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Netz debattiert Reichsparteitags-Spruch"Mit dem 2. Weltkrieg sieht man besser"

Eine ZDF-Moderatorin sprach beim Deutschland-Spiel vom "inneren Reichsparteitag" für Klose - und alle schreien: Skandal! Das ZDF bedauert die "Entgleisung", das Netz debattiert.

Ihr Arbeitgeber spricht von einer "sprachlichen Entgleisung": ZDF-Sportmoderatorin Katrin Müller-Hohenstein. Bild: dpa

Sie muss ganz entzückt gewesen sein. Katrin Müller-Hohenstein steht im ZDF-Studio eingerahmt von WM-Experte Oliver Kahn und den Nationalflaggen. "Ja, das ist ein klarer Torwartfehler", analysiert Kahn den Treffer Kloses. Müller-Hohenstein fährt ihm wie auf Knopfdruck ins Wort "und für Miroslav Klose ein innerer Reichsparteitag. Jetzt mal ganz im Ernst." Ihr Blick fixiert einen Punkt hinter der Kamera. Starr schaut sie geradeaus, während Kahn sein Einlull-Expertensprech fortsetzt. Müller-Hohenstein wollte etwas Pepp, Emotionen in das Gespräch bringen. Und die Emotionen kamen.

Die Netzgemeinde reagierte sofort. Innerhalb von Sekunden läuft die Maschinerie an: Auf YouTube protokolliert eine Aufzeichnung den Vorfall, die Stichwörter #reichsparteitag und #kmh befüllen den Kurznachrichtendienst Twitter Sekunden nach der Aussage mit Empörungsrufen. Was anfing mit „Habt ihr das gesehen? Skandal?“ wurde schnell zu einer kleinen Kampagne: „ZDF: Mit dem Zweiten Weltkrieg sieht man besser!“.

Willkommen im Mitmach-Web! Bereits eine Stunde nach Abpfiff die erste Reaktion vom ZDF – ebenfalls per Twitter: „Liebe Follower, wir verstehen Euren Unmut. Wir geben das morgen weiter.“ Dazu ein Verweis zum Kontaktformular auf der ZDF-Seite. Kurz darauf meldet das ZDF „Wir haben diese Redewendung erklärt, jedoch heißt das nicht, dass wir sie gut finden oder unterstützen. Ganz und gar nicht!“. Zuletzt sieht sich noch Dieter Gruschwitz, ZDF-Sportchef, zu einer Äußerung gezwungen: "Es war eine sprachliche Entgleisung im Eifer der Halbzeitpause. Wir haben mit Katrin Müller-Hohenstein gesprochen, sie bedauert die Formulierung. Es wird nicht wieder vorkommen."

Für viele Twitter-Nutzer war die Sache damit erledigt. „Können wir jetzt alle weiteratmen“ wird genervt gefordert und ein Mitglied unter dem Namen joachimgauck witzelt: „Wenn die Frau Müller-Hohenstein von einem 'inneren Parteitag der SED für Miro Klose' gesprochen hätte, würde ich mich jetzt auch aufregen."

Während die Stimmung auf Twitter sich beruhigt, erweisen sich einige Medien als unüberlegt. Sie regen sich über etwas auf, was bisher selbstverständlich benutzt wurde, wie Stefan Niggemeier protokolliert.

Die Stimmung spaltet sich. Alltägliche Redewendung oder geschmacklose Nazi-Assoziation? Ein Blick ins "Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten" verrät: "'Es ist mir ein innerer Reichsparteitag' oder 'Es ist mir ein innerer Vorbeimarsch', mit parodistischer Beziehung auf die bombastischen Reichsparteitage der Nationalsozialisten in den dreißiger Jahren aufgekommen."

Entstanden ist der Begriff in den 30er Jahren. Reichsparteitage waren Machtdemonstrationen des NS-Regimes mit Wehrmachtsvorführungen und großen Aufmärschen. Allerdings etablierte sich die Redensart in ironischer Form. Eine Parodie – ein Spott – auf den Nazi-Protz und dennoch unangebracht, wie ZDF-Sportchef Gruschwitz sofort einsah: "Das ist ein umgangssprachlicher Ausdruck, der nicht in die Fernsehsprache gehört."

Eine Debatte mit viel heißer Luft und Unkenntnis. Und wer es nicht bemerkt hat, Müller-Hohenstein legte noch einen drauf: "Tabellenführer". Noch so ein böses Wort.

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79 Kommentare

 / 
  • Q
    Querulant

    Die Frau gehört bestraft. Nicht weil sie einen Nazi-Vergleich zog, sondern weil sie einen SCHELECHTEN Nazi-Vergleich zog. "Innerer Reichsparteitag"...Wo hat man so einen Blödsinn schonmal gehört? Anständige Nazi-Vergleiche gehen so: "...und das war für den Polen Podolski eine ganz persönliche Beförderung zum Sturmführer der ohnhin nicht ganz arischen Reichsauswahl..."

     

    Euch noch ein schönes Heil Hinkel...

  • O
    ole

    @Piet

     

    Sie haben es auf den Punkt gebracht. Zudem gehört km/h meiner Meinung nach auch nicht zu den Spitzenkräften unter den Sportjournalisten bzw. Moderatoren. Sie dann allerdings in die braune Ecke zu stellen, wie hier von einigen Kommentatoren getan ist lächerlich.

     

    Einem Gerhard Delling passiert ein solcher Lapsus sicher nicht.

  • P
    Piet

    Achgottchen.

    Halb so wild.

    Natürlich absolut un-PC.

     

    Aber SportreporterInnen sind nun einmal dazu verdammt, live ungefiltert alles rauszurotzen, was ihnen gerade so spontan durch die Quatschbirne rumpelt.

