annähernd repräsentativ.

              • @Horsti:

                Frau Zypries HAT es erklärt. Dass nichteheliche Väter nicht automatisch, sondern nur bei übereinstimmendem Willen beider Eltern das volle Sorgerecht erhalten, liegt nicht daran, dass sie Männer sind, sondern an der Tatsache, dass hier nicht in jedem Fall eine intakte, stabile Beziehung vorausgesetzt werden kann (mit der für die gemeinsame elterliche Sorge notwendigen Kooperationsfähigkeit).

                 

                Und dass "die Datenbasis der Studie mangels Masse nicht einmal annähernd repräsentativ" sei, ist einfach nur Unsinn. (Wird aber immer gerne behauptet, wenn einem sonst nichts einfällt...)

                • @Ella:

                  @ Ella:

                   

                  Nö. Bei der Studie wurde die sagenhafte Anzahl von 7 (sieben!) homosexuellen Männern einbezogen. Das ist nicht annähernd seriös.

                   

                  Wenn, lt. Zypries-Studie, homosexuelle Paare gleich gute Erziehungsleistungen erbringen, dann gibt es nicht den geringsten Grund heterosexuellen Vätern das volle Sorgerecht zu verweigern. Es ist vielmehr ein Unding, daß bei homosexuellen Paaren eine intakte Beziehung vorrausgesetzt wird, bei heterosexuellen Paaren jedoch nicht.

                  • @Horsti:

                    Es geht um ehelich vs. nichtehelich, nicht um homo- vs. heterosexuell. Ich weiß gar nicht, was daran missverständlich ist.

                     

                    Und es waren nicht sieben homosexuelle Männer, die an der Studie teilnahmen, sondern der Anteil homosexueller Männer betrug sieben Prozent (kleiner Unterschied!). Die meisten teilnehmenden Elternpaare waren weiblich. Was sich aus der bisherigen Rechtslage ergibt, aber ansonsten irrelevant ist, wenn die Fragestellung lautet: Wie geht es Kindern mit gleichgeschlechtlichen Eltern? Und bei knapp 100 teilnehmenden Kindern kann man zweifelsfrei zu einem validen Ergebnis kommen (solide Methodik vorausgesetzt).

                    • H
                      Horsti
                      @Ella:

                      Nein, natürlich nicht. Es handelte sich um eine typische Auftragsstudie. Was sonst, außer dem Ergebnis daß homosexuelle Paare gleiche Erziehungsleistungen erbringen, sollte da herauskommen, zumal bei einer SPD-Politikerin, die zudem, sofern ich richtig informiert bin, nicht heterosexuell ist?

                      Das Ergebnis dieser "Studie" ist ohnehin nicht korrekt, denn bei 7% Männeranteil ist Homosexualität als Faktor schlicht irrelevant. (eine Validität ist bei 100 Kindern ebenfalls nicht gegeben) Korrekt müßte es dann heißen: "Lesbische Paare erbringen gleiche Erziehungsleistungen", und um nichts anderes geht es auch, denn der Anteil von homosexuellen Männern die adoptieren wollen, ist verschwindend gering. Aber das klingt natürlich nicht so gut, daher hat´s Frau Zypries einfach umgemogelt.

                      Ist natürlich Pech für Zypries, daß sie schlicht keine 1000 Kinder für eine echte, repräsentative Studie zusammenbekam.

                       

                      Das Frau Zypries sich weigerte eine erwiesenermaßen menschenrechtswidrige Regelung zum Sorgerecht für Väter zu ändern, gleichzeitig jedoch (auch) schwulen Paaren gleiche Erziehungsleistungen bescheinigt, setzt dem ganzen Unsinn noch die Krone auf. Da ist mir ja sogar noch dieser Geis sympathischer, obwohl der auch nichts beim Thema Sorgerecht unternahm.

                      • @Horsti:

                        Dass Frau Zypries bzw. ihr Ministerium die Studie beauftragt hat, ist nicht gleichbedeutend damit, dass sie ein bestimmtes Ergebnis bestellt hat, wie Sie verschwörungstheoretisch unterstellen.

