Neue Euro-Abgasnorm: „Dieselgate der EU“
Umweltorganisationen und Konservative kritisieren den Entwurf der EU-Kommission für die neue Abgasnorm. Er sieht keine Verschärfung für Benziner vor.
Nach einem vorzeitig bekanntgewordenen Entwurf für die Verordnung zur neuen Euro-7-Abgasnorm sollen bei den Vorgaben für Benzinautos die Grenzwerte der seit 2015 gültigen Euro-6-Norm einfach übernommen werden. Für Diesel-Pkw soll es nur eine leichte Verschärfung bei den Stickoxid-Werten geben. Stärker sollen die Grenzwerte für Busse und Lastwagen sinken.
Die EU-Kommission schätzt, dass die neue Norm die Herstellungskosten für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge um 304 Euro pro Fahrzeug steigert. Für Lkw und Busse wird für die bevorzugte Regulierungsoption dagegen ein Betrag von 2.681 Euro genannt. Dagegen stehen laut Kommission erhebliche Gesundheits- und Umweltvorteile.
Diese werden über 25 Jahre hinweg auf je nach Szenario bis zu 133,6 Milliarden Euro beziffert. Erreicht werden sie vor allem durch eine Reduzierung schädlicher Emissionen von Stickoxiden (NOx) und Feinstaub mit kleinen Partikeln (PM 2,5).
Die regulierungsbedingten Kosten für die Autobauer würden sich in diesem Zeitraum hingegen nur auf rund 35,5 Milliarden Euro belaufen, bei Lastkraftwagen und Bussen auf 17,5 Milliarden Euro.
„Das Timing könnte kaum unpassender sein“, kommentierte der CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber. „Die Welt geht in Flammen auf, die Inflation lässt die Preise in die Höhe schnellen, Unternehmen und Bürger ächzen unter explodierenden Energiepreisen und die Kommission schlägt neue Abgasnormen vor, die letztendlich die Preise für Autos und vor allem Lkw und Busse weiter in die Höhe schnellen lassen“. Dies sei auch deswegen absurd, weil ab 2035 de facto ohnehin kein Verbrennermotor mehr auf den Markt kommen solle.
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