     

    Genau wie Horst Köhler.

  • O
    oldfashioned

    die redewendung "innerer reichsparteitag" ist neben der spur - wie jedwede formulierung, die mit dem nazi-regime in verbindung gebracht werden kann (kommt jetzt bitte nicht wieder mit so trivialen begriffen wie die "deutsche sprache" o. ä.), egal ob die konnotation mal eine andere gewesen war oder nicht. eine rolle spielt nur, welche bedeutung zur zeit maßgeblich ist und das ist jawohl die aus der nazi-ära. gleichwohl mag das eine altmodische ansicht sein, schließlich sprechen wir seit der "wiedervereinigung" ganz selbstverständlich vom "reichstagsgebäude" in berlin (heißt ja auch nunmal so). vielleicht kommt der geflügelte ausspruch des "inneren reichsparteitags" deshalb inzwischen so leicht über die lippen einiger (offenbar) vieler. seitdem ist dieser begriff entkoppelt von seinen vormals assoziativen bezügen - NS-Staat, Hitler/Führer, Machtergreifung, usw. usf - aber eben nicht für jeden von uns, für mich jedenfalls nach wie vor nicht. und ich kenne auch niemanden, der/die den spruch in den mund nimmt, geschweige denn, den mal so salopp heraushaut wie die viel zitierte moderatorin im öffentlich-rechtlichen. für mich ist und bleibt das verdächtig.

  • S
    Schabracke

    Fritz Eckenga (55) hat da auch mal `ne Viertelstunde drüber nachgedacht:

     

    http://www.wdr.de/radio/home/podcasts/wdr2_podcast.phtml#wdr2kabarett

  • D
    Dude

    Ein Spieler auf dem Feld hat übrigens ne Armbinde (!!) auf der SpielFÜHRER (!!) steht...warum beschwört daraus eigentlich keiner die Nazifizierung des Bürgertums?

    Achja...weils auf Akzeptanz bei den Hosentaschenfaschisten trifft.

     

    Ihr habt auch sonst keine Probleme, oder?

  • O
    otto

    Wo ist der Yücel, wenn man ihn mal braucht?

  • B
    Beteigeuze

    Kennt Ihr den Film "Das Leben des Brian" von Monty Python?

     

    Dort ging es ähnlich zu wie nun hierzulande; denn jeder, der das Wort "Jehova" sagte, war der Steinigung geweiht.

    Köstlicher britischer Humor, und wir haben Tränen gelacht, als der strenge Sittenpriester beim feierlichen Verlesen der Anklageschrift gegen einen solchen Unglückseligen selbst "Jehova" sagte und konsequenterweise gleichfalls die Steine des ungeduldig wartenden Pöbels an die Birne bekam.

     

    Niemals hätten wir uns aber erträumt, daß wir Jahrzehnte später im realen, nun politisch korrekten Leben Deutschlands des 21. Jahrhunderts Zeuge eines ähnlichen Narrenspiels werden dürfen. Zwar ist es "nur" die mediale Steinigung, und die Opfer dürfen, wenn sie recht unterwürfig und höchstöffentlich ihr Vergehen eingestanden und Besserung gelobt haben, auf Gnade hoffen- die Sinnentleertheit indess bleibt die gleiche.

    Was des damaligen Hohepriesters "Jehova" war, sind heute "Autobahn" und "Reichsparteitag".

     

    Es ist über die Maßen köstlich und erquicklich, was hier dargeboten wird; und wenngleich der Vize des ZdJ in einem kurzen, hellen Moment vor Hysterie warnt, ist das für die bei jedem politisch inkorrekt erscheinenden Wort vor Entsetzen kreischenden Gutmenschen bereits zu spät. Sie werden- und das zu Recht!- in den historischen Komödien späterer Generationen als eben diese ziemlich bekloppt wirkenden "Hohepriester des vermaledeiten Wortes" dargestellt werden.

     

    Jeder bekommt eben, was er verdient hat, und so sehne ich mir schon ungeduldig den nächsten ungeheueren "Skandal" entgegen... zum Glück mangelt es in unserem Lande nicht an allzeit wachen Berufsempörten...

    ;-)

  • D
    denksema

    Ja, ja, so sind sie… Selbstverständlich will man die Fäkalbraunen nicht. Richtig. Ein bißchen Bildung, Humor und auch Nachsicht, und die Gefahr, das Kind mit dem Bade auszuschütten, ist gebannt. Wie heißt es: „ Immer schön den Ball flach halten“….

    Viele tolle Zeit – „Genossen/inen“ haben geschrieben ( oh, verdammt, da hab’ ich noch mal Glück gehabt, beinahe wäre es „Volks-Geno..ssen“ geworden…).

    Ich finde, gerade diesen ehrenwerten Leuten und Leutinnen sollte man jeden Tag ein Leckerli darbieten, dann halten sie sich wenigstens aus Wichtigem raus….

    Beim ZDF sollte man sich abgewöhnen, jeder Sau die durchs Dorf getrieben wird, hinterher zu laufen. Rückhalt für Frau Müller-Hohenstein wäre da als Loyalität erforderlich, oder hat man dort lediglich eine Wirbelsäule und kein Rückgrat?

  • RS
    rotes Sternchen

    Das is ne ganz normale Redewendung, wird doch oft benutzt. Aber durch die Anglizismen kennt man die deutsche Sprache nich mehr, gell?

     

    Außerdem herrscht hier Meiniungsfreiheit. Abe ich hab den Eindruck hier wird man genauso fertig gemacht wie in der DDR, wenn man aus dem Rahmen des poltischkorrektsprech fällt und nich mehr "auf Linie" is.