                         

                        Zum Zeitpunkt der Studie gab es in Deutschland 2000+ eingetragene gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften mit Kindern, wie ich gelesen habe. Da sind nahezu 100 teilnehmende Kinder (und über 1000 befragte Erwachsene) recht ordentlich. Es ist ohnehin nicht so, dass für jede sozialwissenschaftliche (oder auch medizinische etc.) Fragestellung eine "repräsentative" Stichprobe erforderlich wäre. Das hängt vielmehr davon ab, was untersucht werden soll. Nur wenn Sie wissen wollen, wie ein Merkmal in der Gesamtpopulation verteilt ist, brauchen Sie eine Stichprobe, die repräsentativ ist; wenn Sie aber überprüfen wollen, welchen Effekt eine bestimmte Variable hat, brauchen Sie Stichproben, die VERGLEICHBAR sind (und die können dann auch aus deutlich weniger als 100 Personen bestehen).

                        Dass die Mehrzahl der teilnehmenden Eltern weiblich waren, ist nur dann relevant, wenn man davon ausgeht, dass es zwischen weiblichen und männlichen Elternpaaren einen Unterschied gibt, der die Zufriedenheit der Kinder beeinflussen könnte. Selbst wenn das grundsätzlich nicht auszuschließen ist (aber auch nicht unbedingt etwas dafür spricht - es wird von Ihnen ja auch nicht begründet), sind zwei wesentliche Merkmale, auf die immer abgehoben wird, in beiden Gruppen vorhanden: Die Kinder haben nicht sowohl Mutter wie Vater, und sie müssen mit evtl. negativen Reaktionen ihrer sozialen Umwelt zurechkommen.

                         

                        Den Zusammenhang zu der "erwiesenermaßen menschenrechtswidrigen Regelung zum Sorgerecht für Väter", die Sie beklagen (ich bezweifle, dass ich das auch so sehe, auch wenn ich tatsächlich finde, dass Väter beim Sorgerecht benachteiligt werden), kann ich leider immer noch nicht erkennen...

                        • @Ella:

                          Nun, es ist ja durchaus keine Überraschung, ja sogar schon Standard daß im Gender-Bereich äußerst unsauber gearbeitet wird, damit das von vornherein feststehende Ergebnis herauskommt. Die Studie von Zypries ist da nur eine weitere in dieser langen Reihe.

                           

                          Zum Sorgerecht:

                           

                          Wenn Frau Zypries (unkorrekterweise) feststellt, daß homosexuelle Paare (also auch schwule Paare) gleiche Erziehungsleistungen erbringen, wie andere Familienformen (z.B. Mutter/Vater mit Sorgerecht), dann gibt es keinen Grund Vätern das Sorgerecht vorzuenthalten. Das ist doch keine intellektuell anspruchsvolle Leistung dies zu verstehen.

                          • @Horsti:

                            Irgendwie haben Sie nicht so richtig gelesen, was ich zu erklären versucht habe, scheint mir. Noch einmal: Die Stichprobengröße war ausreichend, und dass das Ergebnis manipuliert wurde, ist lediglich Ihre (vollkommen unbelegte) Unterstellung.

                             

                            Ergo ist es auch keine "unkorrekte Feststellung", dass homosexuelle Paare gleich gute Erziehungsleistungen erbringen.

                            Es hat nur überhaupt nichts mit dem Sorgerecht für unverheirate Väter zu tun.

                            Denn dass für dieses die Einwilligung der Mutter erforderlich ist, wird ja nicht begründet damit, dass Männer als Erzieher weniger geeignet wären als Frauen, sondern vielmehr mit dem schwer bestreitbaren Umstand, dass bei unverheirateten Eltern eben nicht notwendigerweise eine intakte, stabile Beziehung vorliegt, mit der für die gemeinsame elterliche Sorge notwendigen Kooperationsfähigkeit. Ob in eingetragenen Partnerschaften lebende, homosexuelle Paare gute Eltern sind oder nicht, ist in diesem Zusammenhang also völlig irrelevant.

                             

                            Und das alles habe ich eigentlich schon einmal erzählt...

                            • @Ella:

                              Nein, falsch. Eine Stichprobe von lediglich 100 Kindern ist keine seriöse und repräsentative Untersuchung. Die kann es, zumindest für homosexuelle Männer auch gar nicht geben, denn es gibt schlicht zu wenige von ihnen die adoptionswillig sind. Insofern kann das Studienergebnis höchstens für lesbische adoptionswillige Paare gelten, aber eben auch nur dann, wenn sauber gearbeitet wurde. Das war in der Studie nicht der Fall.

