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Neue Leiterin des Bieneninstituts CelleDie Fokussierte

Kirsten Traynor hat sich ihr halbes Leben mit allem beschäftigt, was das Berufsfeld Biene zu bieten hat. Jetzt kommt die New Yorkerin nach Celle.

Das Bieneninstitut in Celle hat eine neue Leiterin: Die Deutsch-Amerikanerin Kirsten Traynor Foto: Dr. Kirsten Traynor

Bremen taz | Arbeiten am Bieneninstitut – das klingt seltsam attraktiv, so wie die Kindervorstellung von einem guten Beruf. Und so passt es gut, dass auch die neue Leiterin des Instituts für Bienenkunde in Celle wirkt wie eine Forscherin aus dem Bilderbuch – ganz in ein Thema versenkt. „I deeply love all pollinators“ („Ich liebe alle Bestäuber“), sagt Kirsten Traynor in einem Youtube-Video – man glaubt es ihr sofort.

Für Traynor beginnt ihre Bienenliebe mit Wabenhonig, noch warm aus dem Stock, auf einer Farm in Maryland, wo sie als junge Frau eine Zeit lang arbeitete. Ihren Bachelor in Englisch hatte sie gerade fertig, und so schrieb sie sich kurzerhand für einen Bienenhalterkurs ein. In einer Verlosung gewann sie dort einen Bienenkasten und stand bald mit 20 Bienenvölkern da.

Seitdem ist ihr Leben auf die Hautflügler ausgerichtet: Was das Berufsfeld Biene hergibt, das hat Traynor gemacht: Sie war Imkerin, Wissenschaftlerin, Herausgeberin zweier Bienenmagazine – und nun ist sie eben Institutsleiterin.

Die New Yorkerin ist die erste Frau an der Spitze eines deutschen Bieneninstituts. Celle kennt die Deutsch-Amerikanerin schon: Dort hatte sie vor 15 Jahren ihre ersten Schritte in der Bienenforschung gemacht. Noch vor ihrem Bio-Studium untersuchte sie als Stipendiatin vom Institut aus die Unterschiede zwischen europäischer und amerikanischer Bienenhaltung.

Virenforschung am Bieneninstitut

Trotz Blüten und Honig und Summen und Brummen: Bienenforschung ist nicht unbedingt ein Wohlfühlfeld. Der Honigbiene geht’s nicht gut. Sie leidet unter der Varroa-Milbe und dem Klimawandel, Pestiziden und Monokulturen. Zu all dem hat Traynor schon publiziert; richtig Sorgen aber macht sie sich um die Wildbienen, deren über 20.000 Arten in ihrer Existenz bedroht sind.

Die Forschung am Institut will sie über eine eigene Virendiagnostik voranbringen. Internationaler soll Celle auch werden: Für die institutseigene Berufsschule für Imker*innen, die einzige in Deutschland, hat sie schon Kontakte ins Ausland geknüpft. In der Wintersaison sollen die Lehrlinge künftig Praktika auf der Südhalbkugel machen.

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