  • U
    Unbequemer

    Frau Katrin Müller-Hohenstein - Herr Kerner läßt bitten...

  • E
    Eric

    Und morgen unterhalten wir uns dann über den oft verwendeten Ausdruck: "Das ist nicht kriegsentscheidend." Wo der wohl herkommt? ;)

  • N
    Naishou

    Was für eine dämlich-hysterische Diskussion. Ich benutze diese Redewendung seit Jahren und das macht mich noch lange nicht rechts. Ich kann überhaupt nicht glauben, dass der armen Frau jetzt ein Strick daraus gedreht wird, und es als Menetekel für den Untergang unserer Demokratie gedeutet wird.

     

    Und so eine Diskussion wurde angestoßen von der vielzitierten, sonst so liberalen "Netzgemeinschaft" (die es ja gar nicht gibt, wohlgemerkt)?

     

    Einfach mal auf'm Boden bleiben.

  • C
    clementine

    Auf jeden Fernsehapparat ein Nazometer, das sollte zur Plicht werden, damit auch jeder sofort weiss, wann er im Netz losgackern muss.

  • S
    Subzero

    da passt ja auch ganz gut, dass oliver kahn in der nachbesprechung des spiels von "mannschaftshygiene" gesprochen hat...

  • JC
    John C.

    Oh, da hat KMH aber etwas ganz böses gesagt. das hätte sie nicht tun sollen - schon gar nicht als frau. hier schonmal historische filmaufnahmen, was wohl jetzt mit ihr passieren wird:

    http://www.youtube.com/watch?v=MIaORknS1Dk

  • U
    u.kern

    und die dunle zeit des raubtierkapitalismus?

  • P
    Peter

    Ist eigentlich jemand aufgefallen, dass das deutsche Spiel gegen Australien ziemlich RECHTS-lastig war? So ´was aber auch.

  • DJ
    Don Jorge

    Ach herrjeh...mal wieder ein Zwergen-Aufstand der politisch-korrekten Gutmenschen-Fraktion. Manche Reflexe nerven nur noch. Werdet erwachsen!

  • T
    Ätschibätsch

    Sicher, diese Formulierung ist daneben und falsch, aber muss dann gleich die Endlösung der Moderatorinnenfrage oder den Endsieg der deutschen Nationalmannschaft in Frage gestellt werden? Eine Nationalmannschaft, ein Volk, ein Bundestrainer. Du bist nichts, die DFB-Gemeinschaft ist alles! Auch wenn du nichts mehr zu essen hast, du hast immer noch deine scheiß Deutschlandfahne - Du bist der innere Reichsparteitag, du bist Deutschland!

  • G
    Guido

    Ich habe mir erstmal bei ebay eine Goldwaage ersteigert und werde erst in die Diskussion eingreifen wenn diese geliefert wurde. Hoffentlich ist das Thema bis dahin noch nicht in der Versenkung verschwunden.

  • I
    ichwersonst

    Es ist schon witzig. Niemand darf laut daran denken das dieser ganze nationalistische Flaggenwahn etwas anderes ist als reine, unpolitische Lebensfreude.

     

    Dann kommt eine Moderatorin mit einer kleinen (politischen) Anspielung, die eigentlich ganz nett ironisch ist und es geht eine Woge hoch. Weshalb eigentlich? Doch vermutlich nur weil bei dem harmlosen Halbsatz alle plötzlich wissen, das es eben eine doch eine nationalistische Sch***veranstaltung ist.

  • G
    Googy

    Mit dieser Demonstration von Kleinkariertheit langt es sicher zum Weltmeistertitel im Korinthenkacken und Erbsenzählen.

  • S
    Spielverderber

    KMH plappert dumm und gedankenlos Stammtisch-Ausdrücke von klammheimlichen Führerverehrern nach und wird von der Bloggergemeinde mehrheitlich in Schutz genommen.

    Verbrüderung im scharz-rot-goldenen Partyotismus? Oliver Kahns fachlich-kritischer Bemerkung, dass Kloses Tor aus einem Torwartfehler resultierte, musste schließlich patriotische Emotion entgegengesetzt werden. Und die ist in diesen Tagen anscheinend wieder zur Pflicht geworden. Wer das kritisiert, ist dann ein hysterischer Spielverderber.

  • P
    Phillip

    *gähn*

    Da wird eine, wenn auch nicht schöne und in diesem Kontext garnicht passende, Redensart im Zweiten benutzt und schon wird sich tagelang echauffiert.

    Der Fehler wurde erkannt, sie hat sich entschuldigt, fertig. Sie ist sicherlich kein Nazi ;)

    Habt ihr keine wichtigeren Themen? Peinlich, Peinlich...

  • DD
    Der Deutsch-Ami

    "Reichsparteitags"-Eklat als Vorwurf formulieren, eine niveaulose Debatte lostrampeln wie ein tumber Elefant im Porzellanladen und in der gleichen Zeitung die Überschrift "Klose gibt Vollgas" produzieren. Warum nicht gleich "Klose gibt ZyklonB"? Merkt ihr noch was?

    Deutschland ist krank am Nazi-Virus und die linke Gewalt verharmlosende taz hat sich leider anstecken lassen, ist nun selbst rotbraun. Wie sagt mein amerikanischer Verwandter immer? Rote und Braune liegen stets dicht beieinander, sind in den Methoden kaum unterscheidbar, weil im Ziel einig: Überwindung des Kapitalismus. Sozialismus und nationaler Sozialismus unterschieden sich nur ideologisch, nicht aber in der Lebenswirklichkeit. Ein Volk, er meint das deutsche, ändert seinen Charakter nicht. Hat er recht? Klaro!