                               

                              Zum Sorgerecht:

                              Ihr Argument daß bei unverheirateten Eltern möglicherweise weniger stabile Beziehungen vorliegen, erinnert mich a) eher an die Zeit, in der Herr Geis sozialisiert wurde und ist b) gar nicht relevant, denn wenn lt. Zypries-Studie homosexuelle Paare gleich gute Erziehungsleistungen erbringen wie alle anderen, also auch verheiratete Paare, dann gibt es schlicht keinen Grund unverheirateten Vätern das Sorgerecht vorzuenthalten. So einfach ist das. Wer ja zum Adoptionsrecht homosexueller Paare sagt, der muß zwangsläufig auch ja zum Sorgerecht für alle Väter sagen.

                              • @Horsti:

                                Bei Ihnen redet man gegen eine Wand. Sie lesen noch nicht einmal, was man Ihnen zu erklären versucht. Um nicht ein drittes Mal dasselbe sagen zu müssen, klinke ich mich an dieser Stelle aus.

                                • @Ella:

                                  Niemand hindert Sie daran einmal zu lesen und zu reflektieren.

  • JW
    Jürgen Wenke

    Da möchte Mensch kein Enkel sein. Wer so einen Großvater hat, braucht gute andere Vorbilder, um nicht in dieser kruden Mischung aus Vorurteilen und kaschierter Nazi-Ideologie verstrickt zu sein. Herr G. redet über Natur wie NS-Leute in den 30er Jahren.

    • @Jürgen Wenke:

      Bei den Nazis hing noch eine "kleine" Vernichtungsmaschinerie dran, das ist schon was anderes, als von im öffentlichen Diskurs seinem Recht auf Meinungsfreiheit Gebrauch zu machen.

  • LN
    Lord Nelson

    Wenn man einen Menschen nicht verstehen will, dann versteht man ihn nicht. Wie er spricht und wie ich ihn verstehe, ihn als Betonkopf und Hetzer zu bezeichnen, finde ich beleidigend.

    • H
      Hans
      @Lord Nelson:

      Hmm, wenn er öffentlich schlecht über Menschengruppen/Ethnien/etc. redet, dann ist er einfach Missverstanden und kein Hetzer. Na dann seh ich Göbbels jetzt aber ganz anders. Danke.

      • LN
        Lord Nelson
        @Hans:

        Geis und Göbbels. Ist das nicht krank?

        • H
          Hans
          @Lord Nelson:

          Ja, ich erachte beide als krank ^_^

  • T
    Toleranz

    Ich als ehemalige Linke verliere den Respekt vor Homos immer mehr.

    Die Übergriffe auf diese Gruppe werden in Europa immer mehr, selbst in den liberalen Niederlanden gibt es mittlerweile No-Go-Areas.

    Was macht die Szene?

    Sie attackiert alte CSU-Männer und Katholiken, obwohl sie nicht die Täter sind.

    Früher fand ich es als linke Katholikin fürchterlich, wenn 2 erwachsene Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung in den Knast kommen.

    Heute bin ich nur noch angenervt, wenn ich, wie erst vor 2 Tagen, Videos von erhängten, oder geköpften Schwulen sehe, aber angegriffen werde, wenn ich sage, dass ich Christin bin und Familie gut finde.

    Tja, man kann es auch übertreiben und sämtliche Sympathien verspielen.

    • @Toleranz:

      Na, wenn sie meinen, dass es anderswo schlimmer ist, dann müssen sich die doofen Homos hierzulande das bisschen Diskriminierung, dass sie von der CDU/CSU erfahren, schon gefallen lassen und sollten sich nicht dagegen wehren. Davon wirds nämlich bestimmt besser.

    • H
      Hans
      @Toleranz:

      "Ich als ehemalige Linke" oi, wenn ich sowas schon höre.

       

      Die alten CSU-Säcke und Katholiken sorgen jedoch mit ihrer Agitation dafür, dass die Menschen, die ihnen zuhören ggf. sich ihrer Meinung anpassen und Homosexuelle miß-/verachten und sich ebenso gegen deren Rechte einsetzen.

