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Neues Kabinett in Israel„Eher jüdisch als demokratisch“

Die wichtigen Posten in der israelischen Regierung gehen an Politiker, die für eine verstärkte Besiedlung des Westjordanland eintreten. Die Siedler freut's.

Israelische Familie auf ihrem Balkon in der Siedlung Beit El. Bild: reuters

JERUSALEM taz | Ganze zwei Tage vor dem Besuch von US-Präsident Barack Obama in Israel sollen am Montag die Minister der neuen Regierung vereidigt werden. Die letzten Krümel des Kabinetts verteilte der in seinem Amt bestätigte Regierungschef Benjamin Netanjahu am Sonntag unter den eigenen Parteifreunden. Einer nach dem anderen zogen die Likud-Politiker ins Büro des Chefs, um seine Botschaft über die Ämterverteilung zu vernehmen. Ganze sieben Ministerposten ließen die Koalitionspartner der stärksten Fraktion übrig.

Mit Genugtuung reagierten die Siedler auf die Ernennung von Mosche Jaalon zum Verteidigungsminister. Er gehört zu den Hardlinern des Likud. Jaalon beendete im Sommer 2005 seine Zeit als Generalstabschefs genau einen Monat vor Israels Abzug aus dem Gazastreifen, den er vehement ablehnte.

Gegenüber Iran verfolgt der künftige Verteidigungsminister eine ähnliche Position wie Netanjahu und sprach in der Vergangenheit sogar davon, dass man über eine Exekution des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad nachdenken müsse.

„Die neue Regierung wird zu einer verstärkten Ansiedlung in Judäa und Samaria führen“, kommentierte Igal Dilmoni, Sprecher von Jescha, dem Dachverband der israelischen Siedler, auf telefonische Anfrage. Die wichtigen Ministerien gingen allesamt an Politiker, die dem Ausbau der Siedlungen im Westjordanland wohlgesonnen sind.

Yaalon zur Seite sitzen zwei Vertreter der ultrarechten Partei Habajit Hajehudi, die künftig das Bau- und Wohnungsministerium sowie das Industrie- und Handelsministerium übernehmen. „Unsere Betteltage sind vorbei“, zitierte die Tageszeitung Jedioth Ahronot den Chef des Siedlerverbandes, Avi Roeh.

Zipi Livni ist zuständig für Gespräche mit Palästinensern

Einzig Zipi Livni, ehemals Chefin im Außenamt und künftig Justizministerin, macht die Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen zu ihrem zentralen Ziel. „Unter Generalaufsicht“ des Regierungschefs soll Livni laut ihrer Vereinbarung mit Netanjahu ein Verhandlungsteam zusammenstellen und die Verhandlungen leiten.

„Die Regierung wird sich für die Stärkung des Rechtsstaats in Israel einsetzen und für demokratische Werte“, heißt es in der Vereinbarung weiter – die einzige, die bisher veröffentlicht wurde. Laut Berichten der liberalen Zeitung Haaretz vom Sonntag ist „die Orgie der antidemokratischen Gesetzentwürfe“ jedoch noch nicht vorbei. In der letzten Regierungsperiode wurde der umstrittene Treueschwur auf Israel als „demokratischer und jüdischer Staat“ verabschiedet sowie das Verbot, die „Nakba“, den Beginn des palästinensischen Flüchtlingsproblems, zu feiern.

„Die Flut rassistischer Reformvorschläge“ wird andauern, schreibt Haaretz und berichtet, dass sich laut Vereinbarung zwischen Likud und Habajit Hajehudi Israels neue Regierung dafür starkmachen werde, den „Staat des jüdischen Volkes“ zu festigen. „Eher jüdisch als demokratisch“, so bewerte Haaretz die Reformpläne, die offenbar eine Umverteilung der öffentlichen Gelder zum Wohl der jüdischen Bürger vorsieht sowie möglicherweise die Abschaffung des Arabischen als Landessprache.

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26 Kommentare

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  • AM
    anarcho michel

    na da ist der erich mühsam wieder da.