    Die Rubrik "Verboten" vom 14.06. beispielsweise kann man unter dem Deckmantel Satire auch als Gewaltaufruf interpretieren.

    Selbstkritik jedoch war noch nie die Stärke Linker, geschweige denn von Journalisten.

  • KK
    kahns kommentar

    Mir war die Redensart vom Reichstag unbekannt, weshalb ich dachte, ich hätte mich verhört. Schön, dass die Leute im Zweifelsfall lieber etwas sensibler sind als desinteressiert. Dann klären sich in den Kommentarspalten anschliessend auch Herkunft und Bedeutung und alles ist letztlich halb so wild.

    Was den Begriff "Gas geben" oder "Vollgas" angeht, so denke ich nicht, dass es das Auto erst seit 1933 gab, oder was soll HIER die Aufregung??!

     

    Im übrigen fand ich bei der Moderatorin viel blöder, dass sie sich so ewig über die lauten Tröten aufregte, die ja die Fangesänge übertönten, hach! Das ist wie Pauschalurlaub, nach Afrika fahren, aber alles muss sein wie zu Hause.

    Oliver Kahns Kommentar dazu war: die Augen verdrehen.

  • MD
    Michael Deike

    "Eine Zensur findet nicht statt" (Art. 5 I GG)

  • K
    klammerbeutel

    Ich hab den Beweis in der Schwatzipedia gefunden:

    “Innerer Reichsparteitag”

     

    Dieser Begriff wurde von KMH (Name unkenntlich gemacht) im Rahmen der Weltmeisterschaft 2010 geprägt. Schon durch ihre Initialen in der Nähe des braunen Sumpfes (K. _M_ag _H_itler), nutzte sie die Gelegenheit, auf subtile Weise ihre Sympathien deutlich und den Nationalsozialismus wieder hoffähig zu machen.

     

    Gerade in einer Zeit, in der die Deutschen glaubten, dieses dunkle Kapitel wäre überwunden und das einzig dunkle, das den voranstürmenden Deutschen noch schaden könnte, wären die Bewohner eines kleinen Landes am unteren Ende des ehemaligen Kolonialkontinents, geschah diese Ungeheuerlichkeit.

     

    Bereits früh trat sie dem ZDF bei, und nur wer alle Augen verschließt und keinerlei Geschichtskenntnis besitzt, erkennt darin nicht die subtilen Verweise und die Verherrlichung des zweiten Weltkriegs und des Deutschtums (beim Fernsehen gehen wir davon aus, dass es sich nur um Ablenkung handelt).

     

    Exakt nachdem am 13.06.2010 die erste Halbzeit beendet war, schoß KHM zurück und leitete quasi die zweite Halbzeit ein, indem sie den obigen Begriff erfand und ihn brutal gegen einen unschuldigen Jüngling mit polnischen Wurzeln einsetzte, der angeblich zuerst geschossen hatte.

     

    Hier muss man nun wirklich völlig der Realität entrückt sein, wenn man die Parallelen nicht erkennen will.

     

    Wir fordern deshalb alle auf: Beteiligen Sie sich an der Aufregung. Schmähen Sie Leute, die solch unverzeihlich Böses tun. Nur so kann der braune Mob zurückgehalten werden. Die Keimzelle eines jeden Nazis liegt genau in solchen subtilen Aufhetzungen begründet.

     

    Wenn Sie sich an dieser Hetze beteiligen, sind Sie Ihrer Bürgerpflicht nachgekommen. Sollte Ihnen im realen Leben dann doch mal ein Nazi begegnen, können Sie sich ruhigen Gewissens klein machen und ihn gewähren lassen – Sie haben ja bereits Ihren Beitrag gegen den Nationalsozialismus geleistet.

     

    Armes Deutschland!

     

    [Randbemerkung des Autors: Sie haben keine Ironie erkannt? Lassen Sie sich untersuchen!]

  • A
    anonymous

    Vielleicht zeigt die Polarisierung bei diesem Thema wie wenig die Geschichte tatsächlich aufgearbeitet wurde.

  • M
    Marzahner

    Ich denke im Angesicht des alltäglichen unterschwellige Rassismus, wie er uns seit dem Beginn der WM tagtäglich in der Berichterstattung und den Kommentaren auf allen privaten und öffentlichrechtlichen Kanälen entgegentritt, halte ich die Debatte um "innere Reichsparteitage" für eine billige oberflächliche Kampagne, die gewissermassen das Spiegelbild zur Hymnenaufregung von FB und Bild darstellt.

  • V
    vic

    Nun lasst mal gut sein.

    Das ist Fußball und der ist nun mal nationalistisch.

    Muss man ja nicht anschauen, dann hört man auch nix.

  • H
    Happes

    Ich habe vor langer Zeit an einem gemütlichen Institut namens "Fachbereich Angewandte Sprachwissenschaft" studiert und habe keine Ahnung, was diese Aufregung soll. Wenn man so eine Schlaftablette wie O. Kahn als Gesprächspartner hingestellt bekommt, muss man als Journalistin die Sache doch ein bisschen aufpeppen, sonst läuft die Kundschaft weg. Sollte Frau Müller-Hohenstein angesichts des sehr durchwachsenen Auftritts der Afrikaner demnächst etwas sagen wie "Der Neger kickt aber einen ziemlichen Scheiß zusammen", müssen wir neu verhandeln, aber bisher nervt (langweilt) der "Experte" Kahn weit mehr als Frau Müller-Hohenstein.

     

    Im Zweifelsfall einfach pünktlich zum Anpfiff ein- und sofort nach dem Schlusspfiff ausschalten - was einen natürlich von Fall zu Fall auch nicht vor dem unerträglichen Dauergelaber über "deutsche Tugenden" schützt, aber was will man machen?

