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Neuer Podcast „Filterbabbel“Nerd-Themen für alle

Filterbabbel ist ein Podcast über digitale Öffentlichkeit, gemacht von zwei Frauen und gleichermaßen gedacht für Netz-Neulinge und Spezialist*innen.

Die Bubble zum Anfassen Foto: dpa

Mark Zuckerberg möchte auf einmal reguliert werden, die Bundestagsabgeordneten verstehen die sozialen Netzwerke nicht, und was sind noch mal SharePics? Es sind oft die scheinbar nebensächlichen Nachrichten über die Netzwelt, die unser Zusammenleben als sich digitalisierende Gesellschaft am meisten betreffen. Diesen Themen widmen sich Ann-Kathrin Büüsker und Karolin Schwarz in „Filterbabbel“, ihrem neuen Podcast über die „digitale Öffentlichkeit“.

Podcasts auf Deutsch über Netzthemen gibt es bisher noch wenige, und die konzentrieren sie sich mehr auf die technischen Aspekte oder die netzpolitischen Details der Digitalisierung. Frauen sucht man an der Schnittstelle Netzthemen und Podcast bisher auch vergeblich.

Büssker, Moderatorin beim Deutschlandfunk, und Schwarz, Erfinderin der Faktencheck-Plattform Hoaxmap, scheinen mit „Filterbabbel“ ein bisschen näher an der „Verbraucher*in“ bleiben zu wollen. Oder, wie man vielleicht lieber sagen sollte, näher bei der „digitalen Bürger*in“. Sprich: Was geht mich das an – als Teilnehmer*in an digitalen Debatten –, dass Abgeordnete die sozialen Netzwerke als Darstellungs-, nicht aber als Zuhörplattformen betrachten. Dass Zitate, die ich online teile, womöglich erfunden oder aus dem Kontext gerissen sind.

In der Zwischenlage

Die erste Folge des Podcasts, die seit Freitag beim Hoster Podigee abrufbar ist, zeigt, dass Büüsker und Schwarz das Digitale als Thema für alle aufbereiten wollen – und eben nicht bloß für Spezialist*innen.

Hie und da scheinen die Podcasterinnen noch nicht abschließend entschieden zu haben, welche Gruppe sich von „Filterbabbel“ angesprochen fühlen soll. Muss man noch mal erklären, was ein SharePic ist? Ist allen Zuhörenden der Drachenlord ein Begriff? Und das Netzwerkdurchsetzungsgesetz? Es ist natürlich schwierig, einerseits niedrigschwellig zu bleiben und andererseits die Expert*innen mitzunehmen.

Ab und an gerät die erste Folge in eine Zwischenlage, wo frisch Zugeschalteten wichtiger ­Kontext fehlen dürfte, während die Nerds wohl nichts Neues erfahren. Aber beim Pod­cast als Format ohne Regie muss man eben auch ein bisschen Zeit zum Sicheinspielen der Gesprächsdynamik geben sowie fürs Auswerten der ersten Feedbackkommentare.

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