Nachhaltigkeit in Berlin: Zero-Waste-Agentur gegründet
Die Berliner Stadtreinigung eröffnet die Zero-Waste-Agentur. Das Projekt soll sich für ressourcenschonenden Konsum und Müllvermeidung einsetzen.
BERLIN taz | Begleitet von Applaus und einem kleinen Blitzlichtgewitter haben Umweltsenatorin Manja Schreiner (CDU) und die Vorstandsvorsitzende der Berliner Stadtreinigung Stephanie Otto am Dienstag feierlich das Logo der neuen Zero-Waste-Agentur enthüllt. Es ist der Start des Pilotprojekts über das Schreiner sagt: Berlin „geht einen großen Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft“.
Momentan besteht die Agentur einzig aus der Leiterin Meike Al-Habash. Sie breitet lachend ihre Arme aus und ruft „One Woman Show“. In der nächsten Zeit wird sie ein Team zusammenstellen, das sich als inhaltlich unabhängiger Teil der BSR mit dem Thema „Null Verschwendung“ auseinandersetzen wird. Die Agentur, Teil des Abfallwirtschaftskonzepts 2030, soll Anlauf- und Beratungsstelle für Initiativen sein und zu nachhaltigem Konsum und Abfallvermeidung arbeiten. Denn, wie Schreiner sagt: „Der beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht.“
Das Projekt sei das erste seiner Art in Deutschland und Europa und habe Vorbildcharakter, wie Schreiner betont. Al-Habash fügt hinzu, dass Berlin der richtige Ort für das Projekt sei. Finanziert wird die Zero-Waste-Agentur von der Senatsverwaltung, die dafür 1,3 Millionen Euro eingeplant habe.
Initiativen, die in den Bezirken schon zu Nachhaltigkeit und Abfallvermeidung arbeiten, sollen gestärkt werden, so Schreiner. Denn in Berlin gebe es schon viele gute Ansätze, es gehe vorrangig darum, diese zu verbinden und auszubauen. Ein Beispiel sind die „Repair Cafes“, in denen Berliner:innen „Hilfe zur Selbsthilfe“ bekommen. Defekte Alltagsgeräte können dort selbst repariert werden, anstatt weggeworfen und neu gekauft zu werden.
Es gebe also bereits Lösungsansätze. Die Frage sei laut BSR-Chefin Otto eher: „Wie schaffen wir es, dass mehr Menschen mitmachen?“ Ziel der Agentur soll deshalb auch sein, das Bewusstsein für nachhaltige Kaufentscheidungen zu fördern und Bildungs- und Aufklärungsarbeit zu leisten. Denn laut Schreiner müssen sich „jetzt alle auch mal an die eigene Nase fassen.“
Ein messbarer Erfolg, auf den Al-Habash hoffe, sei die Reduktion des Abfalls. Weitere Kriterien, an denen sich der Erfolg des Projektes messen lassen könne, seien zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. Im Herbst wird es eine Auftaktkonferenz geben, bei der weitere Informationen bekannt gegeben werden.
Leser*innenkommentare
wohin wohin
kommt eigentlich in Berlin ein Reparaturbonus, so wie in Thüringen?
Um weniger Müll zu produzieren, in dem Falle Elektroschrott....
hilfe-handy.de/reparaturbonus/