     

    ne mein libber,du bist nicht erich mühsam und auch kein anarchist.also laß das man mit dem erich mühsam.

    auch wenn du da noch son gedicht gefunden hast,mein libber.

    denn sonst hättewst du ein anderes rechtsveständniss und würdest hier der frau kaul keinen unverholenen antisemitismus vorwerfen.dein vorwurf läßt eher auf

    jüdischzionistische herkunft schließen wie sie zur zeit unter der jüdischen rechten oder den jüdischennationalisten der weltgesellschaft des judentums vorherrscht und rethorisches mittel ist kritiker zu stigmatisieren.wie man das mit grass und augstein versucht hat.

    aber evtl. sammeln sie ja schon damit das ultraorthodoxe im judentum sich einen neuen tenpel bauen kann auf wessen land auch immer es wird dann auch jüdisch israelisch..wie alles andere wo der jüdische nationalismus hinexpandiert...wer keine macht der hat kein recht..der versuch ist für andere also nicht juden terroristisch???

    und lassen sie das mit dem erich wenn sie sein gerechtigkeits sinnnicht verstanden haben.

    sie tun ihm keinen gefallen damit.

  • M
    mitsommernachtsdenker

    wer immer meint von israelisch-jüdischen räubern geklautes land gehöre nun ,weil die usa mit dem

    jüdischen nationalistenstaat in verhandlungen steht für eine hegemoniale vormachtstellung dieser jüdisch

    -en nationalideologistien,macht nichts anderes als sich zum fürsprecher dieser völkerechtsverbrecher.

    das ist das widerliche an israel.ihre verlogenheit

    und völker.- und menschenrechtswidrigkeiten.

    und dann so tun als wäre alles prima und vom jüdischen gott gewollt.verlogene religion.

    war schon immer so wo popen priester und dergl.

    den wein verpanschen ist nicht mehr viel wahrheit drin.das ist aber ihr geschäft...erst die leute mit konstruktionen verblöden und dann das ganze als absolute wahrheit hinstellen.und wenn man den unsinn mit dem verstand nicht beikommen ,verstehen kann heißt es glauben...und so ist der ganze quatsch unter

    religionsfreiheit geschützt.wer massenpsychotische konstruktionen schafft ist ein geistiger verbrecher..

    die bibel ist so ein interessenorientiertes manipulativ früher hebräischer geschichtsfälschungen.

    was das alte testament anbelangt und die ableitung eines gottes.auch wenn fleißig nachkonstruiert wird.

  • GM
    glaubnix michel +anarcho stichel

    meine sache.....ist das nicht.

    der staat israel sein die konsequenz des antisemitismus...ist so nicht stimmig.es ist die

    von den zionisten vorgezogene konsequenz.u.a.weil die jüdische religion kein staatsgebilde hatte wie der katholische vatikan...oder tibet.auch wegen dem

    latenten antisemitismus an dem jüdische historiker mit ihrer stringenten exklusivität für eine nation, die gar keine mehr war, mitgewirkt hatten.ob es auch andere lokalitäten als die nun als israel bekannte für einen eigenen staat gegeben hätte, ist ja nicht weiter nachgegangen worden.

    so ist zwar der israelische staat eine zuflucht für juden aber als nicht oder nicht ganz jude ist man kein israeli.eine israelische staatsbürgerschaft ohne jude zu sein gibt es nicht.das ist religiöser nationalismus.ähnlichkeiten gibt es da ja auch in islamdominierten staatsgebilden.religuion als grundlage der staatlichkeit ist menschenrechtswidrig.

    somit ist der israelische staat gegen seine bevölkerung die nicht jüdisch sein will oder kann oder darf..menschenrechtswidrig.

    hinzu ist das paradox zu zählen, dass der israelische staat wegen dem antisemitismus entstanden sein soll,er aber selbst als gebilde die derzeit größte antisemitische vereinigung ist die derzeit existiert.

    denn diese jüdisch exklusiven israelis sind alle samt

    einwanderer oder nachkommen von einwanderen,die die

    jüdisch-hebräische und später arabisierte bevölkerung dort vertrieben und unterdrückt haben.

    selbst wissenschaftliche tatsachen die dies belegen unterdrückt,vertuscht und verschwinden lassen haben.

    diese ehemals hebräisch-jüdische bevölkerung wurde zwar schon unter den arabern durch ökonomischen zwang islamisiert,sind aber von ihrer herkunft die eigentlichen juden im land die immer dort gelebt haben.diese allerweltsjuden die in der welt umher gewandert sind als kaufleute usw.hatten das land schon lange verlassen teils nach ägypten teils in den iran,teils nach osteuropa.

    die anmaßung des zionismus war, dort einen jüdischen staat zu errichten, wo eben ihre verwandten die

    arabisierten juden als arabisierte hebräer lebten

    und diesen wohl mit ihnen ,weil ihnen die verwandtschaft wohl zum teil klar wurde,aber weil sie die verwandten als unterentwickelt betrachteten,wollten diese zugewanderten zwangsläufig die erstbevölkerung dominieren.

    das konnten sich die islamisierten hebräer nicht gefallen lassen ,schließlich war es seit ewigen zeiten das land das sie als einfachste bauern(fellachen)beackerten.

    das ist der antisemitismus derer die den staat israel

    heute besetzt halten.seltsamer weise taucht das nicht in den antisemitismusforschungen auf.

    also meine lieben butter bei die fische und schluß mit dem lügenmist!!!!!!!

  • M
    mudda

    araber sind gar keine Palestinenser.

    erst seit den 60ern beanspruchen sie

    fälschlicher weise diesen namen.

     

    palestinenser sind die in den 30ern im der region erschlagene juden bei diversen pogromen und ihre nachfahren.

     

    judea und samaria sind befreit!

     

    egal was die sich im linken lager verbergenden NAZIS

    auch immer behaupten.

     

    glaubt ihr nicht?

     

    was war vor 1948 die:

    Palestinian post - jerusalem post

    palestin postal cervise - post of israel

    palestinian philarmonics - israely philarmonics

     

    usw.

     

    wer war in den dokumenten vom brit mandatsgebiet die

    arabs und wer die palestinians?

     

    es ist halt ein spezificum einer bestimmten kultur alles für sich zu beanspruchen.

     

    "das is meine strasse alda und isch weiss wo dein haus wohnt, kennt man hier ja auch.

  • MS
    meine sache

    Die alte Gleichung [israel = Nazi-Deutschland (im Quadrat) * Holocaust an allen Araber_innen] ist ja nun doch etwas ausgelutscht, bleibt aber bei den Antisemit_innen so beliebt, wie sie widerlich ist.

     

     

    Wobei ich hier viele Parallelen mit Erika "Ich will mein Haus wieder" Steinbach sehe.

     

    Zum einen werden erstmal geschichtliche Wahrheiten umgedeutet.

     

    Aus dem Agressor (heute: Hamas und andere faschistische Gruppen - früher: eigentlich jede palästinensische Gruppe die mehr als 5 Mitglieder_innen hatte und mind. eine Waffe) wird mal eben das seit Jahrzehnten verhungernde Opfer gemacht, welches schon seit jeher den Frieden zu wollen scheint.

     

    Bei Steinbach heißt das: Polen hat zuerst mobil gemacht.

     

    Dann die Nakba. Viele Araber_innen sind freiwillig aus Israel geflohen, in der Hoffnung dass die arabischen Staaten (also: arabische Armeen) sich möglichst intensiv und schnell um das "jüdische Problem" in ihrer Mitte kümmern aka "Treibt die Juden zurück ins Meer" und wurden dann von den besiegten Staaten ungern bis gar nicht aufgenommen.

     

    Bei Steinbach ist dass die, "grausame Vertreibung" der Deutschen aus Ost-Deutschland und dem gleichen Wehemenz mit einhergehender Zweck-Demen, mit der auch die Palästinenser_innen ihr Rückkehrrecht fordern.

     

     

    Und bezüglich Knaul: Von ihr bin ich ja schon gewöhnt, dass Fakten zu Gunsten der Pali-Seite geschönt/verschleiert/dramatisiert werden. Von demher sehe ich sie als eine der besten Gonzo-Journalistinnen Deutschlands. Weiter so!

     

    Nun zum Vorwurf, wie es Israel denn wagen könnte sich das Recht des explizit JÜDISCHEN Staates herauszunehmen und damit einen national-religiösen Zusammenhang aufstellen, der "natürlich" in ein Apartheidsstaat münden MUSS!

     

    1. Der Staat Israel ist selbstverständlich ein jüdischer Staat. Darum existiert er überhaupt. Damit es zumindest ein Staat gibt in den jüdische Menschen einwandern können, wenn sie in ihrem Ursprungsland bedroht werden.

     

    2. Israel ist eine Konsequenz auf den Antisemitismus. Hierzu: Der Tod ist ein Meister aus Deutschland. Heißt: Selbstverständlich braucht Israel Militär - das ist bedauerlich, aber unvermeidlich. Wie soll denn bitte schön eine Schutzmacht fungieren wenn de facto alle herumliegenden Staaten (inkl. Pali-Land) immer wieder, allen voran Hezbollah und Hamas, betonen wie geil doch Hitler war und das es erst Frieden geben kann wenn auch der letzte Jude verreckt ist.

     

    3. Scheitern die Friedensverhandlungen in erster Linie daran, dass im Westjordanland und Gaza noch immer von Groß-Palästina geträumt wird oder zumindest ein Palästina mit der Hauptstadt Ost-Jerusalem.

    Warum genau die Hauptstadt so nahe an der Grenze sein muss weiß ich nicht, Ramallah würde sich auch anbieten. Noch weniger weiß ich, warum es die PA (pal. Autonomiebehörde) es nicht schafft zu akzeptieren, dass Israel eine Straße für die Siedlungen baut (die seit den 80ern in allen Friedensverhandlungen klar als Staatsbestandteil Israels gelten - das sind nicht alle) und die Palästinenser diese Straße mitbenutzen können.

    Die PA hat ausdrücklich darauf bestanden - dann müssen die Menschen ausm WJ halt 30min länger zum Kindergarten fahren, wenn sie so stolz und nationalistisch sein müssen.

     

     

    Und letztlich: Warum wird eigentlich so viel Zuspruch zu diesen nationalen Befreiunsbewegungen gegeben?! Es wird für die Bevölkerung nicht wirklich besser wenn die nationalen Führer die Macht übernehmen. Nur das Etikett der Ausbeutung ändert sich - Israel ist wenigstens Arbeitgeber, etwas was die Hamas trotz ideologischer Dauerverblödung (oder gerade deshalb?) nicht geschafft hat. Hierzu könnte man sich auch den Irak anschauen - nach Abzug der amerikanischen Truppen ^^

     

    Aber ich denke es geht hier auch darum, dass hier ein salonfähiger Antiimperialismus der sich mit Antizionismus vermischt zur Geltung kommen möchte. Frei nach dem Motto: Mir egal ob das Faschisten sind. Es sind Looser, also finde ich sie super.

  • B
    bull

    Nichts Neues vom Verbrecherstaat Israel.

  • EM
    Erich Mühsam

    Die Liebe und das Leben ehren -

    Das möchten wir Euch eben lehren.

     

    Erich Mühsam

  • VL
    vergessene Liebe

    Dieser `Slogan`: "Eher jüdisch als demokratisch" hat ja inzwischen, als ein Axiom sozialer Kultur, eine weitreichende Mimesis:

    Denn die Logik dieses Slogans ist- historisch betrachtet-

    eine Logik des egoistischen Antihumanismus.

    Ist eine Logik für die eigene Stärke,

    ist eine Logik für eigene Macht...

    im nationalistischen und im kulturhistorischen Kontext.

    ------------

    Die Logik dieses `Slogans´ war primäres Axiom im NAZI- Deutschland: = "Deutschland den deutschen" ..

    Und findet sich als `sozialhistorisches´ Axiom des Protektionismus eigener Nationalstaatlicher-religiöser und ökonomischer Interessen in nahezu jeder Nation!

    Es war die Idee der U.N.O. diese historisch negative Erbschaft durch friedliche kosmopolitische Solidarität im Namen von Menschenrechten und Frieden zu überwinden!

    Wie es im eigentlichen die Idee der E.U. ist, diese negativ-historische Erbschaft durch humane solidarität und Demokratie im Bereich Europas zu überwinden!

    Das Ende des Kalten Krieges, der Fall der Mauer in Berlin- als positive Beispiele `Neuen Denkens´..

    --------------

    Die historische Logik dieses antihumanen Slogans hat viele Kriege verursacht.

    War Ursache der Übel des Holocaust gegen die Juden.

    Hat bisher viele- eigentlich überflüssige- Grenzen errichtet. Hat mörderische Mauern erbaut und Krieg und Terror erzeugt!

    --------------

    Dieser Text von Marianne Knaul erscheint mir als sehr objektiv und aufschlussreich. Der Eindruck den Frau Knaul mir vermittelt, ist erschreckend!

    Es erscheint, als ob Staat Israel, Judentum, stagniert im Axiom des `historisch schrecklichen´ des Antihumanismus, der Antisolidarität = die Logik des Neonazismus, des historischen Antisemitismus, des Mauerbau´s praktiziert/ legitimiert!

    --------------

    Es gibt doch sicherlich Menschen im Staate Israel, die die Ideen Immanuel Kants, Der U.N.O. des friedlichen- humanen Europa etc. teilen? Die der Ideologie des " eher jüdisch als demokratisch" eine Absage erteilen?

    --------------

    Es erscheint als ob Staat Israel sich global, durch festhalten am Axiom " eher jüdisch als demokratisch" sehr sekundarisiert- oder eben `merkwürdig´provinzialisiert. Und sich als negativer Schauplatz von Terror und Antihumanismus - eben als `zurückgeblieben´ im globalen Feld etabliert !

  • MS
    Mark Steyn

    Wann kommentiert eigentlich die Taz eine Wahl in der Türkei nach dem Gesichtspunkt Änderung des Statuts der Besetzung von Nordzypern?

     

     

    Ich selbst begrüße die neue Regierung in Israel, möge sie Ihren Aufgaben gerecht werden. Leider sehe ich nicht wie man mit der Hamas zum Frieden kommen könnte. Aber vermutlich bin ich auch verblendet

  • H
    heym

    Wie schön- nun ereifern sie sich wieder, die Weltkriegs-Geläuterten: "steht doch so im Titel von Haaretz" oder "wenn das in einer israelischen Zeitung steht, dann stimmt es bestimmt”.

    Abgesehen von der falschen Übersetzung, geht ein solcher Titel eben nicht.

    Ist nämlich ein kleiner Unterschied, ob das die linksliberale (und nicht linkslibertäre) deutsche taz schreibt oder Haaretz, oder? Aber nein – die Weltkriegs-Geläuterten Deutschen schreiben allen vor, was sie zu tun oder zu lassen haben – frei nach dem Motto: am deutschen Wesen, soll die Welt genesen.

  • T
    tim

    thomas hat offensichtlich nichts verstanden.

    harald ist mitnichten witzig, eher armselig, in seinem versuch, den demokratischen anspruch auf ebensolche zu verlagern, die sich nicht demokratisch zeihen.

  • T
    Thomas

    Haha, Harald, deinen Kommentar find ich wirklich gut. Das Herumhacken auf Israel geht mir auch schon lange auf den Geist. Bei Marokko (Westsahara) oder China (Tibet) kommentiert man ja auch nicht jede Regierungsbildung unter dem Blickwinkel der Besatzung.

  • E
    end.the.occupation

    > 'Eher jüdsich als demokratisch'

     

    Soll das etwa andeuten, dass es zwischen jüdisch und demokratisch einen Widerspruch geben könnte? Kann der Leser so nicht zu der Ansicht gelangen, dass ein jüdischer Staat per definitionen einem Apartheidstaat ist?

     

    Na wenn das kein Antisemitismus ist ...

  • CR
    Christine Rölke-Sommer

    wenn der Erich Mühsam wenigsten zur kenntnis nähme, dass frau Knaul keinen titel erfunden, sondern ein zitat aus ha'aretz als titel eingesetzt hat...

    dann tät er wohl schreiben, dass ha'aretz antisemitisch ist?

  • M
    Mühsam?

    „Coalition pact calls for bill making Israel „Jewish first, democratic second“

     

    http://www.haaretz.com/news/national/coalition-pact-calls-for-bill-making-israel-jewish-first-democratic-second.premium-1.509903

     

    lautete der Titel eines Beitrages aus Haaretz.,

     

    Ob man erst auf die Idee kommen muss, sich Erich Mühsam zu nennen, um sich auszudenken, man könne hier deswegen gegen Frau Knaul polemisieren?

  • CR
    Christine Rölke-Sommer

    Ya'alon zurückhaltend?

    wenn/falls der vorschlag, Ahmadineshad pre-emptive zu exekutieren, für zurückhaltung steht, dann ja. sonst eher nicht, täte ich mal sagen.

     

    als israelische staatsbürgerin kann man sich angesichts dieser regierungstruppe eigentlich nur noch die haare raufen. und als nächstes wieder zelte am boulevard Rothschild aufschlagen!

  • KV
    Karin Vatter

    @Harald: "In der OJC (Organisation für Jüdische Zusammenarbeit) sind 57 jüdische Staaten weltweit zusammengefasst, von den kein einziger ein demokratischer Rechtsstaat ist."

     

    Sind sie von Beruf Märchenerzähler? Wobei Märchen ja auf ihre Art Wahrheiten aussprechen, scheint Ihnen da etwas abhanden gekommen zu sein...

  • PH
    Peter Handke

    Politik ist in Israel die Kunst, sich Feinde zu schaffen, ist die Fortsetzung des Kriegs mit anderen Mitteln.

     

    Der gewaltlose Widerstand Palästinas erweist sich erneut als gescheiert. Und die resignierte Hinnahme rund 20% der Israelis, Bürger minderen Rechts zu sein, weil man als nur Staats- nicht aber als Volkszugehörige klassifiziert wird, ebenso.

     

    Und zur Staatsräson Deutschlands gehört, dass wie wieder einmal dabei sind!

  • W
    wegen

    Friedensprozess.

     

    Die machen alle nicht den Eindruck, sich aus eigenen Überzeugung oder aufgrund bestehender Umstände genötigt zu sehen, einem Frieden mit den Palästinensern anzustreben.

     

    Sie sind somit alle absolut sanktionsfreif, eine Hilfe die von Nöten ist, damit sie mal einen klaren Gedanken fassen können.

  • EM
    Erich Mühsam

    Sehr geehrte Frau Kaul

     

    Bezüglich der intendierenden Aussage Ihres Titels, daß jüdisch nicht demokratisch sei.

     

    Der unverholene Antisemitismus der aus dem Titel Ihres Artikels spricht finde ich zum kotzen.

     

    Mit freundlichen Grüßen

     

    Erich Mühsam

  • BG
    Bodo Goldmann

    Der Siedlungsbau wurde ja bisher von jeder israelischen Regierung gefördert und unterstützt.

    Der systematische, von den Regierungen Israels bewußt geplante immer weiter gehende Bau von Siedlungen im West-Jordanland ist das größte Hindernis für einen Ausgleich zwischen den Palästinensern und Israel. Die israelische Regierung schafft damit Tatsachen, die einen Palästinenserstaat unmöglich machen. Zudem ist die Besiedelung eine Missachtung und ein Bruch des Völkerrechts und diverser UNO-Resolutionen.

     

    Leider unterstützt die deutsche Regierung trotzdem den Siedlungsbau!

    Der europäische Gerichtshof hat in einem Urteil festgestellt, das Produkte aus den Siedlungen in den von Israel besetzten Gebieten nicht unter die Zollfreiheit bei der Einfuhr in die EU fallen.

