Noch acht aus Seenot Gerettete an Bord: Malta lehnt „Alan Kurdi“ weiter ab

Über eine Woche sucht das Seenotrettungsschiff „Alan Kurdi“ nach einem sicheren Hafen. Malta lehnt das Schiff weiterhin ab – trotz eines Suizidversuchs.

Ein maltesischer Soldat steht auf einem Militärschiff. Er trägt Mundschutz und Handschuhe und hilft einem Geflüchteten von Bord der Alan Kurdi über eine Treppe auf das Militärschiff zu gelangen. Der Geflüchtete trägt eine orangene Rettungsweste

Am Freitag durften ein paar der Flüchtenden aus medizinischen Gründen das Schiff verlassen Foto: reuters

ROM dpa | Am Samstagabend haben nach einer Woche auf hoher See noch immer acht Migranten auf dem deutschen Rettungsschiff „Alan Kurdi“ ausgeharrt. „Wir rufen die Regierung Maltas auf, diesem unwürdigen Zustand ein Ende zu setzen“, sagte der Sprecher des Regensburger Vereins Sea-Eye, Gorden Isler.

Die „Alan Kurdi“ liegt vor Malta. Das Rettungsschiff hatte am 31. August 13 Menschen aus einem überladenen Holzboot geborgen, unter ihnen acht Minderjährige. Fünf der Geretteten durften inzwischen in Malta an Land gehen, darunter ein 17-Jähriger, der einen Suizidversuch unternommen haben soll.

Er habe versucht, das Schiff über die Reling zu verlassen, sei dann jedoch aus den Sicherheitsnetzen gezogen worden. Isler sprach von einer „besorgniserregenden Dynamik“. Er hoffe, dass ein maltesisches Gericht in Kürze der Beschwerde Sea-Eyes folge und die zweifellose Zuständigkeit Maltas für die Rettung bestätige, sagte Isler.

Die Migranten zeigten Symptome starker psychischer Belastung und von Stress. „Einige haben schon vor Tagen aufgehört zu essen, andere leiden immer noch unter anhaltender Seekrankheit“, heißt es in einem Appell an die maltesischen Behörden. „Wir bitten Sie dringend, acht Personen von Bord zu nehmen, um die notwendige medizinische und psychologische Behandlung zu gewährleisten.“

Italien und Malta haben in den vergangenen Monaten wiederholt Rettungsschiffen die Einfahrt in ihre Häfen verweigert.

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