       

      Es stimmt, dass auch Homosexuelle Vorurteile haben können. Doch versuchen Sie doch mal nicht alle über einen Kamm zu schären.

       

      Die Homosexuellen setzen sich auch für Problematiken in anderen Ländern ein. Doch es ist als deutscheR HomosexuelleR leichter was im eigenen Land zu bewirken, als bei den Fundis woanders.

  • R
    Relax

    ede Emanzipationsbewegung gerät in Gefahr, irgendwann die Bodenhaftung zu verlieren und nach Überkompensation ihrer vohergehenden Benachteilig zu suchen.

     

    Das eine ist steuerliche und rechtliche Gleichstellung von Homo-Paaren, das andere es als gleich zur komplementären Ehe zu sehen und ein Anspruch auf Kinder zu erheben.

     

    Wenn Geis das Adoptionsrecht (für fremde Kinder!) an die komplementäre Ehe bindet, davon ausgehend dass es dem Kindeswohl gut tut, beide Geschlechter zu erleben - wer könnte ihm widersprechen ?

     

    Frage : Wie lange gibt es das Adoptionsrecht für Homos in Schweden ?

    Wiviele Kinder wurden seit her adoptiert ?

    Antwort : 11 Jahre

    Zahl der Adoptionen : 0

    • G
      GeBrau
      @Relax:

      und immer wieder die gleiche homophobe Falschdarstellung. Es gibt keine Forderung, dass Lesben und Schwule ein "Anrecht auf Kinder" bekommen sollen. Damit lässt sich aber schön die Masse aufhetzen...

      Es geht darum, dass der Kreis der Eltern für ein Kind, welches Adoptiveltern sucht, vergrößert wird. Es geht darum, dass gleichgeschlechtliche Paare genauso mit in die Auswahl genommen werden wie verschiedengeschlechtliche Paare und dann geschaut wird, wer aus dem gesamten Kreis für das Kind das beste Paar ist.

      Die Vergrößerung des Auswahlkreises ist immer ein Vorteil für ein Kind.

      Die Darstellung, dass gemischtgeschlechtliche Paare aus altruistischen Motiven ein Kind adoptieren wollen und gleichgeschlechtliche Paare das aus egoistischen Motiven tun, zeigt auch deutlich den homophoben Hass dieses zynischen menschenverachtenden Mannes.

      • R
        Relax
        @GeBrau:

        "Es geht darum, dass gleichgeschlechtliche Paare genauso mit in die Auswahl genommen werden wie verschiedengeschlechtliche Paare und dann geschaut wird, wer aus dem gesamten Kreis für das Kind das beste Paar ist."

         

        Sie erkennen also den Wunsch von Kindern auf "Papa" und "Mama" und "Normalität" nicht an, bzw. halten ihn für unerheblich für das Auswahlkriterium von Adoptionseletern.

         

        Es ist doch schon heute so dass auf 10 Adoptionseltern 1 Kind kommt.

         

        Schon heute werden der größte Teil selbst der Heteroeltern von der Adoption ausgeschlossen.

         

        Weder dürfen über 35jährige noch Behinderte oder Arme oder Kranke oder Überschuldete oder Paare die keine sehr langjährige Ehe haben, oder Vorbestrafte oder Paare die eigene Kinder haben könnten, selbst ein Schufa-Eintrag, überstandene schwere Krankheiten, viele Wohnungswechsel, kein gutes Verhältnis zu der Herkunftfamilie, pychotherapeutische Behandlungen, etwaige Drogenerfahrungen, keine dauerhafte Erwerbstätigkeit, kein Partner der auf Berufstätigkeit im Kleinkindalter verzichtet, geringe Bildung, keine Berufsausbildung, enge Wohnverhältnisse..

        sind Ausschlußkriterien.

         

        Warum soll dann nicht auch: ist kein Vater ist keine Mutter vorhanden,

        kein Außschlusskriterium sein ?

        Es wirkt doch eindeutig schwerer als enge Wohnverhältnisse.

         

        Stellen sie sich vor all diese Personengruppen würden auf ihr persönliches Recht pochen.

        Das Kindeswohl ginge unter.

