piwik no script img

Neue Nationalgalerie in BerlinAm Ende standen sie Schlange

Noch einmal drängten sich die Besucher in der Neuen Nationalgalerie - seit Donnerstag ist der berühmte Bau geschlossen. Für viele Jahre.

Andrang zwischen Baumpfählen: Besucher in der Neuen Nationalgalerie an Silvester. Bild: dpa

BERLIN (dpa) | Zahlreiche Menschen haben die Neue Nationalgalerie an ihrem letzten Öffnungstag vor der Sanierung besucht. 2012 Besucher seien am Mittwoch dort gewesen, sagte eine Sprecherin am Abend. Um 18 Uhr an Silvester wurden die Türen des Baus von Mies van der Rohe vorerst geschlossen - das Gebäude wird mehrere Jahre lang saniert. Die Sammlung moderner Kunst mit Schlüsselwerken von Pablo Picasso bis Andy Warhol, von Ernst Ludwig Kirchner bis Gerhard Richter wandert weitgehend ins Depot.

Dem Konzept zufolge soll der 1968 eröffnete Bau, der als Ikone der Klassischen Moderne gilt, behutsam und denkmalgerecht renoviert werden. Zunächst ist das Projekt auf vier bis fünf Jahre angelegt.

Nationalgalerie-Direktor Udo Kittelmann sieht das positiv: "Jedem Ende wohnt auch ein neuer Anfang inne. Mit der Sanierung der Neuen Nationalgalerie und dem geplanten Neubau zum Museum des 20. Jahrhunderts eröffnen sich wunderbare Perspektiven auf die Zukunft der Nationalgalerie und des Kulturforums", sagte er. Damit sei auch ein großer Schritt für die Berliner Museumslandschaft in Aussicht gestellt.

Zuletzt war in der Nationalgalerie David Chipperfields "Intervention" mit 144 Baumstämmen zu sehen. Im Januar gibt es allerdings doch noch etwas Kultur in der Neuen Nationalgalerie zu hören: Die Band Kraftwerk gibt zum Kehraus acht - bereits ausverkaufte - Konzerte.

Nach dem Pergamonaltar, der ebenfalls wegen Sanierungsarbeiten voraussichtlich bis 2019 nicht zu sehen ist, muss Berlin damit langfristig auf ein zweites kulturelles Highlight verzichten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!