piwik no script img

Nobelpreisträger für ChemieHübschere Biomoleküle

In diesem Jahr geht der Nobelpreis an ein Chemiker-Trio aus Schweiz, den USA und in Großbritannien. Sie wurden für ihre Beiträge zu Kryo-Elektronenmikroskopie geehrt.

Wow! Foto: imago/Science Photo Library

Stockholm ap | Der in Deutschland geborene Joachim Frank, der Schweizer Jacques Dubochet und der Brite Richard Henderson erhalten den diesjährigen Chemie-Nobelpreis. Sie werden damit für die Entwicklung der Kryo-Elektronenmikroskopie zur hochauflösenden Strukturbestimmung von Biomolekülen in Lösungen geehrt, wie die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Mittwoch in Stockholm bekanntgab.

Die Kryo-Elektronenmikroskopie vereinfache und verbessere die Abbildung von Biomolekülen, erklärte die Akademie. Forscher könnten die Moleküle so mitten in der Bewegung „einfrieren“ und Prozesse darstellen, die sie zuvor niemals gesehen hätten. „Diese Methode hat die Biochemie in eine neue Ära gebracht.“ Sie sei sowohl für das Verständnis der Chemie des Lebens als auch für die Entwicklung von Medikamenten entscheidend.

Der Deutsch-Amerikaner Frank wurde 1940 in Siegen geboren. Er forscht an der Columbia University in New York City. Hendron arbeitet im Labor für Molekularbiologie im englischen Cambridge, Dubochet an der Universität von Lausanne.

Der Chemie-Nobelpreis wird seit 1901 vergeben. Er ist in diesem Jahr mit neun Millionen Schwedischen Kronen (rund 935.000 Euro) dotiert, die sich die drei Preisträger teilen. Im vergangenen Jahr waren der Franzose Jean-Pierre Sauvage, der Schotte James Fraser Stoddart und der Niederländer Bernard Feringa für ihre bahnbrechenden Entdeckungen in der Molekularwissenschaft mit dem Chemie-Nobelpreis ausgezeichnet worden. Nur vier Frauen wurden bislang mit dem Preis geehrt.

Damit sind in diesem Jahr bereits die Preisträger in drei Kategorien verkündet worden. Am Montag wurde den US-Forschern Jeffrey C. Hall, Michael Rosbash und Michael W. Young der Nobelpreis für Medizin zugesprochen, am Dienstag ging der Physik-Nobelpreis an Rainer Weiss, Barry Barish und Kip Thorne und damit ebenfalls an ein Forscher-Trio.

Am Donnerstag wird in Stockholm preisgegeben, wer den Literaturnobelpreis erhält, der Friedensnobelpreis ist am Freitag in Oslo dran. Kommenden Montag wird enthüllt, wer den Wirtschaftsnobelpreis bekommt.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!