  • JR
    Josef Riga

    Den Ausdruck "es ist mir ein innerer Reichsparteitag" begegnete mit zum ersten mal bei einer Ausbilderin (ehemalige Lehrkrankenschwester), nennen wir sie Frau A., die in Bad Nauheim Pharmaberater ausbildete. Es war ein Beispiel ihrer kernigen Ausdrucksweise, die auch einmal in Wortschöpfungen gipfelte wie dem Ausruf "Kundschaft!", wenn draußen auf der Strasse mit Blaulicht ein Rettungswagen Richtung Krankenhaus unterwegs war. Frau A. bewegte sich in einer Männerwelt, und ich nehme an, dass auch die ZDF-Moderatorin "Anschluss" an die kernige Männersprache der Sportsphäre suchte, in dem sie sich dieses offensichtlich weit verbreiteten Ausdrucks bediente. Darin kann ich nun nichts politisch incorrectes erkennen. Wir alle brauchen und nutzen sprachliche Ventile - auch der Sport ist ein Ventil - um ein mal zu kraftmeiern. so what? Auch ich benutze diesen Ausdruck von Zeit zu Zeit. Er gehört zu unserem "Sprachschatz", genauso wie das Götzzitat oder ähnliches. Wer l.m.a.A. sagt, rechtfertigt auch nicht das Raubrittertum der Renaissance-Zeit, oder? Was soll die Aufregung! Der 'Innere Reichsparteitag' ist einfach eine treffende, farbige Bezeichnung für etwas, wofür es sonst keinen Begriff 'nella lingua tedesca' gibt (in unserer schönen Muttersprache). Zufrieden, liebe Netz-Gemeinde? -Apropos, welchen Gott betet ihr denn eigentlich so an, ihr "user"

  • E
    Erich

    Ich kenne die Redewendung auch in dem Zusammenhang, da ist keinerlei politische Gesinnung dabei. Aber ich staune doch, wie viele Deutsche es gibt, die gerne Übermenschen, Sittenwächter und Aufseher wären. Danke, auch das brauchen wir nicht mehr.

  • PM
    Peter Maas

    @Georg:

     

    "Moment mal! Wie lautet die taz-Schlagzeile heute? KLOSE GIBT VOLLGAS.

    Ist die taz jetzt unter die Holocaust-Protagonisten gewechselt?"

     

    Vergleichen ist eine Kunst, in der du kein Meister bist. Die Begriffe "Gas" und "Reichsparteitag" haben eine ganz verschiedene Selektivität. Während "Gas" in 4711 normalen Alltagskontexten vorkommt, verweist "Reichsparteitag" mit 99%er Wahrscheinlichkeit auf einen Nazikontext.

     

    Die Redewendung "Innerer Reichsparteitag" habe ich als Kind öfter gehört, und zwar durchweg von Leuten, die keine Nazis waren. Ich habe diese Redewendung nicht übernommen, weil es mir nicht gefällt, einen emotionalen Zustand großer Freude über einen Erfolg mit NSDAP-Veranstaltungen zu assoziieren.

     

    Daher finde ich es gut, dass das Netz hier wachsam reagiert hat. Eine Journalistin, die professionell mit Sprache umgeht, sollte gedankenlose Nazi-Bezüge vermeiden. Katrin Müller-Hohenstein hat was dazugelernt und damit sollte es gut sein.

  • N
    Nanninger

    Sarrazin hat recht, nur betrifft seine Schelte nicht die deutschen Schüler und bestimmte Migrantengruppen, sondern große Teile der gleichgeschalteten Presse, besonders des Springer-Konzerns (BLÖD, WELT, pp.).

  • S
    sun1957

    Auf den ersten Blick erscheint die Sache belanglos und sicherlich hat die Dame den Ausdruck ohne historische Kenntnis benutzt. Dafür spricht schon, dass niemand im öffentlich-rechtlichen Fernsehen freiwillig die dadurch ausgelöste Diskussion lostritt.

    Und vieles an der Debatte wirkt überzogen. Künstliche Empörung scheint spürbar.

    Auf den zweiten Blick offenbart sich allerdings eine fehlende Kenntnis der historischen Zusammenhänge - nicht nur bei der Kommentatorin sondern auch bei einigen nachzeitigen Kommentatoren. Natürlich gab es auch bei anderen Parteien Reichsparteitage - aber ein "politisches Hochamt", ein pseudoreligiöses Erweckungsereignis waren nur die Reichsparteitage der NSDAP. Insoweit muss man sich nur die Rituale der Nürnberger Parteitage nochmals ansehen.

    Und eben daran knüpft der Ausdruck als solcher an. Der Verweis auf SPD und KPD hilft da nicht und die SED hatte schon kein Reich mehr.

  • K
    klömpi

    Unglaublich, wie viele Kommentatoren den ironischen Kommentar der TAZ falsch verstehen. Ich fand's lesenswert, danke.

  • BF
    Ball flach halten

    würde ich auch hier einmal sagen, dem Thema angemessen

  • C
    CICERO

    So etwas ist meist die Spitze eines Eisberges. Möglich, dass die Dame in Kreisen verkehrt, wo solche Sprüche geziehlt gesetzt werden, um langsam die Hemmschwelle für ein rechtsradikales Milleu herrabzusenken.

     

    Im 18,95€-Fernsehen daneben. Entlassen und Ende.

  • YY
    Yusuf Yildiz

    Da lacht das deutsche Herz: Fussball, ein Nazispruch,viele Verhamloser und Hosentaschenantifaschisten, die genau so ausschlisend und rassistisch sind, wie ihre vermeintlichen Gegner...