    • 1G
      1896 (Profil gelöscht)
      @Relax:

      Ach ich würde auch noch gerne von ihnen wissen, was ist denn besser für das Kindeswohl, 2 Mütter/Väter oder garkeine Eltern? Wenn es dem Kind gut tut beide Geschlechter als Bezugsperson zu erleben dann geht es ihm eindeutig viel schlechter garkeine zu erleben.

      • J
        Jay
        @1896 (Profil gelöscht):

        Eben. Die Frage, ob ein homosexuelles Paar als Eltern so gut wäre wie ein vergleichbares heterosexuelles ist völlig irrelevant.

      • VW
        von wegen
        @1896 (Profil gelöscht):

        Das Argument hinkt seit jeher, egal, wie oft es nachgeplappert wird. Plädieren Sie also dafür, homosexuellen Paaren die Elternschaft nur dann zu gewähren, wenn sich keine heterosexuellen Adoptiveltern finden?

        • 1G
          1896 (Profil gelöscht)
          @von wegen:

          Wieso hinkt dieses Argument denn hinterher? Es steht ja nicht allein sondern ist vielmehr eine Antwort auf die Aussage der Gegner, dass es ihnen nur ums Wohl der Kinder geht, denn genau das ist meistens nicht der Fall!

    • 1G
      1896 (Profil gelöscht)
      @Relax:

      Das ist doch wirklich lächerlich, würden sie auf Reisefreiheit verzichten nur weil sie nie Urlaub im Ausland machen? Würden sie es gutheißen, dass sie wegen irgendwelcher äußerlichen Merkmale wie Geschlecht oder Hautfarbe einen Job nicht zubekommen nur weil sie ihn eh nicht wollen?

  • G
    Gast

    Mit der Ökonomisierung des Privatlebens hat er gar nicht mal so unrecht. ich würde aiuch jeder Frau empfehlen, eine Berufsausbildung oder ein Studium zu machen, um´unabhängig zu sein, aber letztlich muß das jede selbst entscheiden, und der Frau ohne Job, die ein Kind bekommt, ist nicht damit genützt, zu sagen "selbst schuld, hättest ja einen guten Job haben können".

    Adoption sollte in jedem Einzelfall geprüft werden, da nur so das Wohl des Kindes soweit wie mögliczh sichergestellt werden kann.

  • N
    Niekisch

    Wirklich schade, ein Politiker weniger, der sich noch gegen die große Gleichmacherei gewährt hat. Alles Gute Herrn Geis für seinen weiteren Lebensweg!

    • H
      Hans
      @Niekisch:

      Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland:

      Art 3

      (1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.

      • @Hans:

        Ah. Dann sollten wohl auch alle dieselben Steuersätze zahlen, zur selben Schulform und Unistudium zugelassen werden, Kinder adoptieren dürfen (auch bei starker, fortbestehender Drogensucht z.B.).

         

        Ne, der Gleichheitssatz des Artikel 3 kann einfach nciht buchstabengetreu umgesetzt werden.

        • B
          borias
          @Viccy:

          ein klassisches beispiel für dummchwätzerei!anstatt beim thema zu bleiben, holen sie gleich einen ganzen sack an grundsatzdiskussionen aus dem keller, um nicht akzeptieren und zugeben zu müssen, dass ihre aussagen keine basis haben!sie überlesen (mit absicht??)leider die 3 kleinen wörter "VOR DEM GESETZ" im artikel 3.und ja: auch ein drogensüchtiger ist vor dem gesetz gleich!!!!!aberdie anderen vergleiche, die sie rausholen, sind einfach blödsinn und haben null bezug zum thema! vielleicht sollten sie nach russland auswandern, dort wird ihr geistes-quark geteilt und gern gesehehen!!

        • H
          Hans
          @Viccy:

          Wollen Sie Homosexualität mit Drogensucht vergleichen?

          • @Hans:

            Nein. Und, unterschiedliche Dinge dürfen - und zwar wegen Artikel 3 des Grundgesetzes! - nicht gleich behandelt werden.

             

            Die Gleichbehandlung von wesentlich Ungleichem vertsößt (!) gegen Artikel 3 Absatz 1 des Grundgesetzes.

             

            Ich freue mich aber, Ihr Differenzierungsvermögen angetriggert zu haben.

