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Neue Vizepräsidentin des BundestagsGöring-Eckardt ist zurück

Katrin Göring-Eckardt, bisher Fraktionschefin der Grünen, wurde zur Vizepräsidentin des Bundestags gewählt. Der AfD-Kandidat fiel bei der Wahl durch.

Rückkehr als Bundestags-Vize: Katrin Göring-Eckardt nach ihrer Wahl am Donnerstag Foto: Michele Tantussi/reuters

Berlin afp | Die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt ist am Donnerstag abermals zur Vizepräsidentin des Bundestags gewählt worden. Die Abgeordnete hatte dieses Amt bereits von 2005 bis 2013 inne – und übernahm es nun wieder als Nachfolgerin ihrer Fraktionskollegin Claudia Roth, die am Vortag zur Kulturstaatsministerin im Kanzleramt ernannt worden war. Der Kandidat der AfD für den Vize-Posten im Parlament, Michael Kaufmann, fiel bei der Wahl erneut durch.

Auf die Grünen-Politikerin Göring-Eckardt entfielen 501 Stimmen, wie Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) bekannt gab. 140 Abgeordnete stimmten mit Nein, 48 enthielten sich. Der AfD-Politiker Kaufmann bekam 94 Stimmen – und damit einige mehr, als die AfD mit ihren 82 Abgeordneten im Bundestag hat. Mit Nein stimmten 572 Abgeordnete, 21 enthielten sich. Kaufmann war bereits bei einem Wahlgang im Oktober durchgefallen.

Damit ist die AfD, die seit 2017 im Bundestag sitzt, weiterhin nicht im Bundestagspräsidium vertreten. Mehrere Kandidatinnen und Kandidaten der Fraktion für den Vizeposten fielen in den vergangenen Jahren durch. Zwar steht laut Geschäftsordnung des Bundestags jeder Fraktion mindestens ein Sitz im Parlamentspräsidium zu. Die Präsidiumsmitglieder werden allerdings von den Abgeordneten gewählt, und diese können frei entscheiden, wie sie abstimmen. Im Fall der AfD-Kandidat:innen überwog immer die Ablehnung.

Mit Göring-Eckardts Wahl dominieren im Bundestagspräsidium die Frauen: Die neue Präsidentin Bärbel Bas hat vier Stellvertreterinnen und nur einen Stellvertreter. Göring-Eckardt war zuletzt Ko-Fraktionschefin der Grünen. Bei der Besetzung der Mi­nis­te­r:in­nen­pos­ten in der neuen Bundesregierung war sie nicht zum Zuge gekommen.

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1 Kommentar

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  • Solange die AfD rechtsextreme Funktionäre, Mitarbeiter und Mandatsträger hat, solange die AfD eine anti-Arbeitnehmerpartei ist, solange sollte die AfD nicht mal das Recht haben, den Hausmeister im Bundestag zu stellen. Diese Partei teilt den demokratischen Grundkonsens nicht.