Nachrichten in der Coronakrise: EMA lässt Omikron-Impfstoffe zu

Die EU-Behörde hat Vakzine freigegeben, die speziell an die Omikron-Variante angepasst sind. Ab kommender Woche werden sie in Deutschland ausgeliefert.

Eine Schale mit vielen Spritzen

Vorbereitende Spritzen zur Corona-Impfung: bald gibt es neue Impfstoffe Foto: Martin Schutt/dpa

Freigabe für Omikron-Impfstoffe

Der auf die Coronavirusvariante Omikron BA.1 angepasste Impfstoff der beiden Hersteller Bion­tech/Pfizer und Moderna wurde am Donnerstag wie erwartet von der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA zugelassen. Formal muss noch die EU-Kommission der Zulassung zustimmen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat bereits eine rasche Auffrischungsimpfung für Ri­si­ko­pa­ti­en­t*in­nen angeraten. Der Deutsche Hausärzteverband fordert dagegen zunächst eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko).

Der neue Impfstoff soll nach Angaben des Gesundheitsministeriums ab Anfang nächster Woche von Haus­ärz­t*in­nen und Impfzentren bestellt werden können. Die beiden Hersteller liefern demnach rund 14 Millionen Dosen in den kommenden zwei Wochen. Allerdings handelt es sich um einen an die Omikron-Variante BA.1 angepassten Impfstoff, die in Deutschland bereits vor allem durch die Variante BA.5 verdrängt wurde.

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Nun herrscht Unsicherheit, für wen der Impfstoff ratsam ist und wer auf die für Ende September/Anfang Oktober erwartete Zulassung der an BA.4 und BA.5 angepassten Impfstoffe warten sollte. Wann sich die Ex­pe­rt*in­nen­ der Stiko dazu äußern, ist noch unklar.

Die Zahl der Neuinfektionen lag zuletzt laut Robert-Koch-Institut bundesweit bei 237,3 Fällen pro Woche und 100.000 Einwohner:innen, Tendenz fallend. Die tatsächlichen Fallzahlen dürften aufgrund weniger Testungen deutlich höher liegen. (taz)

TK-Bericht: Beschäftigte oft länger krank

Im ersten Halbjahr 2022 waren Beschäftigte in Deutschland so lange krankgeschrieben wie noch nie in den ersten sechs Monaten eines Jahres. Die Techniker Krankenkasse (TK) erklärt, im Schnitt fehlten die bei ihr versicherten 5,5 Millionen Erwerbstätigen 9,1 Tage am Arbeitsplatz. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2021 waren es 6,8 Tage und im ersten Corona-Halbjahr 2020 beliefen sich die Fehlzeiten auf 7,9 Tage – ähnlich wie 2019 mit 7,8 Fehltagen.

„Nachdem die Krankenstände im April und Mai zunächst wieder gesunken sind, ließ sich im Juni wieder eine deutliche Zunahme verzeichnen“, sagt TK-Chef Jens Baas. „Hauptgrund für die Fehlzeiten sind nach wie vor die Krankschreibungen aufgrund von Atemwegserkrankungen wie Grippe und Erkältungen.“ Trotz eines Anstiegs spielten die Krankschreibungen aufgrund von Covid-19 mit einem Anteil von 3,34 Prozent über alle Diagnosen hinweg nach wie vor eine sehr untergeordnete Rolle bei den Krankmeldungen. (rtr)

EMA-Zulassung für Omikron-Vakzine erwartet

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) könnte am Donnerstag erstmals an die Omikron-Variante angepasste Corona-Impfstoffe in der EU zulassen. Die Zulassungsanträge für die Impfstoffe gegen den Omikron-Subtyp BA.1 hatten neben dem Mainzer Biotechnologie-Unternehmen Biontech und seinem US-Partner Pfizer auch der US-Pharmakonzern Moderna eingereicht. Das dafür zuständige Gremium der EMA hält dazu am Donnerstag eine außerordentliche Sitzung ab.

Mitte August hatte die britische Arzneimittelbehörde grünes Licht für den sogenannten bivalenten Corona-Impfstoff von Moderna gegeben, der ebenso wie das Biontech-Vakzin sowohl gegen den ursprünglichen Coronavirus-Stamm als auch gegen die Omikron-Subvariante BA.1 wirkt. Die aktuell dominanten Subtypen der Omikron-Variante sind allerdings BA.4 und BA.5. In den USA genehmigte die Arzneimittelbehörde FDA am Mittwoch zwei auf diese Subtypen zielende angepasste Impfstoffe von Moderna sowie von Biontech/Pfizer per Notfallzulassung. (afp)

Shenzhen weitet Lockdown aus

Die südchinesische Technologiemetropole Shenzhen weitet ihre Corona-Beschränkungen aus. Mindestens fünf Bezirke mit rund 13 Millionen Einwohnern seien inzwischen von der Schließung von Unterhaltungs- und Kulturbetrieben betroffen, teilen die Behörden mit. Auch Restaurants könnten weiterhin nicht oder nur eingeschränkt öffnen. Der Beginn des Schulsemesters, das eigentlich am Donnerstag beginnen sollte, sei verschoben. Der größte Elektronikmarkt der Welt in Huaqiangbei bleibe geschlossen. Shenzhen meldet binnen 24 Stunden 62 Neuinfektionen, gegenüber 37 am Vortag. (rtr)

90 weitere Corona-Todesfälle in Deutschland

In Deutschland steigt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) die Zahl der bekannten Infektionen um 39.396 auf über 32,1 Millionen. Das sind 9.805 Fälle weniger als am Donnerstag vor einer Woche, als 49.201 Ansteckungen verzeichnet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 237,3.

Das RKI meldet 90 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Corona-Virus. Die bekannte Gesamtzahl liegt damit bei 147.494. (rtr)

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Die Coronapandemie geht um die Welt. Welche Regionen sind besonders betroffen? Wie ist die Lage in den Kliniken? Den Überblick mit Zahlen und Grafiken finden Sie hier.

▶ Alle Grafiken

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.