Nasa-Plakat zu Weltraumreisen: Bloß weg hier
Nach der Entdeckung des erdähnlichen Planeten Kebler-16b träumt die Nasa von Weltraumtourismus. Bei der Lage auf der Erde eine gute Idee.
Ein bisschen erinnert das Plakat an Caspar David Friedrichs „Der Wanderer über dem Nebelmeer“. Einzig: Die atemberaubende Landschaft, die den Betrachter hier ehrfürchtig in die Ferne schweifen lässt, ist nicht terrestrischen Ursprungs.
In Pink, Lila und Rot erstrahlt das karge Bergmassiv auf Kepler-16b, einem von acht neuen Planeten, die kürzlich mithilfe des Nasa-Weltraumteleskops Kepler außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt wurden. Das Besondere an diesen Entdeckungen: Alle Planeten sollen der Erde mehr oder weniger ähnlich sein, weil sie in der bewohnbaren Zone um ihre Sterne kreisen.
Die Nasa-Mitarbeiter sind deshalb schon ganz aus dem Häuschen – und laden uns nun zum Mitträumen ein. Urlaub in einem fernen Sonnensystem. Angesichts all der Scheußlichkeiten, die täglich geschehen – IS, Charlie Hebdo, Pegida –, erscheint das als eine verführerische Entkommensstrategie. Rein in die Raumkapsel, ein paar Jahre im seligen Tiefschlaf alles Böse hinter sich lassen und dann fern der Horror-Erde mal so richtig ausspannen.
Sogar ein fiktives Reisebüro haben Joby Harris, David Delgado und Dan Goods vom Jet Propulsion Laboratory der Nasa dafür erfunden. Im Stil der 1930er preist dieses nun Reisen zu den neuen Planeten an. Der Retrostil der 1930er Jahre ist da folgerichtig. Immerhin fühlt es sich so an, als könnten wir vor der nächsten großen Katastrophe stehen.
Zwei Sonnen, eine weißgoldgelb, die andere glutofenrot, erstrahlen am Firmament von Kepler-16b – dem einzigen bisher bekannten Planeten, auf dem der Mensch zwei Schatten wirft. Informell wird der Saturn-Masse-Planet deshalb auch „Tatooine“ genannt, nach dem „Star Wars“-Wüstenplaneten, der ebenfalls zwei Sonnen umkreist. Nur die Temperatur lässt zu wünschen übrig. Die gleicht nämlich der von Trockeneis. Aber egal. Besser als hier ist es bestimmt. Nichts wie weg!
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