            • @Viccy:

              Zitat:

              "Die Gleichbehandlung von wesentlich Ungleichem vertsößt (!) gegen Artikel 3 Absatz 1 des Grundgesetzes."

               

              Ganz genau. Und das entscheidende Wort hier ist "wesentlich".

               

              Ich freue mich aber, Ihr Begriffsvermögen angetriggert zu haben.

              • @Ella:

                Und was "wesentlich" ist, ist einzelfallspezifische Auslegungssache.

  • B
    Ben

    Respekt. Jemand mit klarer Kante und einem Gegenentwurf zum herrschenden Mainstream der Ökonomisierung der Familie.

    • S
      Studierend
      @Ben:

      Die "Ökonomisierung" der Familie gibt es, seitdem menschliche Reproduktion im Interesse der herrschenden (jetzt Kapitalisten-) Klasse auf eben diese (und dabei vor allem auf Frauen) abgewälzt und - ebenso wie die Lebensrechte von Kindern - zur "Privatsache", in Abhängigkeit von der jeweiligen sozialen Lage der Familie, erklärt wird.

       

      Sparen Sie sich also Ihre hochtrabenden Begriffe, hinter denen sich bei Ihnen nichts anderes als Homophobie und reaktionäre Familienideologie verbergen.

      • A
        ausgelernt
        @Studierend:

        Naja, genauso fundiert könnte man Ihnen vorwerfen, Opfer der Genderideologie zu sein.

        • S
          Studierend
          @ausgelernt:

          Weil ich mich auf objektive historische Fakten beziehe?

           

          Wer schon "ausgelernt" hat, kann natürlich auch nicht mehr kritisch hinterfragen und muss sich u. a. an gesellschaftlich produzierten Geschlechterschubladen festklammern, in seiner tiefen subjektiven Verunsicherung.

  • OG
    Ostpreußen ganz vergessen

    Was Patriotismus mit diesem Interview und Herrn Geis Ansichten zu tun hat, bleibt mir ein Rätsel?!

     

    Außer man verbindet damit die eigene Erhöhung durch die Erniedrigung anderer Menschen und den lockeren Umgang mit Bundeswehreinsätzen, weil man selbst ja nicht betroffen ist.

    Der patriotische Politiker kann dann am Sonntag in der Kirche für die Gefallenen beten, bei Vereidigungen mit stolz geschwellter Brust die Nationalhymne schmettern und heimlich den Landser lesen und von den guten alten Zeiten träumen, als Deutschland noch ein Reich war und alle "Untermenschen" nichts zu lachen hatten.

  • F
    FreeNorbert

    Dass das Kindeswohl zählt und nicht, was das adoptierende Paar aus irgendwelchen Gründen wünscht, ist eine Selbstverständlichkeit. Dass 2*Vollzeitarbeit ein gesellschaftlicher Rückschritt ist, geschenkt (2*Teilzeit wäre besser). Man muss auch und gerade dem politischen Gegner gegenüber fair bleiben.

    Ich hätte mir jetzt nur gewünscht, dass Geis die erwähnten Studien benennen würde. Das würde ich als Skeptiker nämlich gerne nachprüfen können.

  • JI
    JK inc

    Hm, das mit der Natur sollte er mal seinem Hausarzt mitteilen ;)

  • N
    Natur

    "Man sollte die Natur nicht außen vor lassen."

    Wenn ich das Naturargument schon höre. Keine Ahnung von Natur haben, aber diese immer wieder für ein Argument heranziehen. Bei 3000 Tierarten wurde Homosexualität beobachtet. Es gibt auch Tierarten, bei denen gleichgeschlechtliche Tierarten ein Junges aufziehen. Also alles völlig natürlich ...

    • H
      Hans
      @Natur:

      Er redet von der Natur der Schöpfungslehre, nicht der unserer Realität.

    • 8
      858486
      @Natur:

      Menschenaffen oder doch eher Pantoffeltierchen?

