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Naturschutzgebiet in OregonLetzte Besetzer geben auf

Bewaffnete halten 41 Tage lang ein Naturschutzgebiet besetzt – und das FBI in Atem. Nun ist das Drama in Oregon zu Ende.

Polizeikontrolle am Rande des Naturschutzgebiets. Foto: ap

Burn dpa | Die Besetzung eines Naturschutzgebietes im US-Bundesstaat Oregon ist nach 41 Tagen beendet. Am Donnerstag gaben die letzten vier Besetzer auf, die sich in einem Gebäude des Parks verschanzt gehalten hatten. Zuletzt hatte sich nur noch ein 27-Jähriger geweigert, das Gebäude zu verlassen. Nachdem er zunächst mit Suizid gedroht hatte, wurde er aber schließlich von Beamten des FBI zur Aufgabe bewegt, wie die US-Bundespolizei mitteilte.

Die teils bis zu mehreren Dutzend Besetzer wollten mit ihrer Aktion gegen die US-Regierung protestieren, die Bürgern angeblich ihr Land wegnehme. Sie hatten jedoch kaum Unterstützung aus der Bevölkerung erhalten. Bei einer Polizeiaktion im Januar war einer der Besetzer erschossen worden.

Das am Ende der Aktion geführte Telefonat mit dem letzten Besetzer war in Teilen live im Internet übertragen worden. In Online-Netzwerken gaben Menschen den FBI-Vermittlern Tipps, wie sie mit den Besetzern umgehen sollten.

Ein Teil der schwer bewaffneten Männer waren bereits Ende Januar festgenommen worden. Insgesamt 16 wurden bisher wegen des Tatbestandes der Verschwörung angeklagt.

Am Mittwoch war auch der Vater des im Januar festgenommenen Anführers Ammun Bundy, Cliven Bundy, in Haft genommen worden. Der Rinderzüchter hatte sich im Jahr 2014 geweigert, Pachtzahlungen in Höhe von einer Million Dollar (etwa 1,1 Millionen Euro) für Weideland an die Bundesregierung zu leisten oder sein Vieh abzuziehen. Der Streit eskalierte.

Die Besetzer waren zunächst der Tea-Party-Bewegung unterstützt worden. Sie wandte sich dann aber wieder ab.

Er ist nun Teil der Motivlage der von seinen Söhnen vorangetriebenen Bewegung, die die Rechtmäßigkeit der Regierung in Washington anzweifelt und „den Bürgern ihr Land zurückgeben“ will. Die Besetzer waren zunächst von rechtskonservativen Kreisen rund um die Tea-Party-Bewegung unterstützt worden. Diese hatten sich dann aber wieder abgewendet.

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