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Neue Zusammenstöße am Gezi-ParkAuf. Zu. Tränengas

Kaum ist die Heimat der türkischen Protestbewegung neu eröffnet, wird sie wieder geschlossen. Die Polizei geht hart gegen die Demonstranten vor.

Wenige Stunden nach seiner Wiedereröffnung riegelte die Polizei das Park-Areal wieder ab. Bild: dpa

ISTANBUL dpa | Wenige Stunden nach der offiziellen Wiedereröffnung des Gezi-Parks ist die Polizei in Istanbul erneut gewaltsam gegen Demonstranten vorgegangen. Die Sicherheitskräfte setzten am Montag Wasserwerfer und Tränengas ein. Demonstranten versuchten, Barrikaden auf der zentralen Einkaufsstraße Istiklal Caddesi zu errichten. Zudem bewarfen sie die Wasserwerfer mit Steinen. Die Polizisten gingen aber weniger massiv gegen die Aktivisten vor als am Samstag, als Tausende Menschen zum Gezi-Park gelangen wollten.

Vor den erneuten Zusammenstößen hatte es ein Verwirrspiel um den Park – das Symbol der landesweiten Proteste – gegeben. Wenige Stunden nach seiner Wiedereröffnung durch den Gouverneur riegelte die Polizei das am zentralen Taksim-Platz gelegene und vor drei Wochen gewaltsam geräumte Areal wieder ab.

In Erwartung neuer Proteste sperrten die Sicherheitskräfte zugleich auch weite Teile des Platzes ab. Die Demonstranten versammelten sich daher an dessen Rand. Sie skandierten „Überall ist Taksim, überall ist Widerstand.“

Istanbuls Gouverneur Hüseyin Avni Mutlu sagte bei der Eröffnung lokalen Medienberichten zufolge, illegale Versammlungen im Park würden nicht geduldet. Mit Blick auf das Protestbündnis „Taksim Solidarität“ fügte er hinzu, der Park gehöre nicht einzelnen Gruppen, sondern allen Menschen in Istanbul.

Internationale Kritik

Die Proteste in Türkei hatten sich an Regierungsplänen entzündet, den Gezi-Park zu bebauen. Inzwischen richten sich die Proteste aber vor allem gegen die autoritäre islamisch-konservative Regierung von Recep Tayyip Erdogan. Der Ministerpräsident war der Polizeigewalt bei den seit Ende Mai andauernden Protesten international kritisiert worden.

Das Protestbündnis „Taksim Solidarität“ hatte am Samstag zu einer Demonstration aufgerufen, um den Gezi-Park „den wahren Besitzern, nämlich jedem“ zurückzugegeben. Vergangenen Woche war bekannt geworden, dass ein Gericht die Baupläne am Gezi-Park gekippt hat.

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