Neuer Chef der BBC: Tony Hall wird Generaldirektor
Tony Hall heißt der neue Chef der BBC und tritt ein schweres Erbe an. Das Unternehmen steckt in der Krise. Zuvor leitete er die Londoner Royal Opera.
LONDON/BERLIN dpa/taz | Der Verwaltungsrat der BBC hat sich entschieden und Tony Hall als neuen Generaldirektor auserkoren. Der 61-Jährige war zuvor Leiter der Londoner Royal Opera, hat aber eine lange BBC-Vergangenheit.
1973 begann seine Arbeit beim Sender, er wurde Nachrichtenchef und hatte sich 1999 schon einmal erfolglos um den Posten des Generaldirektors beworben. Zwei Jahre später verließ er den Sender. Nun ist Hall zurück und tritt ein schweres Erbe an: Die BBC steckt derzeit in der größten Krise ihrer 90-jährigen Geschichte.
Zunächst war bekannt geworden, dass der langjährige und sehr populäre Moderator Jimmy Savile Minderjährige missbraucht haben soll, bald darauf entlarvte die Redaktion von „Newsnight“ einen zwar ungenannten, aber leicht zu identifizierenden Politiker ebenfalls als Pädophilen. Die Vorwürfe waren jedoch haltlos, der Zeuge hatte sich geirrt. Das kostete Halls Vorgänger George Entwistle den Posten.
Nach seinem Studium der Philosophie, Wirtschaftswissenschaften und Politik hatte er 1973 klein im Newsroom von Belfast angefangen. Als Nachrichtenchef hatte er zwischen 1996 und 2001 auch den Rundfunksender BBC 5, den Nachrichtenkanal BBC News und den BBC-Parlamentskanal auf den Weg gebracht. Er gilt in Großbritannien als eine Art „digitaler Pionier“. 2010 wurde er ins Oberhaus als Lord Hall of Birkenhead berufen.
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