  • A
    Aufklärer

    Hallo Ihr Klugsch....was macht Ihr für einen Aufstand über Redensarten, die Ihr garnicht kennt. Alleine das Wort "Reich" in den Mund zu nehmen macht aus einer Person noch lange keinen Neo-Nazi.

    Der Ausdruck "einen inneren Reichsparteitag zu bekommen" ist eine Missachtungsäusserung und berechtigte Verhonepiepelung der Nazi-Größen: Die sollen nämlich beim Anblick der SS, SA usw. Paradierenden bei den "Parteitags"-Aufzügen vor Geilheit über den Anblick einen Abgang, sprich Orgasmus (falls Ihr das kennt), bekommen haben.

    Hätte Frau Hohenstein sagen in der heutigen Sprachweise sagen sollen: "Für Klose war es sicher ein Abgang in der Hose"?????

  • B
    Blacky

    der Spruch geht doch weiter, innerer Reichsparteitag, Durchmarsch der braunen Kolonnen. Das war eine obzöne Verspottung, gemeint Darmentleerung, der Reichsparteitage. Trotzdem gehört es heute nicht ins Fernsehen. Man sollte schon wisssen, um was es geht, wenn man alte Sprüche verwendet.

  • S
    SubjektiverObjektivismusInReinkultur

    Was KMH zum Glück nicht gesagt hat ;)

    "Gut für Deutschland, dass der Stürmer wieder da ist!"

    "Manuel Neuer, Torwart vom FC Schalke 05. Ähh, ich meine natürlich SS Schalke 05."

    "Ballack ist hoffentlich bald wieder heil."

    "Die deutsche Mannschaft befindet sich auf dem Weg ins Tabellenführer-Hauptquartier."

    "Hihi, das musste ja schief gehen: Bei den Australiern stand ein Schwarzer im Tor."

    "Kein Wunder, dass die Bayern so flink sind. Wie sagt man so schön: Hauptstadt der Bewegung."

    "Autobahn"

    :)

  • G
    Germanistikstudentman

    Ganz interessant an dem Ausdruck ist, dass Westler die wohl ältere Version mit "innerer Reichsparteitag" verwenden, während der Ausdruck im Osten zum "inneren Parteitag" wurde. Das ist an sich eher harmlos und die Frau Moderatorin überlegt sich vielleicht einfach das nächste Mal was sie sagen will, bevor sie irgendwo reinkräht. Ein sorgfältiger Umgang mit Sprache wäre doch etwas Wünschenswertes, nicht nur für Journalisten.

  • M
    manni

    Hier geht es Partyotismus!

    Diese ewigen Oberlehrer finden stets etwas.

    Das ist Umgangssprache, heißt auf sich stolz sein und hat, bei mir und den Leuten die ich kenne, garantiert nichts mit Nationalismus zu tun.

    Kommt mir so vor, als wenn ein religiöser Fundi sich über Sexualität ergeifert.

  • V
    VauWe

    Gott sei Dank ist der "Bomber der Nation" nicht mehr aktiv. Hat sich da jemand aufgeregt? So, jetzt gehe ich ins Freie, ist ja Bombenwetter.

  • J
    Just@nuhb

    Bla, bla, bla...

    Ich kenne die Redewendung und hatte bisher immer das Gefühl, dass er auch recht weit verbreitet ist - tja, wohl falsch gedacht. Und ehrlich: Deshalb Angst und Empörung über die Massen zu schütten ist nun wirklich lächerlich - ich las hier öfters das Wort "Sittenwächter" und könnte es selbst nicht treffender formulieren. Die Welt ist im Wandel und auch wenn die alte Nazizeit nicht vergessen werden sollten finde ich das allgemeine Zusammenzucken eher unverständlich und vollkommen übertrieben, dazu noch fernab jeglicher Realität. Höchste Zeit mal raus zu gehen und laut "Hitler" zu rufen - Reizüberflutung gegen die Angst verwenden auch Psychologen bei Phobien.

    ~60 Jahre rantasten und desensibilisieren hat ja weniger gut geklappt.

    Ich finde, dass es Zeit wird die Vergangenheit ruhen zu lassen, auch wenn manch einer meint als Deutscher eine besondere Verantwortung zu haben - das wird Tag für Tag ins Extreme getrieben und Extremismus ist - salopp gesagt - immer scheiße.

  • A
    alleswirdgut

    Mir ist der Kommentar gar nicht aufgefallen. Die Aufregung ist mal wieder typisch deutsch und völlig übertrieben. Jene Leute sollten lieber gegen das Sparpaket demonstrieren. Das ist wichtiger.

    Ich freue mich jedenfalls wieder darauf, die Moderatorin weiterhin zu sehen und ich hoffe, dass das ZDF zu ihr hält.

  • G
    Gerald

    Vor nicht allzulanger Zeit war ein Kommentar in der taz mit den schoenen Worten 'nicht kleckern, sondern klotzen' ueberschrieben - ein Ausspruch der im allegemeinen wohl Manstein (im heutigen slang: ein Nazi-General) zugeschrieben wird...

     

    hat aber damals keiner gemerkt, und der "Skandal" ("taz zitiert Nazi-Parolen aus dem Vernichtungskrieg der verbrecherischen Wehrmacht!" oder so) ist ausgeblieben

     

    Man sollte man ein entspannteres Verhaeltnis zur Geschichte haben; wir alle muessen mit ihr leben und sich kuenstlich aufregen bringt nur noch mehr Stress in den Alltag.

  • M
    Moppelkotze

    Was laufen bei der taz für Spießer herum :D Unglaublich!!!

