Nobelpreis für Physik: Wichtige Botschaft
Der Nobelpreis ist für Klimaforscher Klaus Hasselmann eine späte Anerkennung. Er betont die Rolle der Wissenschaft beim Kampf gegen die Erderwärmung.
N och am Montag hatten sich deutsche Nobelpreis-Hoffnungen nicht erfüllt. Viele hatten darauf gewettet, dass die höchste Wissenschaftsauszeichnung im Fach Medizin an die Mainzer Biontech-Erfinder für ihren Corona-Impfstoff gehen würde. Doch am zweiten Tag des Nobel-Reigens kann gejubelt werden. Zu den drei Ausgezeichneten für das Fach Physik gehört der Hamburger Klimaforscher Klaus Hasselmann.
Nicht nur die deutsche Wissenschaft und der Ausgezeichnete selbst können sich darüber freuen. Es ist auch eine wichtige politische Botschaft, denn Hasselmann hat als Erster nachgeweisen, dass der Klimawandel menschengemacht ist. Der heute 89 Jahre alte Wissenschaftler war viele Jahre Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg und leitete später das Deutsche Klimarechenzentrum.
Für seine dort entwickelten Methoden zur Berechnung von Klimamodellen wurde ihm gestern vom Nobelkomitee der Schwedischen Akademie der Wissenschaften in Stockholm die Auszeichnung zuerkannt. Hasselmanns Leistung ist die mathematische Verknüpfung von kurzfristigen Wetterereignissen mit der langfristigen Klimaentwicklung.
Mit diesen Verfahren hat sich der Zusammenhang zwischen dem Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre und der Erderwärmung nachweisen lassen. Hasselmann teilt sich die eine Hälfte des Preisgeldes (ingesamt 10 Millionen schwedische Kronen, 980.000 Euro) mit dem amerikanischen Physiker Syukuro Manabe, ebenfalls ein Experte für die Modellierung des Erdklimas.
Die zweite Hälfte wurde dem italienischen Physiker Giorgio Parisi für seine Entdeckung des Zusammenspiels von Unordnung und Schwankungen in physischen Systemen zugesprochen. Hasselmann gehört also zu den Wissenschaftlern, die schon früh klar gemacht haben, womit wir heute konfrontiert sind. Ob beabsichtigt oder nicht – dieser Nobelpreis ist eine Mahnung, beim Kampf gegen den Klimawandel endlich auf die Wissenschaft zu hören.
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