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Nacktprotest in TunesienAmina fürchtet um ihr Leben

Nachdem sie aus Protest Nacktbilder auf Facebook hochgeladen hatte, war die tunesische Aktivistin Amina verschwunden. Nun hat sie sich erstmals wieder gemeldet.

„Free Amina“-Poster beim Femen-Protest: Aminas Abtauchen löste das Gerücht aus, sie werde gefangen gehalten. Bild: reuters

TUNIS ap | Nach ihrem Nacktprotest gegen die Unterdrückung von Frauen fürchtet eine 19-jährige Tunesierin um ihr Leben und will im Ausland Zuflucht suchen.

Die junge Frau, die lediglich als Amina bekanntwurde, erhielt eigenen Angaben zufolge Morddrohungen, nachdem sie im Stile der ukrainischen Aktivistinnengruppe Femen ohne Oberteil für mehr Rechte muslimischer Frauen eingetreten war. Dem französischen Fernsehsender Canal Plus sagte sie nun in einem Interview, sie müsse Tunesien verlassen.

Aminas Protestfotos waren im März auf Facebook erschienen. Sie hatte über ihre nackte Brust den Satz „Mein Körper gehört mir“ geschrieben. In Tunesien, das von der islamistischen Ennahda-Partei geführt wird, sorgte das für große Aufregung. Amina tauchte ab, was wilde Gerüchte auslöste. Es hieß, man halte sie in die Psychatrie gefangen. Mit dem Interview meldete sie sich jetzt zurück.

Es entstand den Informationen zufolge in einem Dorf fernab der tunesischen Hauptstadt. Trotz der Morddrohungen wolle sie an den „Femen“-Prinzipien festhalten, bis sie „80 Jahre alt“ sei, sagte sie Canal Plus. Femen hatte vergangene Woche in mehreren europäischen Städten einen „Topless Jihad Day“ organisiert und dabei vor allem auch für Amina kämpfen wollen, die nach ihrem Protest zeitweise als vermisst galt.

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5 Kommentare

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  • A
    as140

    @ Georgina: Transgender ist auch ein Kunstbegriff.

     

    Dieser Protest ist so absurd. Mutig mögen diese Frauen sein, besonders intelligent aber nicht. Sie wollen keine Sexualobjekte sein, präsentieren sich aber in aller Öffentlichkeit als solche. Ist ja fast so, als wollte man mit Hakenkreuzen gegen Nazis protestieren.

  • H
    Harald

    Diese Frauen gehen hier in Europa auf die Straße und riskieren hier ihr Leben dafür.

     

    Der Grund, warum sie hier in Europa im Jahr 2013 ganz konkret ihr Leben riskieren, wird mit einem hermetischen Zensurwall aus der Öffentlichkeit ausgeblendet.

     

    Mit dem „Topless Jihad Day“ beginnt offenkundig ein Prozess, der immer dann eintritt, wenn eine Diskussion über eine übermächtige Realität, die von den Menschen überall deutlich wahrgenommen wird, von der Obrigkeit, d.h. dem PolitikMedien Betrieb, verboten, zensiert und verfolgt wird.

  • DR
    Dr. rer. nat. Harald Wenk

    wo sie sich soviel dichterische mühe gegeben haben.

    "toples djihad day""

    tatsächlich wurdeń bei nomandnwüstenstämmenkkriegen barbusige sdtannestöchgte szur motivierung der kämpfe bei schlachten "eingestzt".

    die kriege "daselbst", im mahgreb, am aktuellsten in mali, toben.

     

    die psyvhiatriedrohung evoziert einen konflikt zwischen islamischer und westlicher "medizin"

    tatsächlich sind die araber stolz auf ihre "alterrnative" medizin, insbesonder was die "narren" angeht..

     

    "fuck your morals verdichte den zusammenhasmfd zwischen lust, ngeirde und moralssystem.

     

    tatsächlich wird im islam davon ausgeghangen, das die sexuuaslität eine gottgegebbene!! natur"kraft" ist, um deren befriedigung die moral gebaut ist. got triuit sozusagen gleichzeit auf bremse und gas in islamischrer moral.

    die lösung. gott ist der motor, die bremse und der bremse-gas konflikt ist mal wiede der "wurm" gegen die allamcht mensh höchselbst, er hat mal wieder nicht genug nachgedacht, ist eine angemsse kurzlehrgschichte in dem slogan.

     

    ja, und dan gib es noch den arabische linken thoretiikre SAMIR AMIN.

    also, wen man dain tunis so richtig politik machen will, auch wenn nicht (klreiner scherz - was bleibt einem denn übrig?,) da sollte man bei desm mamensvetter nachschauen dr mutigen verfogten AMIN, nachlesen.

  • S
    Siegfried

    Starke Frau! Ich wünsche ihr alles Gute und vor allem ein gesundes langes Leben.

  • G
    Georgina

    Warum gehen unsere Feministinnen multikultitolerant eigentlich nicht in die arabische Welt und unterstützen dort die Gleichberechtigungsbewegung? Amina wäre ein berechtigter Anlass.

     

    Stattdessen betätigen sie sich hier als ideologische Sprachpolizei und erfinden einen verbalen Unfug wie z. B. den Begriff "Vergewaltiger_innen", der sowohl Männer als auch Frauen als auch Transgender-Menschen bezeichnen soll. Haben wir Frauen wirklich keine anderen Probleme?

     

    Das ist eben der Unterschied zwischen Zivilcourage.

    Dort ist sie mutig, hier maximal komisch kühn. Warum? Weil Frauen in diesem freiheitlichen Deutschland Rechte haben wie in kaum einem anderen Land dieser Erde - und Männer übrigens auch.

     

    Wie wäre es mit einem Moratorium? Um des Geschlechterfriedens willen ...