     

    Wunderschön ist auch, wie manche Medien Klose zum Polen machen wollen, wie der Spiegel. Der Mann ist Schlesier und damit deutsch! :D

  • N
    Normalo

    Also,

    mir war der Spruch zwar sofort aufgefallen, aber ich fand es vor allem entspannend, dass eine ZDF-Reporterin sowas sagen kann, ohne dass gleich die Armeen der Betroffenheit aufmarschieren.

     

    War wohl ein Irrtum...

     

    An die Protagonisten dieser PC-Volkspolizei:

    Man mag sich darüber ärgern, dass solch vorbelastete Begriffe offenbar völlig unbedacht ausgesprochen werden. Man kann auch kurz drüber nachdenken, was der Spruch bedeutet, und sich dann der locker-flockigen Hinwegsetzung über über die gewaltige Symbolik der Nazis freuen, die er verkörpert. Was aber definitiv zu weit geht, ist diese Phrase als Indiz für eine bestimmte politische Gesinnung des Sprechers zu werten.

     

    Es gibt Leute die sagen Worte, ohne jedes einzelne dabei politisch zu meinen - ehrlich...

  • L
    Lusche

    ich hatte diesen Satz gar nicht wahrgenommen,aber da kann man mal sehen,an was gleich gedacht wird.Deutschland ist wirklich am verblöden,am besten wäre es,wenn jeder sich ein Buch mit bestimmten Wörten

    zulegen würde,dann kann man ja reinschauen was man sagen darf und was nicht.

  • VE
    voker eisenstein

    Wie arm. Da tanzen alle auf einem Vulkan und regen sich über so eine Scheiße auf. Habt ihr, incl. TAZ, immer noch nicht gemerkt was wichtig ist? Die wirklichen Nazis sind dabei die Macht zu ergreifen!

  • DP
    Der Pole

    Erst der "Reichsparteitag" und jetzt noch "Vollgas Klose". Pfui...

    Gruß aus Oswiecim in Polska.

     

    Ich will Spaß ich geb Gas...sang doch auch schon mal einer. Bah, was für eine braune Republik, na ja brd.

     

    Ehrlich und unsatirisch und undzynisch: macht mal halblang.

  • G
    Georg

    Moment mal! Wie lautet die taz-Schlagzeile heute? KLOSE GIBT VOLLGAS.

    Ist die taz jetzt unter die Holocaust-Protagonisten gewechselt? Rucksack Auschwitz? Klose stammt zufällig aus jener polnischen Ecke.

    Im Ernst: Ihr habt sie doch nicht alle beisammen. Tief gesunkenes Niveau. Schade. Und alles nur um Kohle zu machen.

     

    Schämt euch was, ständig diese braunen Unterstellungen zu produzieren und fasst euch mal an die eigene Nase...

     

    Wer mit einem Finger auf andere weist, der zeigt mit drei Fingern auf sich selbst. TAZ aus !

  • N
    Nordwind

    Dieser Spruch, so dusselig er ist, ist doch alt bekannt und wurde schon von etlichen Leuten gebracht die völlig unverdächtig hinsichtlich eines nazistischen Hintergrunds sind.

     

    Medien sollten sich lieber dauerhaft und intensiv um Leute wie Sarrazin oder Henkel kümmern. Von denen geht eine echte Gefahr für Andersdenkende aus.

  • H
    hildebenjamin

    unsere political correctness medien mit ihren hinterher schleichenden cafehaus eliten haben mal wieder mal ein schönen termin für eine 1000 kilometer lange lichterkette . eine zweite eva hermann gilt es beim zdf auszuräuchern ( uuups, darf man ausräuchern noch sagen? höchstens als supi-antifa-zeitfaztazusw-kämpfer . übrigens, wenn ihr couponschneider der windparks beim nächsten mal kassiert, denkt daran dass der erste deutsche windpark vom gauleiter sauckel gebaut wurde. darf man da noch reinen herzens kassieren?

  • K
    Kristin

    Ich glaube nicht, dass die Dame vom ZDF groß über ihre unabsichtlich politisch-fragwürdige Äußerung nachgedacht hat. Vielmehr sollten sich alle, insbesondere Menschen, die in und durch die Medien sprechen können, öfters einmal Gedanken über viele Sprichwörter und Redensarten machen, wünschenswerterweise natürlich bevor sie diese laut aussprechen!

  • E
    erikius

    Liebe TAZ,

     

    vielen Dank für diesen unaufgeregten Kommentar. Wo nichts passiert muss sich auch nicht aufgeregt werden. Die selbsternannten Sittenwächter sind nur peilnlich, aus einer so alten Redewendung eine mögliche rechte Gesinnung herzuleiten ist sehr abenteuerlich. So kleinkariert sind doch sonst nur Kleingärtner...

  • BB
    big brother

    @ TAZ

    bitte bitte hört auf unerträglichen schwachsinn über die leser auszuschütten, im journalistischen strom zu schwimmen und denkt bitte mal wieder nach wenn ihr etwas veröffentlichen wollt.

     

    die TAZ wurde doch als gegenstimme zur kleinkarierten und/oder rechten presse gegründet.

     

    artikel mit besorgniserregender häufigkeit zu bringen,

    die selbst ein laie spielend auseinandernehemen kann,

    spricht nicht für die personalabteilung und vor allem

    nicht für die chefredaktionIn der TAZ.

     

    schade eigentlich, aber tröstet euch. über SPIEGEL,FAZ usw. wird hier nicht geredet, das lohnt schon garnicht mehr.

     

    mfg der humanismus

  • CI
    Carlo Ihde

    Diese unentspannte Diskussion ist einfach peinlich für die Öffentlichkeit: die Nationalismusschublade sofort zu ziehen, wo eine Moderatorin im Eifer ihrer Freude den im Osten sprichwörtlich gewordenen "inneren Parteitag" zu einem verpanschten "Reichsparteitag" erweitert: andernorts erklärt man das zu einer freud'schen oder sonstigen Fehlleistung. Also sollte man nicht zuviel Hintergrund hineininterpretieren.

