Neues Smartphone-Gadget: Nicht mit Zunge

Ein neues Zubehör für Handys soll Paaren in einer Fernbeziehung das intime Leben erleichtern und digitales Küssen ermöglichen.

Drei Paare küssen sich vor einem Supermarktregal.

Nichts geht doch über einen innigen Kuss in real life. Da kann Kissenger nicht mithalten Foto: imago/ZUMA press

Die wachsende Mobilität stelle Menschen vor große Herausforderungen, heißt es immer wieder von Soziolog_innen und Psychotherapeut_innen. Fern- oder Wochenendbeziehungen seien nicht leicht aufrechtzuerhalten, vor allem mangele es an körperlicher Nähe.

Auch das sogenannte Sexting kann diesem Defizit keine Abhilfe leisten. Zwar werden dabei verbal-digitale Intimitäten sowie erotische Selfies ausgetauscht, bis im besten Fall beide Beteiligten am jeweiligen Ende der Leitung die Klimax erreichen (oder sich kichernd auf dem Boden wälzen), aber zu spüren bekommt man nur die eigenen Hände.

Auf der zweiten Londoner Messe „Love and Sex with Robots“ wurde nun ein neuer Apparat namens Kissenger vorgestellt. Dieser soll es möglich machen, dem Partner oder der Partnerin digitale Küsse zu übermitteln, deren Intensität sie oder er tatsächlich spüren kann.

Man steckt sein Smartphone in einen Aufsatz und knutscht ein darin integriertes Silikonpad. Die Sensoren darunter übersetzen den Kuss in Einsen und Nullen und übertragen ihn an den oder die glückliche Empfänger_in, dessen/deren Lippen ebenfalls auf den „Kissenger“ gepresst sind. Die Selfie-Kamera des Telefons hält indes das Gesicht der küssenden Person fotografisch fest. Klingt unromantisch? Und langweilig obendrein. Nicht mal „mit Zunge“ ist möglich.

Bisher befindet sich das Novum noch in der Testphase. Warum nicht noch Schmatzgeräusche aufnehmen und durch die Lautsprecher des anderen Handys wiedergeben? Dann hätten auch unbeteiligte Mitmenschen ihre Freude daran. Eines steht jedenfalls fest: Zunächst werden Fernbeziehungen auch weiterhin eine Herausforderung der modernen Liebe bleiben.

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