    • S
      Studierend
      @Natur:

      Ja, die immergleichen "Natur"-Geschichten (die nur leider nichts mit Geschichte, gerade der menschlichen, zu tun haben) könnte man wirklich erheiternd finden, wenn es nicht um die Herabwürdigung von Menschen und Lebensweisen ginge. Insbesondere entlarvt sich hier, besonders eindrucksvoll und erschreckend, der aggressiv anti-wissenschaftliche Obskurantismus selbstbernanter Herrenmensch_innen. Herr Geis und seine Anhänger, die alle "zurück zur Natur" wollen, sollten sich zunächst einmal fundiert mit den damals "in der Natur" vorherrschenden menschlichen Gentilgesellschaften auseinandersetzen. Da gab es keine "Familie", keine Ehe und keine Monogamie (die bildeten sich erst, als wesentliches konstitutives Element, im Zuge der Entstehung einer herrschenden Klasse heraus, welche sich im Laufe der Jahrtausende durch produktive Verbesserungen erwirtschaftete Überschüsse allmählich aneignete - die Entstehung des Privateigentums, -haushalts und der Klassengesellschaften). In der menschlichen "Natur"gesellschaft waren Produktion UND Reproduktion die gemeinsame Aufgabe der GANZEN Gemeinschaft. Man muss sich schon fragen, wie die Menschheit dieses anti-bürgerliche Sodom und Gomorrha überlebt hat.

  • I
    Ianus

    Man muss Herrn Geis Ansichten nicht teilen; wenigstens hat der Mann aber noch ehrliche Überzeugungen. Das gilt leider für immer weniger Menschen heutzutage. Ihn deshalb einen Hetzer zu nennen ist mir zu billig. Auch in Deutschland kann es gern mal ne Nummer kleiner sein.

    • C
      Carola
      @Ianus:

      Na Klasse, Sie haben Ihre Ansprüche aber ganz schön runtergeschraubt. Gut für Sie, Sie kommen sicher mit vielen Menschen zurecht!

       

      "...der Typ ist zwar ein Depp, aber wenigstens ist er konsequent!"

      • @Carola:

        Klar kann man Konsequent als Eigenschaft vom Inhalt der Meinungen abstrahieren.

        • @Viccy:

          Aber nicht unabhängig vom Inhalt der Meinungen loben (sinnvollerweise). Und DARUM ging's ja.

          • @Ella:

            Mir ging es um was anderes und ich bin anderer Meinung :-)

            • B
              borias
              @Viccy:

              und nach allem, was sie hier von sich gegeben haben, kann man ja auch nur froh sein, dass es NUR IHRE meinung ist!

              • @borias:

                Heute ist ein Bericht in der taz. Eine Frau will eine Scheinehe mit einem Flüchtling eingehen, um ihm ein Bleiberecht zu sichern. Ich heiße das (!) nicht gut, bewundere aber die Courage, dafür einzustehen, was man für richtig hält.

                 

                Meinung hin, Meinung her, verstehste?

  • D
    Dave

    Eines muss man feststellen es geht da ein Mann mit Werten, so felsenfest wie die Alpen, klar er war ein Konservativer aber dem konservativ-bürgerlichen Lager gehören 51% aller Wähler an. Außerdem ist mir ein BEtonkopf der feste Werte hat (und 4 Kinder) alle mal lieber als ein Wankelmütiger Liberaler der noch nicht mal Kinder hat. Lettzlich und da bin ich altmodisch traue ich nur Politikern wirklich zu sich um die Zukunft sorgen zu machen die Kinder haben. Vielen Dank Herr Geis für viele Jahre im Dienste dieser Republik - Danke

    • NJ
      Na ja
      @Dave:

      Na ja, Goebbels hatte sechs Kinder ...

      Und diese Tatsache hat aus diesem Individuum leider keinen besseren Menschen gemacht.

      Nur weil jemand Kinder hat, muss noch kein guter Mensch oder guter Politiker dadurch entstehen.

  • H
    hessebub

    Schon in den paar Zeilen wird der Abgrund zwischen den konservativen Platitüden und dem wirklichen Familienleben dieses Menschen schmerzhaft deutlich. Wäre mal interessant, die ehrliche Meinung der Kinder zu diesen Eltern zu hören...

  • Ein ewiggestriger Betonkopf und Hetzer, dessen Abtritt von der politischen Bühne seit ungefähr 100 Jahren überfällig war. Gott sei Dank sind wir den endlich los!

    • @Aufrechtgehn:

      Haben Sie etwas gegen Meinungen, die von den Ihrigen abweichen?

    • @Aufrechtgehn:

      Wieso Hetzer??

      Wo konkret hetzt er denn?