  • X
    Xelll

    Ganz ehrlich, ich hab das Reichsparteitag irgendwie fast überhört, fand es auch längst nicht so irritierend wie der "deutsche Tugenden" Kommentar von Bela Redingens...

  • O
    olsen

    Merkwürdig, dass niemand diesen Ausdruck kennt. Bei uns auf dem Land war der früher gang und gäbe und wurde von vielen Menschen gebraucht, die nun wirklich nicht der rechen Szene zuzuordnen waren. (Viel intelligenter wird er dadurch aber auch nicht.)

     

    @ Redaktion:

    "Protokolliert", mit zwei l.

  • O
    Osterath

    Wenn man sonst keine Probleme hat .....

  • S
    Seim

    Redefreiheit!

     

    Nur das Reden, was "Der Große Bruder" befiehlt.

     

    Zum Glück hat die SPD 1946 auch einen Reichsparteitag gehabt... aber das ist egal.

     

    Lieber Nazi-Hetze, da wir ja "anders denken" seit 1945... angeblich.

  • M
    Martin

    wenn ihr dieser ausdrick so lockerleicht rausrutscht, dann legt das nahe, daß sie im privaten vielleicht im rechten milieu unterwegs ist oder war.

     

    in dem zusammenhang möchte ich an die "pogromstimmung gegen manager erinnern". na, wer hat's gesagt, schon vergessen? unser bladiger bundespräsident!

  • DL
    die liebe ist sieger

    ... das 3. reicht !

  • HR
    helmut ran

    das war nur die eine Seite des Medaillons, auf anderen Seite Bela Rethy!

     

    wie lange noch muss Deutschland so ein Nervenseger wie ertragen? ZDF ist kein Dorf-Fernsehen...

    Deutsche Fußballreporter sind zum Abschalten!

  • W
    Wilhelm

    Distanzierung faschistischer Alltagssprache? Schön wärs. Die überwältigende Mehrheit der Artikel und Kommentare die seit gestern Abend veröffentlicht wurden ist empören sich darüber daß es Menschen gibt die sich daran stören. Mit einem Spektrum aus verharmlosen, verhönen und konkreten Drohungen. Wirkt auf mich als hätten sich Millionen Alltagsrassisten ertappt gefühlt, nun aber abgestimmt haben und übereingekommen sind daß sie ja die Mitte der gesellschaft sind und sich deshalb im recht fühlen. Da muß ich ja in Zukunft aufpassen nur keinem sein Nazi-Witzchen zu kritisiern.

  • MB
    Mr. Burns

    Als FJS Verehrer hätte ich es schlicht nicht für möglich gehalten, aber es muss sein!

    Dank an Dominik Schmidt von der taz für diese Aufarbeitung.

    Richtet die Flakscheinwerfer gen Himmel!

    Gegen die selbsternannten Sittenwächter und Sprachvopos.

  • HV
    Herr Vorragend

    Dieser Ausrutscher ist leider symptomatisch für unsere Zeit und den wachsenden Nationalismus im bürgerlichen Lager.

  • W
    Warnke

    " Entstanden ist der Begriff in den 30er Jahren.

    ....

    Eine Debatte mit viel heißer Luft und Unkenntnis."

     

    Wie wahr, gilt insbesondere auch für den Verfasser des Artikels, siehe:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Ebert

     

    Reichsparteitage gab es schon vor dem Jahre 1900 und nicht nur von den Sozialdemokraten.

  • H
    HamburgerX

    Diese Hysterie über einen vermeintlichen Skandal sagt viel über die Qualität und Prioritäten mancher Blogger und Journalisten aus.

     

    Wie sagte Broder einmal so schön: Der Widerstand gegen Hitler und die seinen wird umso größer, desto länger das 3. Reich zurückliegt.

  • Q
    Querulant

    Da kann man nur sagen: "Häh?" Was zum Teufel ist ein innerer Reichsparteitag? Wo hat man sowas schon gehört...? Die Moderatorin sollte mal zum Nachsitzen, Nazivergleiche gehen besser und griffiger...

  • Z
    zionistjuice

    waere fir moderatorin ein persischer fuehrer und wuerde genozidfantasien in der oeffentlichkeit verbreiten wuerde es nicht lange dauern bis jemand sie in schutz nimmt und als falsch verstandene verteidigen.

    benutzt sie ein wort, das deutsche an ihre eigene vergangenheit erinnert macht man daraus ein politikum.

  • GE
    Geht Euch nichts an

    So ein Unsinn. Den Begriff der Reichsparteitage haben schon SPD und Eure geliebte KPD in den 20-er Jahren benutzt. Das wäre aber scheinbar nicht so skandalträchtig, oder?

    Übrigens: das Deutsche Reich ist 1871 entstanden, nicht erst mit der Machterschleichung des österreichischen Einwanderers, der erst durch die Dummheit eines heute niedersächsischen Kleinstaates in den Genuss staatsbürgerlicher Rechte kam. Ein Grund mehr, auch heute die deutsche Staatsbürgerschaft nicht an jeden zu verschenken.

  • N
    Nigredo

    Da haben die Twitterer aber einen Blitzkrieg gestartet, nicht wahr?

    Mir ist diese Redewendung noch nie unter gekommen, aber das eine Reporterin bei Euphorie gleich an die Nazis denkt, ist ja nicht so schlimm, ist ja WM, da ist Nationalismus ja nichts Schlimmes, hat uns die taz ja bereits aufgeklärt - und an dieser Linie muss man natürlich festhalten, wie die FDP an Steuersenkungen...