Nachhaltigkeit in Berlin: Zero-Waste-Agentur gegründet
Die Berliner Stadtreinigung eröffnet die Zero-Waste-Agentur. Das Projekt soll sich für ressourcenschonenden Konsum und Müllvermeidung einsetzen.
Momentan besteht die Agentur einzig aus der Leiterin Meike Al-Habash. Sie breitet lachend ihre Arme aus und ruft „One Woman Show“. In der nächsten Zeit wird sie ein Team zusammenstellen, das sich als inhaltlich unabhängiger Teil der BSR mit dem Thema „Null Verschwendung“ auseinandersetzen wird. Die Agentur, Teil des Abfallwirtschaftskonzepts 2030, soll Anlauf- und Beratungsstelle für Initiativen sein und zu nachhaltigem Konsum und Abfallvermeidung arbeiten. Denn, wie Schreiner sagt: „Der beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht.“
Das Projekt sei das erste seiner Art in Deutschland und Europa und habe Vorbildcharakter, wie Schreiner betont. Al-Habash fügt hinzu, dass Berlin der richtige Ort für das Projekt sei. Finanziert wird die Zero-Waste-Agentur von der Senatsverwaltung, die dafür 1,3 Millionen Euro eingeplant habe.
Initiativen, die in den Bezirken schon zu Nachhaltigkeit und Abfallvermeidung arbeiten, sollen gestärkt werden, so Schreiner. Denn in Berlin gebe es schon viele gute Ansätze, es gehe vorrangig darum, diese zu verbinden und auszubauen. Ein Beispiel sind die „Repair Cafes“, in denen Berliner:innen „Hilfe zur Selbsthilfe“ bekommen. Defekte Alltagsgeräte können dort selbst repariert werden, anstatt weggeworfen und neu gekauft zu werden.
Es gebe also bereits Lösungsansätze. Die Frage sei laut BSR-Chefin Otto eher: „Wie schaffen wir es, dass mehr Menschen mitmachen?“ Ziel der Agentur soll deshalb auch sein, das Bewusstsein für nachhaltige Kaufentscheidungen zu fördern und Bildungs- und Aufklärungsarbeit zu leisten. Denn laut Schreiner müssen sich „jetzt alle auch mal an die eigene Nase fassen.“
Ein messbarer Erfolg, auf den Al-Habash hoffe, sei die Reduktion des Abfalls. Weitere Kriterien, an denen sich der Erfolg des Projektes messen lassen könne, seien zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. Im Herbst wird es eine Auftaktkonferenz geben, bei der weitere Informationen bekannt gegeben werden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert