piwik no script img

Neuer Skandal um Rob Ford„I´ll kill that fucking guy“

Torontos Bürgermeister hat erneut Ärger. Erst gestand er Drogenkonsum, jetzt muss er sich für ein Video entschuldigen, in dem er wüste Morddrohungen ausspricht.

Ooops, he did it again: Torontos Bürgermeister Rob Ford muss sich am Donnerstag erneut rechtfertigen. Bild: ap

TORONTO afp | Filmaufnahmen von einem Wutausbruch im Vollrausch bringen den Bürgermeister der kanadischen Millionenstadt Toronto nach seiner Drogenbeichte weiter in Bedrängnis. „Das ist äußerst peinlich, ich weiß nicht, was ich sagen soll“, erklärte Stadtoberhaupt Rob Ford am Donnerstag. Der 17-sekündige Film zeigt, wie der wankende Politiker in einem Wohnzimmer Tiraden und sogar Morddrohungen ausstößt. Das heimlich gefilmte Video wurde von der Zeitung Toronto Star gekauft und veröffentlicht.

Der 44-Jährige sagt darin unter anderem sinngemäß, er werde jemandem die Kehle durchschneiden, ihm die Augen ausstechen und ihn umbringen. Gegen wen sich die Drohungen richteten, blieb unklar. Er sei damals „extrem, extrem betrunken“ gewesen, sagte Ford. Gleichzeitig versicherte er, es sei für ihn kein Problem, dass die ganze Welt den Film nun sehe.

„Das ist sehr beunruhigend und traurig“, kommentierte Stadtrat James Pasternak das Video. Ein solches Verhalten sei eines Bürgermeisters nicht würdig. Fords Stellvertreter Norm Kelly sagte, er hoffe, es habe sich um „metaphorische“ Äußerungen gehandelt. Zugleich warb er für Verständnis. Jeder habe schon solche Wutanfälle im privaten Bereich beobachtet.

Erst am Dienstag hatte Ford nach anfänglichem Leugnen den Konsum des Kokainderivats Crack eingestanden, gleichzeitig aber einen Rücktritt ausgeschlossen und eine erneute Kandidatur für das Bürgermeisteramt der kanadischen Millionenmetropole angekündigt. Fords Gegner fordern wegen der Drogenaffäre seinen Rücktritt. Vize-Bürgermeister Kelly legte ihm eine Auszeit nahe.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

5 Kommentare

 / 
  • G
    gast

    Freut mich, dass die Sensationsgier hier Befriedigung findet. Und natürlich sollten wir Politiker ausspionieren und nach ihren privaten Gelüsten wählen um uns dann zu beschweren, dass sie als Politiker dagegen inkompetent sind.

  • Jelzin goes USA.

    • P
      pat
      @Christian_72:

      in Canada :-)

      • @pat:

        @ PAT: Verdammt; hast recht:-(

        Mailand oder Madrid - Hauptsache Italien.

  • I
    ironimus

    Herrlicher Kopf ! Wie Schwein Napoleon aus "Animal farm" .