Neuer Anlauf für Hamburg?: Olympia ist tot, es lebe Olympia
Das gescheiterte Referendum hat Hamburgs Olympia-Austragungspläne beerdigt. Unternehmer Frederic Braun jedoch plant hinter den Kulissen schon einen neuen Anlauf.
Schluss, aus, vorbei: Als die Hamburgerinnen und Hamburger sich im November vergangenen Jahres mehrheitlich gegen eine Bewerbung um die Olympischen Sommerspiele 2024 ausprachen, wurde damit Hamburgs Olympia-Traum offiziell „für viele Jahrzehnte“ beerdigt – so hat es Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) formuliert. Auch die jüngst bekannt gewordenen Überlegungen von Alfons Hörmann und Michael Vesper vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) für eine erneute deutsche Bewerbung bezeichnete Scholz am Wochenende als „nicht realisierbar“.
Doch nicht alle der damals vom Referendum ausgebremsten Olympia-Befürworter denken so wie Scholz. Frederik Braun betreibt mit seinem Bruder Gerrit die erfolgreiche Modelleisenbahnanlage „Miniatur-Wunderland“ in der Speicherstadt. Beide waren auch unter den Initiatoren und Motoren der gescheiterten Olympia-Kampagne „Hamburg 24“. Er denkt längst über eine erneute Hamburger Bewerbung nach: für das Jahr 2028.
Die Absage der Kandidatur für 2024 ist für den Unternehmer „keinesfalls eine generelle Absage an künftige Bewerbungen“. Im Herbst 2017 werde er gespannt verfolgen, wer vonden ehemaligen Konkurrenten Austragungsort für 2024 wird. Braun erwartet, dass Paris den Zuschlag erhält, will aber die Daumen ganz feste für Los Angeles drücken: „Dann hat Hamburg 2028 eine realistische Chance, weil wieder eine europäische Stadt an der Reihe wäre.“
Der Mann meint es ernst. Er beruft sich darauf, dass beim Hamburger Referendum formal nur über die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2024 abgestimmt wurde. Somit habe man sich die Option auf einen erneuten Bewerbungslauf offengehalten. Und dabei könnte er sich vorstellen erneut eine Olympia-Kampagne mit ins Leben zu rufen – und sich dort, so Braun, „in einem ähnlichen Umfang zu engagieren“ wie 2015.
Formal bestehen die Voraussetzungen für eine erneute Kandidatur: So hatte der DOSB den Hamburgern einen Bewerbungsauftrag ja nicht nur für 2024 erteilt, sondern auch für 2028. Zumindest mit inländischer Konkurrenz wäre also kaum zu rechnen. Und die Hamburger Politiker? Die müsse man, sagt Frederic Braun, halt dazu zwingen, umzudenken. Er hat bereits sehr konkrete Vorstellungen eine die neue Kampagne betreffend: Diese müsse politikfern und „von unten nach oben organisiert sein“, sagt Braun. Er will den Senat auffordern, eine erneute Bewerbung zu prüfen – mit Tausenden von Unterschriften.
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