    Die deutsche Regierung akzeptiert es aber, das Israel Produkte aus den Siedlungen als "aus israelischem Zollgebiet" deklariert und ZOLLFREI in die EU exportiert.

    In der EU ist es die Bundesregierung, die ein konsequentes Vorgehen der EU gegen die Zollfreiheit der Siedlungsprodukte verhindert - und so die Umsetzung von EU-Recht verhindert.

    Firmen aus den Siedlungen dürfen sich im gesamten Gebiet der EU frei entfalten, ihre (zollbegünstigten) Waren, Produkte und Dienstleistungen frei und ungehindert jedermann anbieten. Und sie tun dies auch.

    Inzwischen setzt sich sogar die Caritas in Deutschland dafür ein, das Produkte aus Siedlungen gekennzeichnet werden, so das der Verbraucher in Europa erkennen kann, ob ein Produkt aus dem "normalen" Staatsgebiet Israels stammt oder aus den illegalen Siedlungen des besetzten West-Jordanlandes. Die deutsche Regierung schweigt allerdings weiterhin.

  • S
    Senckbley

    Natürlich freuen sich die Siedler. Die meisten werden sich noch erinnern an die Räumung von Kush Katif im Gazastreifen, für die Sharon verantwortlich war. 8600 Menschen verloren damals ihr Zuhause, die Gutmenschen im Westen haben frohlockt, die Hamas konnte sich gestärkt fühlen. http://bit.ly/15UuAwY

     

    Jetzt ist Jaalon, der damals die Räumung abgelehnt hat, Verteidigungsminister. Es kann also nur besser werden.

  • H
    Harald

    In der OJC (Organisation für Jüdische Zusammenarbeit) sind 57 jüdische Staaten weltweit zusammengefasst, von den kein einziger ein demokratischer Rechtsstaat ist.

     

    Warum sollte also ausgerechnet das rassistische Israel, auf dessen Staatsgebiet nur 20 % der Bevölkerung siedelnde Palästinenser sind, da eine Ausnahme machen? Schließlich verlangen die demokratischen Fatah und Hamas, den Anteil spürbar zu steigern.

     

    Daß sich Israel mit Wahlen über die berechtigten Ansprüche der Mehrheit im Nahen- und Mittleren Osten hinwegsetzt, sollte den Menschen in Deutschland endlich die Augen dafür öffnen, ihren Verpflichtungen aus der deutschen Geschichte nachzukommen und sich für die überfälligen Veränderungen in Israel einzusetzen.

     

    Die Boykott- Besitzentziehungs- und Sanktionsbewegung geht hier mit bürgerschaftlichem Engagement voran.

     

    Von welcher Art die rechtsradikalextremistischen Hardliner in Israel sind, zeigt die Episode mit dem Iran, dem das Recht auf die friedliche Nutzung der Kernenergie abgesprochen wird und damit das Recht, als arabische Führungsnation die Geschicke der Region zu lenken und für die angedachte Zukunft Israel zu sorgen.

  • U
    Ute

    Eins muss man Frau Knaul sagen, die Palästinenser hatten auch nicht die Absicht die Nakba zu feiern, sondern ihrer zu gedenken, feiern tun die Anderen, ungeniert.

     

    Und war Jaalon nicht hinsichtlich der Angriffs-Rhetorik im Hinblick auf Irans Atomanlagen etwas zurückhaltender als Netanjahu?

  • SD
    Stimme der Demokratie

    Ja, diese tiefe Sorge um die Friedensfähigkeit von Juden. Die sollten besonders durch die Deutschen wirklich im Auge behalten werden. Bei den palästinensischen Dialogpartnern brauchen wir uns keine Gedanken machen. Die würden ja SOFORT ihren Juden-Hass und ihre Israel-Vernichtichtungfantasien abelegen, sobald es keine bösen Siedler mehr geben würde.

  • P
    PeterWolf

    Wie ein ethnisch oder religiös begründeter Staat gleichzeitig demokratisch und rechtsstaatlich sein kann, hat sich mir bis heute nicht erschlossen.

    Aber das liegt sicher nur an meiner geistigen Beschränktheit.