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Neues von der VerhütungsfrontSilikon jetzt auch für untenrum

Der OvulaRing speichert alles über den Zyklus der Frau. Ausgelesen wird er am PC. Männer mit Kinderwunsch können sich freuen.

Auf den Begriff Cyclofertilogramm muss man ja auch erstmal kommen Bild: taz

Achtung, Männer mit Kinderwunsch! Jetzt könnt ihr Vater werden, ohne lange nach der potenziellen Mutter suchen zu müssen. Ihr braucht nur OvulaDate, die neue App eines Leipziger Reproduktionszentrums. Die funktioniert so ähnlich wie Tinder, diese Kopulationsapplikation mit Soforteffekt.

OvulaApp spürt in eurer Umgebung Frauen auf, die gerade empfänglich sind. Und dann nix wie Babys gemacht. Oder eben nicht, weil ihr schon jede Menge Kinder zu laufen habt.

Die Grundlage für OvulaDate ist der OvulaRing, ein Silikonring, so groß wie ein Haargummi und ausgestattet mit einem Biosensor. Frauen, die ihn drei Monate tragen, sollen laut der Erfinder alles über ihren Zyklus wissen. Wann ist die heiße Phase? Wann nicht?

Der Ring wird vaginal getragen und soll beim Sex nicht stören. Er erstellt ein sogenanntes Cyclofertilogramm, das am PC ausgelesen werden kann. Im Grunde funktioniert es wie die Basalmethode, bei der Frauen jeden Morgen ihre Temperatur messen und so eine Ahnung davon bekommen, ob es heute klappt oder nicht.

Mit einem Unterschied: Wenn man die Nacht durchgemacht hat, spinnt die Basaltemperatur. Das soll der OvulaRing besser können, er soll ganz unabhängig von äußeren Einflüssen funktionieren. Praktisch, easy, cool.

Nur das mit der OvulaDateApp, das ist ein Aprilscherz.

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5 Kommentare

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  • Und wieder eine Verhütungsmethode für die Frau, Männer warten weiterhin auf ihre sexuelle emanzipation um selbst entscheiden zu können ob und wann sie Vater werden wollen. Auch lustig, der Aprilscherz, vorallem in anbetracht der Tatsache, dass es für alleinstehende Männer in diesem Land keine legale Möglichkeit gibt, selbst bestimmt ein Kind zu bekommen. Sex mit irgendeiner Frau wird wohl dazu führen, dass die Frau das KInd behält, Adoption als Alleinstehender Mann wird wohl schwierig, Leihmutterschaft in Deutschland verboten. Mitspracherecht bei Abtreibungen des eigenen Kindes ist gleich null und nichtig.

     

    Aber lasst uns ruhig darüber scherzen, sind ja nur die Gefühle der Männer, falls die überhaupt welche haben.

    • @Kleopatros:

      Erinnert mich an Loretta aus " Das Leben des Brian "

       

      https://www.youtube.com/watch?v=GryQiamGxpY

      • @lions:

        die Stelle hatte ich schon vergessen, good one :-)

         

        Aber ich argumentiere ja in beide Richtungen: keine Kinder zu wollen, und Kinder zu "bekommen" (ohne eine Partnerin).

         

        Wenn es um Kinder geht, ist die Waage schief, sehr zu ungunsten der Männer. Und diese Schieflage ist nicht nur biologisch bedingt, wie es aus dem Loretta-Video scheint. Es ist schließlich ein Gesetz, dass die Leihmutterschaft in Deutschland verbietet, es ist ein Gesetz, das regelt wer adoptieren darf.

         

        Ich bin nicht grundsätzlich gegen Abtreibungen, aber mit zunehmendem Alter muss ich sagen, dass ich Abtreibungen immer kritischer gegenüberstehe. (Übrigens nicht nur, weil der Mann kein Mitsprachrecht zur Tötung seines Kindes hat.)

    • @Kleopatros:

      Was geht denn bei Ihnen ab? Die wirkungsvollste Verhütungsmethode bleibt die Abstinenz. Sollte Ihnen das zu unsexy erscheinen; Mann kann ja ein Kondom benutzen, das soll ziemlich sicher sein. Was die Mitsprache bei Abtreibungen und die Adoption angeht. Tja Pech gehabt. Vielleicht werden Sie ja im nächsten als Frau wiedergeboren und können dann all die Vorteile des Frau-Seins in vollen Zügen auskosten.

      • @Spider J.:

        Tja, Pech gehabt, na danke.

         

        a) Abstinenz so toll sie ist und die ganzen freien Energien die damit kommen, ist für manche einfach nicht das richtige.

         

        b) Kondom ist ziemlich sicher aber eben nicht wirklich sicher und deutlich weniger als andere Verhütungsmethoden. Zum Schutz vor STDs sollte bei neueren Bekanntschaften trotzdem nicht verzichtet werden.

         

        c) Sind Kondome manipulierbar. Frau will ein Kind, Mann will keins, ein kleiner Pickser mit der Nadel, das fällt später im Eifer des Gefechts nicht auf und schwupps schwimmen die Spermien ihrem Ziel entgegen.

         

        d) Ich weiß selbst nicht wie eine Mitsprache bei Abtreibung praktisch aussehen kann, aber stellen sie sich vor sie möchten unbedingt ein Kind, und wieder erwarten ist ihre Partnerin schwanger geworden (vielleicht waren sie ja urspr. unfruchtbar diagnostiziert und das ist ihre once in a life chance) aber die Frau will ihr Kind lieber töten. Und sie können nichts dagegen machen, haben keine Rechte.

         

        e) Ich höre da eine gewisse Ironie in ihrem letzten Satz, aber ich meins jetzt ernst wenn ich sage, dass Frauen auf der sonnigeren Seite des Lebens stehen.