      Wo konkret ist er ein Betonkopf?

      Er argumentiert sachlich und logisch. Als Betonkopf würde ich Erich Honecker und Schnitzler bezeichnen, sie haben in der Tat oft dummes Zeug geredet.

      • J
        Jay
        @Heiko:

        Sachlich und logisch?

        Die Frage, ob Homosexuelle schlechtere Eltern sind ist in der Wissenschaft nach wie vor strittig, der Kerl akzeptiert aber nur Studien, die seine Meinung unterstützen.

        Aber selbst wenn er mit seiner Meinung Recht hätte: Er möchten Homosexuellen die Adoption verbieten, weil sie keine perfekten Eltern wären? Was ist mit Eltern, die ihre Kinder nicht wollten und sie nur schlagen, beleidigen, vernachlässigen? Oder überforderten Alleinerziehenden? Oder keine Eltern im Falle von Waisen? Und gerade um Waisen geht es ja. In dem Fall ist ein homosexuelles Paar als Eltern definitiv besser als überhaupt niemand, der sich um das Kind kümmert.

        Geis' Hetze ist damit alles andere als logisch und hat nicht das geringste mit dem Kindeswohl zu tun.

        Der Mann ist einfach nur homophob.

        • @Jay:

          Könnte wetten, diese Zeilen hier würden Dich für manchen zum PI-Troll und Nazi qualifizieren. Nach dem Motto "Waisen kann man den Schwuchteln ja geben oder eben die geschlagenen, traumaanfälligen Kiddies aus dem asozialen Mileu".

           

          Und schwupps wärst Du auch "homophob".

          • J
            Jay
            @Viccy:

            Ich habe nichts dergleichen geschrieben, wer also so etwas in meinem Kommentar liest liest ohnehin nur das was er lesen will.

            So jemand wäre mir schnurzwumpe.

    • @Aufrechtgehn:

      Naja, Homosexualität war unter bestimmten Voraussetzungen bis in die 1970er-Jahre hinein strafbar (§ 175 StGB, glaube ich). Sooooo viele Jahre haben seine Überzeugungen auch nicht auf dem Buckel (wobei er ja nun die Wiedereinführung einer Strafbarkeit nciht propagiert hat).

      • @Viccy:

        Wenn man als Jugendlicher in den 1960er Jahren noch das Geraune der Lehrer gehört hat, mit dem diese uns vor den „komischen Männern auf der Bahnhofstoilette“ gewarnt haben, ist es nicht leicht (aber möglich), seine anerzogene Haltung zu Homosexualität zu ändern. Und der Herr Geis ist noch älter als ich. Eine leichte Betonköpfigkeit würde ich ihm schon attestieren. Und Sturheit und Fortschrittsfeindlichkeit werden leicht und gern mit Charakter verwechselt.

        • @lichtgestalt:

          "Und Sturheit und Fortschrittsfeindlichkeit werden leicht und gern mit Charakter verwechselt."

           

          Mag sein. Und Prinzipienlosigkeit und konsequenter Opportunismis werden gerne als "modern" und "fortschrittlich" etikettiert. Survival of the fittest (Überleben der Angepasstesten). Ich finde, es bedarf durchaus einer Standfestigkeit, sich dagegen zu wenden, wie es auch großen Mutes bedarf, im Krieg zu kämpfen - egal, wie sinnlos und barbarisch der jeweilige Krieg im Einzelfall sein mag.

          • A
            Andi
            @Viccy:

            Es erfordert aber noch viel mehr Mut, sich im Kriegfalle GEGEN die Mehrheitsmeinung und Rechtslage zu stellen und nicht mitzukämpfen.

            • @Andi:

              Meinst Du wirklich, mit einem Plakat auf eine Demo zu gehen erfordert mehr Mut, als sich im Krieg ganz reale Kugeln um die Ohren schießen zu lassen?

  • PE
    prinz eugen

    Ein wahrer Patriot weniger im Bundestag. Aller Gute Herr Geis!

    • @prinz eugen:

      "..Fatal ist mir das Lumpenpack,

      Das, um die Herzen zu rühren,

      Den Patriotismus trägt zur Schau

      Mit allen seinen Geschwüren."

       

      (aus "Deutschland. Ein Wintermärchen" von Heinrich Heine)